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16.08.2017 , 07:36 Uhr
Mich hat dieser Artikel ein wenig erschreckt. Nicht dass ich jedem eingestehe, sich so zu labeln, wie er es möchte. Einige von den Menschen, die sich bei uns organisiert haben,von uns begleitet werden, benennen sich als psychisch krank; andere bestehen auf eine Realität, die schwer nachvollziehbar ist. Zwischen diesen beiden Polen liegen unzählige individuelle Erklärungsmuster für individuelles Anderssein. Und soweit unterschiedliche Erklärungsmuster andere Menschen nicht einschränken, unterstützen sie nach unserer Erfahrung am ehesten individuelle Veränderungswünsche. Der "Eiertanz" bezüglich weichgespülter Erklärungsversuche vorrangig seitens der "Normalen", was immer das ist, halte ich für ein Ergebnis fehlender Begegnungen mit dem Anderssein; ein Ergebnis fehlender Inklusion. Ich möchte, dass man*frau mir ehrlich begegnen, damit ich eine Möglichkeit habe, ehrlich zu antworten. Das die Fremd-Bezeichnung "psychisch krank" kein Stigma darstellen soll, ist eine gut bürgerlicher Luxus, den man*frau sich leisten können muss. Mit der Aussagen "Verschleierungsverbot" werden viele Menschen, die durch die Besetzung des Labels "psychisch krank" gesellschaftlich und beruflich ausgegrenzt werden, weiter genötigt sich vorrangig defizitär zu bezeichnen. Anonymität schützt viele von uns vor einer "Sozialleistungskarriere". Meine bisherige beschriebene Auffassung, teilt auch die Prüfkommission der Vereinten Nationen bezüglich der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Ein menschenrechtlicher Ansatz fehlt dem Artikel leider. Ich würde mich freuen, wenn sich einem solche Themen etwas etwas differenzierter genährt werden würden. Auch den anfänglichen Vergleich mit dem Holocaust halt ich, insbesondere unter Berücksichtigung der Geschichte der "Euthanasie" und Zwangssterilisation im Nationalsozialismus, für leicht populistisch. Bisherige Artikel von Frau Seyboldt zu dem Thema "Seele" für sehr erfrischend und differenziert. T.Künneke, Kellerkinder e.V.
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