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28.10.2017 , 18:42 Uhr
Liebe Frau Ewert!
Ihr Artikel liegt mir jetzt eine Woche auf der Seele, und ich habe mich nun entschlossen, einen Kommentar dazu zu schreiben:
Welches Bild haben Sie von Behinderten und deren Angehörigen? Um zu zitieren: Egal, was wir jetzt machen, das wird alles Scheisse werden. Das ist eine Ohrfeige für mich (Vater zweier mehrfachbehinderten Kinder) und die fast 10 Prozent der Bevölkerung, die einen Behindertenausweis in der Tasche haben. Sie reden in Ihrem Artikel davon, eine "andere" Meinung einzuholen und gehen zu jemanden, der die gleiche Sprache spricht (die Sie bereitwillig lernen), den gleichen Kittel trägt und das gleiche erzählt wie der erste Arzt, der schon bei dem Geschlecht des Kindes hundertprozentig daneben lag. Sind Sie auch zu den Behinderten in Ihrem Viertel gegangen? Gibt es keine Kollegen, die Ihnen sagen können, dass das Leben mit Behinderten auch lebenswert, lustig und in hohem Maße förderlich für das eigene Weltbild sein kann? Sollten Sie nicht als Mutter damit rechnen, dass Ihnen die Gnade eines gesunden Lebens jederzeit entzogen werden kann - die meisten Kinder in den Schulen, in denen meine Kinder waren, sind Opfer eines Kunstfehlers bei der Geburt oder eines Unfalls gewesen? Ist es nicht journalistische Sorgfaltspflicht, auf der anderen Seite zu recherchieren? Ich bin immer gerne nach Italien gefahren und habe dann ein Jahr von den Begegnungen dort zehren können, die meine Kinder dort durch Menschen mit einem großen Herzen und gelebter Empathie erlebt haben. Haben Sie in Ihrem schönen Urlaub das auch gesehen?
Sie gründen Ihre Entscheidung auf ein diffuses und vages Behindertenbild (Alles Scheisse). Ein Teil dieser Scheisse bin ich.
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