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15.02.2017 , 03:20 Uhr
Gut, dass so die Sichtweise der "Insider" auch im Mainstream Gehör findet.
Ein paar Punkte möchte ich auch noch hinzufügen.
- Depressionen: Nicht allen helfen die üblichen Antidepressiva. Manche Depression reagiert nur auf Opiate (entdeckt durch Schmerztherapie). Cannabis und Opiate sind die einzigen Stoffe, die ihre Entsprechung in eigenen Rezeptoren im menschlichen Gehirn finden. Mglw tut man den Opiaten mit dem übergroßen Tabu (vor allem in Deutschland!) unrecht. So schwer der Umgang mit Cannabis bis heute, so klein die Hoffnung auf Besserung bei Opiaten.
- Heroin-Vergabe: Deutschlandweit seit Jahren im Status Modellversuch. Zumindest in D+CH einer der letzten Wege, von Straßenstoff und Beschaffungsdruck wegzukommen. Reines Heroin schädigt den Körper nicht, Verelendung und Beschaffungskriminalität sind nur die Folge von Verunreinigung, unhygienischen Konsumbedingungen und chronischer Geldnot. Der Effekt von Vergabe: Normales Leben ist möglich, trotz Heroinabhängigkeit. Die Zulassungshürden zur Substitution mit Heroin sind aber ausgesprochen hoch.
- Methadon: Sehr komplex. Teils Grundvoraussetzung für Ansprechbarkeit durch andere Maßnahmen, teils Stillstand im "Wartesaal". Wohlverhalten wird nicht gewürdigt, mind. 1x/Woche Vorsprache in der Praxis. US-amerikanische(!) Bundesempfehlung: Nach ein bis zwei Jahren Mitgabe für zwei Monate zum eigenverantwortlichen Gebrauch, in D max 7 Tage. Geforderte Selbständigkeit und Selbstverantwortung werden ad absurdum geführt, wenn Bundesärztekammer/kassenärztliche Vereinigung gesetzähnlich empfehlen, das Substistutionsmittel einmal pro Woche unter (Auf-)Sicht einnehmen zu lassen, unabhängig von Dauer der Substitution und Compliance.
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