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06.05.2018 , 08:42 Uhr
Wie in allen Fällen von systematischer Diskriminierung müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Chancengleichheit zu schaffen, individuelle Leistungen erkennbar zu machen und diese entsprechend zu honorieren. Das zentrale Mittel dazu ist die Abschaffung des Lehrstuhlsystems. Wenn Frauen in der Qualifikationsphase nach der Promotion nicht mehr auf die Gunst eines durchsetzungsstarken Lehrstuhlinhabers angewiesen sind, dürfte dies ihre Karrieren deutlich vereinfachen. Zu Machbarkeit und Wirkungspotenzial vgl. die diversen Veröffentlichungen der Jungen Akademie. Auch die Erfahrungen im Ausland geben deutliche Hinweise darauf, dass dies ein gangbarer und erfolgversprechender Weg ist, um die Benachteiligung unterrepräsentierter Gruppen zu vermindern.
zum Beitrag02.05.2018 , 22:39 Uhr
Es handelt sich um Erfahrungen, die ich selbst sowie Kolleginnen aus meinem Umfeld an verschiedenen deutschen Universitäten in den Geisteswissenschaften gemacht haben. Es handelt sich um einen Erklärungsansatz für das Ungleichgewicht unter den Geschlechtern der Professoren, der ernsthaft geprüft werden sollte. Die Kinderpause ist zwar sicherlich auch ein Grund, der zu dem Ungleichgewicht beiträgt, doch ist dies nicht die einzige mögliche Erklärung. Dass das Lehrstuhlprinzip entsprechende Ungerechtigkeiten begünstigt, liegt auf der Hand.
zum Beitrag02.05.2018 , 14:19 Uhr
Das Problem ist die Qualifikationsphase zwischen Promotion und Habilitation. In dieser Zeit bekommt man als Frau von (einigen) männlichen Professoren immer wieder zu allen möglichen Dingen zu hören: „Das schaffst Du nicht!“; „Deine Chancen liegen bei 10%.“; „Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist zu gering, um mich an dieser Stelle für Dich einzusetzen.“; „Warum befolgst Du meine Ratschläge nicht?“. Trotz objektiv gegebener Erfolge ist es extrem hart, sich immer wieder über solche Entmutigungen hinwegzusetzen und es trotzdem zu versuchen. Ganz abgesehen davon, dass die an den Lehrstühlen vergebenen Gelder leichter an männliche Mitarbeiter fließen (etwa für Konferenzreisen oder Zwischenfinanzierungen). Und die nötigen Netzwerke kann man auf dieser Basis sowieso nicht aufbauen. Ein ganz wesentlicher Schritt zum Erreichen der Chancengleichheit von Frauen und Männern wäre die Abschaffung des Lehrstuhlsystems.
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