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25.03.2014 , 19:13 Uhr
Haben Sie jemals unter wirklichem Mobbing gelitten? Wenn man jahrelang ausgegrenzt, ignoriert, verhöhnt und beleidigt wird und hilflos miterleben muss, wie Lügen über einen verbreitet werden, dann wünscht man sich nichts sehnlicher als wenigstens zu "lernen, stark zu sein". Diese Stärke aber haben viele Erwachsene nicht und erst recht nicht ein Dreizehnjähriger, der gerade vergeblich versucht, sich selbst zu finden. Manche schaffen es, sich ein dickeres Fell zuzulegen, bei nicht wenigen sind Depressionen und Selbstmordversuche schneller. Dies als Schwäche zu sehen, die die Kinder nur lernen müssen zu überwinden (was implizieren würde, dass sie selbst schuld sind, wenn sie es nicht tun), wäre eine arge Verzerrung der Tatsachen.
Sicherlich gibt es viele Gründe zum Hänseln und Homosexualität ist nur einer davon, aber dennoch werden diejenigen seltener Opfer extremen Mobbings, die "normal" und so wie die anderen sind, die als cool gelten, als gutaussehend (leider im Schulalter schon oft genug ein Kriterium, nach dem oft sehr unfair geurteilt wird), die modische Klamotten tragen, die richtige Musik hören, das richtige Handy haben. Mit allen Abweichungen von der Norm macht man sich angreifbar. Selbst wenn man nicht offen sagt, ob man homosexuell ist, muss man sich der Frage stellen, warum man eigentlich keine Jungs/Mädchen interessant findet, dann werden Gerüchte gestreut und dadurch, dass in den Gerüchten Wahrheit steckt, werden sie umso verletzender. Die sexuelle Identität macht - vor allem in der Pubertät - einen zentralen Teil der Persönlichkeit aus, und diesen Teil verstecken zu müssen kann eine Qual sein.
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