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21.09.2016 , 11:37 Uhr
Utilitaristisch ist seine Sicht nicht. Der Erfinder des Utilitarismus meinte schon, dass einzig die Fähigkeit zum Leid ein Lebewesen dazu berechtige, geschützt zu werden. Singer baute das aus und sagte, wie mein Vorredner bereits anführte, dass die Interessen aller empfindungshäfigen Wesen berücksichtigt werden müssen und ein gleicher Stellenwert im Interessenausgleich stattfinden müsste.
Das bedeutet, Leid und Tod des Tiers stehen hier gegen Luxus des Menschen, weil Fleisch lecker ist, aber man es nicht braucht. Da hat das Tier die schwerwiegenderen Interessen und ist deshalb im Interessenausgleich der "Sieger". DAS ist Utilitarismus.
zum Beitrag21.09.2016 , 11:32 Uhr
Zitat: "Ich selbst werde mich auch künftig, wie von der Natur vorgesehen, von tierischer UND pflanzlicher Kost im ausgewogenen Verhältnis ernähren!"
Hierbei handelt es sich, wie eigentlich jeder Ethiker wissen sollte, um einen so genannten "naturalistischen Fehlschluss".
Aussagen, die sich aus der Natur herleiten, also aus dem Sein ein Sollen schließen, sind in einer ethischen Debatte grundlegend unzulässig, da:
- Der Mensch niemals die Möglichkeit hat, die Natur zu 100% zu verstehen, daher aus ihr keine absolut richtigen Schlüsse ziehen kann.
- Die Erkenntnis, dass etwas von Natur aus so ist, niemals wirklich logisch rechtfertigt, dass es gut ist. Sonst wären Krebsmedikamente ebenfalls schlecht, Brillen oder Rollstühle, synthetisch ehrgestellte Dinge, Fernseher, Computer etc.
- Die Logik sagt, dass man nur aus einem Sollen und einem Sein ein weiteres sollen geschlossen werden kann.
In der Ethik ist das ein Anfängerfehler und führt bereits in der Oberstufe im Fach Ethik zu einem Punktabzug in Klausuren oder mündlichen Prüfungen, da es sich hierbei um einen logischen Argumentationsfehler handelt.
zum Beitrag21.09.2016 , 11:07 Uhr
Als Ethiker schäme ich mich, mit diesem hier in einen Topf geworfen zu werden.
„Das Schwein hat selbst das größte Interesse an der Nachfrage nach Speck“. Wenn der Mensch kein Interesse am Fleischverzehr hätte, würden die meisten Nutztiere gar nicht leben."
Hoerster wiederspricht hier logisch sich selbst. Auf der einen Seite behauptet er weiter unten, dass Tiere nicht das gleiche Lebensinteresse hätten wie Menschen, unterstellt aber im zitierten Satz, dass die Tiere ein Interesse hätten, gegessen zu werden, weil sie sonst nicht leben würden.
Und wieder wird Singer verfälscht angeführt. Singer will nicht Menschen essen. Singer vergleicht das Töten von Tieren mit dem Töten geistig schwacher Menschen deswegen, weil sie dieselben Bedürfnisse haben. Damit will er erreichen, dass das Töten von Tieren aufhört, nicht, dass das Töten von Menschen erlaubt ist.
Diese ganze Argumentation ist voll von Phrasen, echte ethische Argumente sind nicht vorhanden oder basieren auf fehlerhaften wissenschaftlichen Annahmen oder sind keine Argumente in der Debatte, denn es geht nicht um die Frage, ob man Tiere töten und essen darf.
Es geht um die Frage ob das eigene Interesse nach Fleisch höher gewertet werden kann, als das Interesse der Tiere, kein Leid zu empfinden. Das Interesse der Tiere, nicht zu sterben ist schwerwiegender als das menschliche Interesse nach Luxus. Der Mensch BRAUCHT kein Fleisch. Das ist es, was dieser "Ethiker" vergisst. Also ist das Interesse des Menschen Luxus, des Tiers aber das Überleben. Einmal bitte korrekt Singer lesen. Danke.
Wenn man davon absieht, dass die Tierindustrie die Nahrungsmittelpreise in die Höhe treibt, dass sie mehr zum Klimawandel beiträgt, als der gesamte Autoverkehr und dass wegen ihr diverse Regelwaldflächen abgeholzt werden, um Soja anzubauen, dessen Energiegehalt in der Tierhaltung zu 80-90% verloren geht.
Was ein Blödsinn...
zum Beitrag