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23.03.2014 , 13:38 Uhr
Selten einen Artikel gelesen, der kritisch mit der Aquakultur ins Gericht gehen will, dabei aber Kraut und Rüben wild durcheinander mischt und klar am Ziel vorbeischwimmt.
Da wird zunächst über den vegetabilen Ersatz von Fischmehl in der Mast von karnivoren Fische berichtet – aber kein Wort davon, wie denn die hochgelobten langkettigen Omega-3-Fettsäuren in den Zuchtfisch gelangen sollen, wenn nicht via Fischmehl und Fischöl. (Unter uns: über Mikrolagen; von dort haben's die Wildfische nämlich. Doch noch tut sich die Branche schwer damit.)
Dann schwadroniert der Artikel von «küstennahen Netzkäfigen», die den Zuchtflachsen ein «relativ natürliches Zuhause» bieten sollen, im Gegensatz zu geschlossenen Kreislaufanlagen, in denen die Zuchtfische gehalten würden «wie im Aquarium», aber «ohne Wasserpflanzen, Steine oder kiesigen Grund». Die gibt's auch in den Netzkäfigen nicht, mit Verlaub. Ob es den Fisch in Netzkäfigen wohler ist als in Kreislaufanlagen, darf ruhig in Frage gestellt werden, von den ökologischen Vorteilen der letzteren mal ganz abgesehen.
Drittens singt der Artikel ein Loblied auf die «oft noch von Klöstern angelegten Teiche» als «verlässliche Lieferanten für Süßwasserfische». Ja, die sind oft ganz nett, bringen aber vor allem die nicht so beliebten Karpfen auf den Teller. Was der Normalverbraucher heute kauft, wächst nicht in der Teichwirtschaft – und wüchse es vorwiegend dort, müsste der Fischkonsum drastisch sinken, um gedeckt werden zu können.
Genau das ist der springende Punkt: Die Menschheit (Deutsche inklusive) isst etwa doppelt so viel Fisch, wie nachhaltig bereit gestellt werden kann. Doch darüber ist im Artikel nichts zu lesen. Auch die taz will wohl ihre Leser nicht erschrecken.
Wer's dennoch wissen möchte, bitte hier:
http://www.fair-fish.net/wissen/gesundheit
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