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05.12.2022 , 09:04 Uhr
Die sog. demokratische Entscheidung wurde auf der letzten Sitzung des amtierenden Fakultätsrats vor der Sommerpause im letzten Tagesordnungspunkt getroffen. Die universitäre Öffentlichkeit erfuhr einen Tag vorher davon. Was diese Öffentlichkeit hier erfuhr, war dann auch lediglich, dass es um die Finanzierung der Digital Humanities geht. In den Hinterzimmern war offenbar bereits lange vorher klar, wohin die Reise gehen soll. Alle Einsprüche im Nachhinein, die an diesem undurchsichtigen Verfahren erhoben worden sind, wurden dann vom Rechtsamt weggewischt, denn rein formal lief ja alles "demokratisch". Das ist dann die demokratische Entscheidung, die die Studierenden respektieren sollen? Zudem ist doch sehr zweifelhaft, dass alle Personen in diesem Fakultätsrat sich nach so kurzer Debatte zum Thema auf einer einzigen Sitzung überhaupt adäquat informieren konnten - noch dazu auf Grundlage eines schlecht gegliederten, ohne jede Vergleichsmaßstäbe zusammengeschriebenen 22-seitigen Strukturkommissionspapiers (was ganz sicher alle aufmerksam, vorher gelesen haben).
zum Beitrag04.12.2022 , 17:44 Uhr
Zitat Dekan: „Es fanden verschiedene Gespräche und Diskussion im Vorfeld der Entscheidung im Fakultätsrat statt. Jeder hätte davon wissen können [...].“ Fakt ist allerdings, dass die Studierenden und wohl auch die Angestellten genau einen Tag vor der Entscheidung des Fakultätsrats am 12. Juli davon erfuhren! Der Tagesordnungspunkt lautete auch nicht "Streichung", sondern lediglich Zitat "TOP 6a: Bericht der Strukturkommission zur Finanzierung der Verstetigung der Juniorprofessur Digital Humanities". Von "Gesprächen" und "Diskussionen" (Plural!!!) zu sprechen, ist eine Frechheit und zeigt, dass die Besetzung des Hörsaals leider notwendig ist, um das einzufordern, von dem behauptet wird, es hätte bereits stattgefunden.
zum Beitrag25.11.2022 , 16:20 Uhr
Studierende lernen Latein vor allem in den Sprachzentren der Unis, um die sprachlichen Anforderungen ihres Studiums zu erfüllen. Zudem müsste doch mal geklärt werden, wie hoch die Nachfrage auf Studierendenseite nach einem Mittel- und Neulateinstudium ist und ob dafür nicht die bestehenden Lehrangebote in Deutschland völlig ausreichend sind: Wie viele Studierende gibt es denn in Jena im Fach Mittel- und Neulatein? Ein Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte sichert jedenfalls die strukturelle Verankerung zur Erforschung historischer Geschlechterverhältnisse. Eine solche Struktur musste in den letzten 40 Jahren gegen mannigfaltige Widerstände (siehe Professur von Annette Kuhn in Bonn) sehr hart erkämpft werden. Ohne einen Lehrstuhl für GS wäre es schlicht dem Zufall überlassen, ob sich Professorinnen und Professoren einen Forschungsschwerpunkt GS geben oder nicht. Zudem droht Deutschland den Anschluss an die internationale Forschung zu verlieren, dort gehören solche Lehrstühle zum Standardrepertoire moderner Hochschulen. Für die Uni Jena bedeute die Streichung einen Schritt in die Provinzialisierung!
zum Beitrag24.11.2022 , 08:58 Uhr
Bedauerlich ist doch vor allem, dass sich die kleinen Fächer gegeneinander ausspielen lassen und beim ersten Druck, der von oben kommt, willfährig für Streichungen stimmen, um ihre eigene Haut zu retten. Vielmehr sollten betroffene Fachgebiete zusammenhalten und nicht bei der ersten Gelegenheit, bei der die Machtverhältnisse gerade günstig ausfallen, auf Abstimmung drängen. Eins ist doch sicher: Bei der nächsten Kürzungsswelle wird Mittellatein der nächste Lehrstuhl sein, der gestrichen werden wird. In Deutschland gibt es übrigens acht etablierte Lehrstühle für Mittel- und Neulatein. Der einzige Lehrstuhl mit einer Voll-Denomination für Geschlechtergeschichte hingegen wurde gestrichen - so viel zu den Fakten!
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