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02.11.2014 , 09:46 Uhr
Ups, hier noch Teil 1:
Dieser Artikel zeichnet mal wieder ein sehr einseitiges und dadurch falsches Bild der Situation in Ungarn:
"Der Reg. Orbán geht es allerdings nicht nur um Geld, sagen Kritiker in Ungarn und im Ausland. Der selbstherrlich regierende Ministerpräsident will vor allem politische Gegner und kritische Medien zum Schweigen bringen."
Neutrale Berichterstattung müsste schreiben: "gehe" statt "geht" und "wolle" statt "will". Hier geht es um die Meinung einiger, um indirekte Rede, und nicht um Fakten. Schlechter, parteiischer Journalismus, sorry.
zum Beitrag02.11.2014 , 09:24 Uhr
Teil 3:
"Im Juli verkündete Premierminister Orbán, dass der ungarische Staat sich nicht weiter an liberale Werte halten werde, sondern sich lieber an Vorbildern wie Russland, China und der Türkei orientiere."
Schändliche Verkürzung einer langen Rede! Erinnert leider an die Regenbogenpresse, da werden auch gerne Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Außerdem: Im deutschen gibt es einen Unterschied zwischen "liberal" und "neoliberal", in Ungarn gibt es den so nicht. Was Orbán und andere hier als "liberal" bezeichnen meint eigentlich "neoliberal" im deutschen Sinne. Ich denke, das die Mehrheit der deutschen Bevölkerung es auch nicht schlecht finden würde, wenn sich von neoliberalen Werten wie einem entfesselten Finanzmarkt, "Raubtierkapitalismus", Akkumulation von Kapital bei den Reichen getrennt würde. Ungarn als armes osteuropäisches Land leidet unter der Ausbeutung westlicher Multis - kaum Geld bleibt im Land. Was an Telekom- und Internetgebühren bezahlt wird, geht hauptsächlich in den Westen zu UPC, deutscher Telekom, Microsoft, Google usw. Orbán wollte dem einen kleinen Riegel vorschieben - aber mit dem Multis legt man sich halt nicht an, nicht wahr?
zum Beitrag02.11.2014 , 09:24 Uhr
Teil 2:
"Übliche Apathie" in der ungarischen Politik??? Haben Sie sich mal mit Fidesz-Anhängern unterhalten??? Da ist von Apathie nicht´s zu spüren, die Leute sind hoch motiviert, nur deshalb hat Orbán zum zweiten Mal die absolute Mehrheit. Apathisch sind die Anhänger der Opposition, das stimmt, aber die Gründe sind in deren katastrophaler politischen Performance zu suchen.
"...die Internetsteuer betrifft alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten..." - bezweifle ich. Ich bezweifle, das die Mehrheit der Generation über 60 auf dem Land besonders betroffen wäre. Aber das ist meine persönliche Meinung.
zum Beitrag19.08.2014 , 20:27 Uhr
O-M-G - um es mal auf "Facebook-Deutsch" auszudrücken...
Dieser Artikel ist - gelinde ausgedrückt - UNSÄGLICH!!!
1. Der Schreiber schreibt teilweise noch nicht mal die ungarischen Namen richtig - das ist unangenehm für ein Blatt, das sich als überaus politisch korrekt empfinden möchte.
2. Apropos Roma-Bühne: Ich werde mich dann freuen, wenn Roma nicht mehr auf einer eigenen Bühne auftreten, sondern je nach ihrer Musik auf den dazugehörigen Bühnen - erst DANN werden sie nicht mehr ausgegrenzt. Aber diese Meinung werden einige nie verstehen. Ich als Ungarin mit einem Mann, der Roma ist, empfinde die Roma als absolut der vielfältigen Kultur den Landes Ungarn zugehörig, sie sind eine grundlegende, wichtige "Farbe" darin und gehören zur "ungarischen Identität". Ungarn und die ungarischen Roma gehören zusammen! Ob Sie es glauben oder nicht - es gibt viele Ungarn, besonders unter Musikern und Kulturschaffenden, aber auch woanders, die so denken.
3. Zu Orbán: Ob Sie es glauben oder nicht - mein Mann als Roma und ich als traditionell eher "Linke" unterstützen die Meinung seiner Regierung in vielen Punkten. Fidesz will einen starken Staat, der wirtschaftlich erträgliche Rahmenbedingungen schafft und die Bevölkerung vor der Ausbeutung durch (u.a. westliche) Banken und Konzerne schützt. Das ist bitter nötig in einem Land wie Ungarn, in dem immer mehr Menschen für extrem niedrige Löhne für z.B. Audi und Mercedes arbeiten. Das gefällt natürlich vielen "Westlern" nicht, und schon gar nicht ihren Politikern und Medien. Wir können dass hier nachvollziehen, trotzdem geht es so nicht weiter!
4. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass der Sziget-Pass hier für irgendwen eine andere Bedeutung hat als die einer lustigen Idee???!!! Das ist ein Festival, hier geht es es um Spaß und darum, Leute aus der ganzen Welt kennen zu lernen! Auch, wenn das für die TAZ anscheinend nur schwer nach zu vollziehen ist.
zum Beitrag11.05.2014 , 21:13 Uhr
Das soll wahrscheinlich Satire sein, oder?
Bitte noch ein bisschen üben, Herr Yücel, man merkt es nicht so richtig...
zum Beitrag24.03.2014 , 15:09 Uhr
Ein Artikel über ein Buch von einem sogenannten „Fachmann“, der anscheinend vollkommen voreingenommen ist und sich gar nicht erst um eine neutrale Darstellung der Lage in Ungarn bemüht. In diesem Sinne macht er genau die gleichen Fehler wie alle Medien in Ungarn selbst, was ziemlich traurig ist. Hier gibt es nämlich keine neutralen Medien mehr, es gibt nur noch pro Fidesz oder pro Sozialisten. Es gibt also sehr wohl kritische Medienstimmen hier in Ungarn, aber eben keine neutrale, das ist das Problem.
Orbán und Fidesz sind aber keine rechtsextremen, sondern national konservativ, ähnlich einer CSU in Deutschland. Mir ist das auch nicht sonderlich sympathisch, aber man sollte sie nicht rechtsextrem nennen, denn damit stellt man die Lage nicht richtig dar. Die rechtsextremen hier in Ungarn sind die Jobbik, und die haben mit Orbán soviel zu tun wie die Sozialisten oder die LMP, es ist schlichtweg eine andere Partei.
Wenn im Buch steht, was im Artikel steht, würde ich es nicht empfehlen – rein aus meiner subjektiven Sicht einer in Ungarn lebenden Ungarin, die eher links ist bis kommunistisch eingestellt ist. Ich kann nicht erkennen, was schlecht daran sein soll, Staatsfinanzen eher auf dem Rücken von multinationalen Konzernen, Großbanken, ausländischen Großgrundbesitzern zu sanieren, als auf dem Rücken der einfachen Bevölkerung (die in Ungarn ohnehin völlig verarmt ist). Die linken in allen Ländern würden machen, was Orbán tut, nur ist seine Partei eben christlich-national konservativ.
zum Beitrag24.03.2014 , 10:52 Uhr
Teil 2:
Viele ungarische Juden, vor allem die, die im Berliner Exil leben und den deutschen Medien als Sprachrohr Ungarns dienen, stehen traditionell auf Seiten der ungarischen Sozialisten - die sich nun eben in 3 Parteien gespalten haben und von diesen neoliberalen Milliardären geführt werden. Nicht den ungarischen Juden, aber den Sozialisten geht es rein um Parteipolitik. Es geht darum, wenigstens noch ein paar Stimmen zu erhaschen, was für aber schwer werden dürfte. Wir hier in Ungarn sind nicht alle rechts und auch keine Antisemiten - ich zumindest nicht. Aber wir wollen nicht von Gyurcsány, Bajnai oder Mesterházy regiert werden, denn im Gegensatz zu den deutschen Medien verstehen wir, um was es ihnen wirklich geht, nämlich um Macht und Geld.
Ich möchte hiermit nicht sagen, dass Orbán und Fidesz viel besser sind - wie gesagt, ich wünschte, Ungarn hätte eine echte Linke. Ich werde meine linke Stimme den echten Linken bei LMP oder den Sozialdemokraten oder den Kommunisten geben - aber sicher nicht den "Sozialisten", bei denen nur der Name links ist.
Es ist schade, dass von den „Sozialisten" versucht wird, über die Holocaust-Gedenk-Politik Wahlkampf zu machen. Der Einheit des ungarischen Volkes, zu dem schon immer Juden und Roma gehört haben, wird dies nicht gut tun. Aber das ist diesen Herren herzlich egal. Wie alles, was nicht zu ihrem eigenen Vorteil beiträgt.
zum Beitrag24.03.2014 , 10:46 Uhr
Ich lebe hier in Ungarn und bin über die ungarische Politik nur noch enttäuscht, wie viele hier im Land. Enttäuscht aber - was viele Deutsche überraschen dürfte - aber vor allem von der sogenannten "Linken" im Land, die einfach lächerlich ist. Gyurcsány, Bajnai und Mesterházy (alles "Linke") konnten sich noch nicht einmal darauf einigen, wer diese "Linke" überhaupt anführen soll. Ungarn hätte eine echte linke Kraft unglaublich nötig - aber als "links" kann man statt diesen Dreien eher die LMP oder die Sozialdemokraten von Andor Schmuck bezeichnen, natürlich auch die kleine Kommunistische Partei, die wieder existiert, aber chancenlos ist.
Die drei Herren jedoch, die andauernd die ausländischen, besonders die deutschen Medien auf den Plan rufen, machen das nur aus Eigennutz und, ja, weil natürlich Wahlkampf ist. Gyurcsány und Bajnai gehören zu den reichsten Männern in Ungarn, sie sind Forint-Milliardäre, die sich in den chaotischen Nach-Wende-Jahren alles unter den Nagel gerissen haben, da sie schon damals wichtige Positionen inne hatten. Sie machten nie eine linke Politik, sondern haben das Land an westliche Konzerne verkauft, Geld gescheffelt und sind eigentlich Neoliberale. Ich frage mich, wann die deutschen Medien das endlich begreifen werden.
zum Beitrag