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03.12.2025 , 16:39 Uhr
Das Gesundheitsministerium spricht von „Missbrauch“, weil die Importe von medizinischem Cannabis von 19 auf 80 Tonnen gestiegen sind, während GKV-Verordnungen nur leicht zunehmen. Daraus wird gefolgert: mehr Importe, also Missbrauch über Privatrezepte – mit strengeren Regeln und weniger Telemedizin als Antwort.
Diese Sicht greift zu kurz. Die Importmenge sagt wenig darüber, wie viel tatsächlich bei Patient:innen ankommt; vieles wird exportiert, verarbeitet, für Studien genutzt oder vernichtet. Entscheidend ist: Viele Ärzt:innen verschreiben kaum Cannabis – aus Stigma, Regressangst oder Unsicherheit. Wer trotz klarer Indikation keine Verordnung erhält, weicht auf Privatrezept und Telemedizin aus und gerät so unter Generalverdacht.
Ich bin seit einem Unfall 2009 chronischer Schmerzpatient, habe Opioide und Alkohol hinter mir und profitiere seit 18 Monaten stabil von Cannabis: weniger Schmerzen, besserer Schlaf, mehr Alltag. Trotzdem ist eine reguläre Verordnung schwierig – nicht wegen mir, sondern wegen eines blockierten Systems. Missbrauch begrenzt man nicht mit neuen Hürden, sondern mit klaren Leitlinien, Fortbildung und Entstigmatisierung.
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