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20.03.2014 , 14:38 Uhr
Die "Causa Hoeness" ist sicherlich spektakulär genug, dass selbst seriöseste Medien der Versuchung nur schwer widerstehen können, sie kommerziell auszuschlachten.
Als ehemaliger Verantwortlicher für den Derivatehandel einer Investmentbank kann ich aber versichern, dass es täglich Brot ist, spielsüchtige Millionäre und Milliardäre mithilfe von Compliance-Regeln unter Kontrolle zu behalten.
Erinnert sei hier auch an den "Freitod Merckle" im Zusammenhang mit einer fehlgeschlagenen VW-Aktienspekulation.(Nur die Spitze eines Eisbergs). Meiner Erfahrung nach wird die Anonymität von Off-Shore-Banken ebenso gerne zur Verschleierung von Spielsucht wie zur Steuervermeidung geschätzt. (Und ich kenne keinen, der am Ende "Geld verdient" hätte.)
Meine eigentliche Befürchtung ist jedoch, dass die voyeuristische Suche nach "Rechtsfrieden" in der Causa
Hoeness ein gewaltiges Ablenkungsmanöver von den EIGENTLICHEN Skandalen ist:
1. Die "alternativlose" Enteignung der Steuerzahler und ihrer Kinder und Kindeskinder durch die Hochfinanz seit 2008 unter tätiger Mithilfe der Gesetzgeber. Hier geht es um Billionen von Euro!
2. Die fortgesetzte LEGALE Möglichkeit von Großkonzernen jedes Jahr, jeden Tag, jede Stunde Billionen von Steuern zu vermeiden durch Nutzung windiger Off-Shore-Konstruktionen. Die berüchtigte VW-Delaware-Gesellschaft ist nur ein winziges Beispiel.
3. Die gewaltige Geldschöpfung durch die Notenbanken, die täglich den Wert aller Ersparnisse bedroht und Zockern a la Hoeness das Spielgeld mit dem Schubkarren frei Haus liefert.
Ich erwarte von seriösem investigativem Journalismus, endlich einmal die Finanzströme zwischen Lobbyismus und Politik in Berlin, Brüssel und London sichtbar zu machen. (Wann kommt der Snowdon der Finanzwelt?)
Überlasst den Sündenbock Hoeness lieber Draxler, Bild und der medizinischen Fachpresse
(Das können die eh besser...)
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