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01.03.2018 , 17:21 Uhr
Hallo ihr da draußen!
Wer nicht aus dem Pott ist oder schon lange hier lebt, sollte sich lieber mit Kritik zurückhalten, bevor er genau zugehört hat. Unsere Sprache klingt manchen zu hart und zu wenig emotional, aber ob ihr es glaubt oder nicht: hier hat es Tradition, dass immer neue Gesichter dazukommen und schließlich irgendwie dazugehören. Der Ruhrgebietler hört dir zu und ist hilfsbereit, und das erwartet er auch von anderen.
Mit welcher Berechtigung wird hier jemand in Grund und Boden gefachsimpelt, der einfach nur sagt, dass es so wie er die Situation erlebt, nicht weitergehen kann? Muss demnächst jeder, der sich ehrenamtlich nach seinen Möglichkeiten einsetzt, Akademiker sein und Weltpolitik studieren? Die Situation der Migranten im Ruhrgebiet ist tatsächlich nicht vergleichbar mit anderswo in Deutschland. In vielen Stadtteilen so viele Menschen mit Migrationshintergrund, dass die Politik sogar Schulen mit mehr als 90% Migrantenschülern als normal laufen lässt. Man kann den Eindruck haben, dass es nur um Problemverwaltung nicht aber um Förderung geht. Das ist nicht erst seit der letzten Flüchtlingswelle so, sondern eine Erfahrung über viele Jahre. Die politische Ausrede: sie müssen halt Deutsch lernen, dann klappt es auch. Die Eltern müssten sich halt besser integrieren. Schwupps liegt der Schwarze Peter bei den Migranten, die sich zurecht zu kurz gekommen fühlen. Deutsch lernen würde doch nebenher passieren, wenn wir uns nicht so schwer tun würden, den Menschen zu geben, was sie brauchen: Begegnung, Arbeit, Anerkennung. Wer übertrieben um Lebensmittel an der Tafel "kämpft", der hat vielleicht Verluste erlebt und kommt aggressiv daher, weil die Trauer zu groß ist. Das sollte die Politiker und Journalisten interessieren, anstatt jemanden zum Opfer zu machen, der gar gekommen ist, um Geschenke zu verteilen. Okay, schade dass keine Psychosoziale Station neben der Tafel gibt. Aber wieso bitte sollte ein hilfsbereiter 61jähriger Rentner dafür zuständig sein?
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