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25.09.2017 , 12:20 Uhr
Liebe/r Mowgli,
ich denke nicht, dass Frau Rivuzumwami ihrer Mutter und ihrem Vater etwas nachträgt und auch nicht, dass sie es sollte. Das ist ja genau das Problem: Ihre Eltern sind nicht weltfremde Optimisten, sondern sie werden dazu gemacht, in der Wahrnehmung anderer. Und zwar dadurch, dass es zu viele Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die aus Hautfarbe und Nachnamen automatisch schließen, dass jemand nicht "dazugehört".
Das muss nicht so sein. Diese gedankenlose Oberflächlichkeit verkennt, wie divers menschliche Gesellschaften sind, übrigens auch früher schon waren und hoffentlich immer bleiben.
Nicht Frau Rivuzumwami sollte sich ein dickeres Fell zulegen. Alle, die bei ihrem Anblick sofort die Schublade Flüchtling oder Immigrant aufmachen, sollten sich an die eigene Nase fassen und sich fragen, wonach sie Menschen beurteilen.
Natürlich neigen wir alle zu Schubladendenken. Aber in einer offenen Gesellschaft, in einer funktionierenden Demokratie, sollten wir unser Denken zumindest Reflektieren können...
Sie schreiben:
"Malaika Rivuzumwamis Eltern waren anders. Aber sie sind deswegen noch lange nicht einzigartig. Die Zukunft ist noch nicht vorbei. Und ob sie so schwarz und weiß wird, wie die Vergangenheit angeblich war, liegt an uns selber."
Ich denke, dass sie ihre Eltern als "anders" sehen, liegt daran, dass sie zu etwas "anderem" gemacht werden, gerade von Leuten, die nationalistische und rassistische Ideen verbreiten möchten. Das ist schade! Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der ihre Eltern ganz selbstverständlich als "normal" oder "durchschnittlich" gelten.
Ich stimme Ihnen allerdings zu, dass wir alle an einer Zukunft arbeiten sollten, in der die Hautfarbe keine Rolle dafür spielt, als was wir einen Menschen sehen! Und wir können das Arbeiten an solch einer Zukunft nicht nur auf denen von uns abladen, die durch ihre Hautfarbe oder ihren Namen ständig damit konfrontiert werden. Jeder ist gefragt!
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