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21.07.2017 , 11:45 Uhr
Na, wenn zwei Psychiater aufgrund der Unterlagen EINER Krankenkasse das sagen, muss es ja stimmen.
Der Grund, warum Autismus-Diagnosen steigen, ist ganz simpel: Die Diagnosekriterien sind besser ausgearbeitet als früher und gerade Asperger wurde früher oft schlicht nicht erkannt - bei mir hat's gedauert bis ich Mitte 20 war. Und wenn Autismus so modisch ist und man damit so viel besser angesehen ist als mit anderen Störungen, frag ich mich, warum wir für jeden Quatsch als Aufmacher und Sündenböcke herhalten müssen: BILD-Hetze nach Amokläufen, Impfkritikergeschwurbel, Pointengaranten von Comedians, die in der Klischeekiste wühlen (ja, Herr Nuhr, wir haben es nicht vergessen).
Sorry, aber ich sehe hier schlicht zwei Fachidioten (mir fällt leider kein höflicheres Wort ein, das zu beschreiben), die sich auf Kosten behinderter Menschen profilieren und die taz gibt ihnen auch noch ein Plattform.
"Ein Verdacht auf Autismus wird oft von Lehrern oder Erziehern erstmals geäußert – auch, weil sie falsche Annahmen über die Symptome hegen." - Ja, und die Hälfte davon steht in dem Artikel. Es ist zunächst einmal keine Erkrankung, sondern eine Neurodiversität oder von mir aus auch eine Behinderung. Asperger ist keine "mildere Form", sonderne eine, die sich anders äußert. "Betroffene haben ein geringes Einfühlungsvermögen" - das genaue Gegenteil ist der Fall. Autisten haben ein so hohes Maß an Empathie, dass sie meist damit überfordert sind, Gefühle wirklich adäquat einzuschätzen. Oh, und klar das tppt dann alles: Autisten sind in der Schule natürlich alle ein bissel blöd und deshalb bekommen dumme Kinder eine Autismus-Diagnose, damit sie Förderung erhalten. Ich habe meine Autismus-Diagnose erst Jahre nach dem Abi erhalten und hatte den zweitbesten Schnitt der Jahrgangsstufe - wie passt das zusammen? Ich habe mich dadurch gekämpft mit zig Fehldiagnosen (Agststörungen, Depressionen, Zwangsneurose) und kontraproduktiven Therapien, an deren Spätfolgen ich bis heute leide.
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