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09.01.2018 , 18:54 Uhr
Das eigentlich Perverse ist nicht die Tatsache der negativen Strompreise, die wie schon von vielen Vorrednern angesprochen ja ggf. auch Anreize sein können und für die konventionelle Erzeugung auch sind. Über Weihnachten 2017 (windreich, verbrauchsarm) war die konventionelle Erzeugung so niedrig, wie seit vielen Jahren nicht, weil die Betreiber natürlich versuchen sich wirtschaftlich zu optimieren.
Das Schlimme, wo der Gesetzgeber aus meiner Sicht dringend nachjustieren muss, ist, dass z.B. Biomasse in solchen Marktlagen konstant durchläuft, weil die Betreiber dort aktuell Null (!) Anreiz haben, ihre Produktion bei negativen Marktpreisen zurück zu fahren. Sie kassieren fleißig die EEG-Umlage, weil sie Strom produzieren, den in diesem Moment niemand braucht. Und zahlen tun die (kleinen) Stromverbraucher. Übrigens auch unter sozialpolitischen Gesichtspunkten höchst fragwürdig.
@Stomberbodo:
Ihr Beitrag ist nur zum Teil richtig, da konventionelle Kraftwerke natürlich technisch/wirtschaftlichen Beschränkungen bei der Mindestlast unterliege. Dies gilt aber für ALLE (!) konventionellen Kraftwerke und gerade auch für die hochgelobten GuD- und, wenn auch in geringerem Maße, für die offene Gasturbinen-Anlagen.
Haraldo
(Dipl.-Ing. Energietechnik)
zum Beitrag23.10.2017 , 15:08 Uhr
Hallo allerseits,
Sicherlich ist eine Energieversorgung (und da geht es nicht nur um Elektizität, sondern auch um Gebäudeheizung/-kühlung und vor allem auch um den Transportsektor inkl. Schwerlast und Flugverkehr) ohne die Verbrennung fossiler Brennstoffe und ohne die Kernspaltung schwerer Elemente wünschenswert.
In der Diskussion wird oft leider fälschlicherweise so getan, als ob mit Solar- und Windenenergie konventionelle bzw. Kernkraftwerke eingespart werden könnten.
Das funktioniert aufgrund der flukturierenden und nicht selten der Nachfrage gegenläufigen Produktion allerdings so gut wir gar nicht, solange keine entsprechenden Speicher für den Strom zur Verfügung stehen. Was gespart wird, ist Brennstoff und damit auch CO2-Emissionen.
Aus meiner Sicht wird es ab 2022/2023 (Ende 2021 und 2022 gehen die letzten sechs Kernkraftwerksblöcke in Deutschland vom Netz) durchaus spannend, wenn es um die Stromversorgung in längeren Flauten geht. Vermutlich beliefern uns dann unsere Nachbarn aus Frankreich mit dem Strom aus ihren Kernkraftwerken und aus Polen mit ihren Kohlekraftwerken.
Und letztere lachen sich über den niedrigen CO2-Preis schlapp, den die Deutschen mit Ihrer Energiewende durch zig Milliarden Euro an Subventionen für Erneuerbare gedrückt haben.
Aus meiner Sicht ist eine Ausweitung des CO2-Handels auf möglichst viele Sektoren und Länder der einzig richtige Weg, etwas gegen die CO2-Emissionen der Menschheit zu tun. Bei dem aktuellen regulatorische Rahmen ersparen die zig Gigawatt Wind- und Photovoltaikleistung in Deutschland dem Klima keine einzige Tonne CO2, da dieses einfach woanders in Europa emittiert wird.
Die Ziele des ETS werden aber so oder so auf jeden Fall erreicht, für Deutschland nur viel teuer als für seine Nachbarn und vor allem völlig unnötig.
Haraldo
Dipl.-Ing. (Energietechnik)
zum Beitrag