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07.09.2016 , 04:45 Uhr
Ich begreife es einfach nicht. Es sind letztlich doch jedes mal die gleichen psychologischen Mechanismen, die bemüht werden. Erst wird irgend ein Ressourcenkonflikt fingiert um darauf hin
irgend eine fiktionale Gruppenentität zu erdichten, auf das ein “Wir“ projektiert werden kann. Zugleich konstruiert man den fremden Feind, der die Gruppe übervorteilen möchte.
Der Grad der Irrationalität ist hierbei erstaunlich und lässt an der Menschheit zweifeln.
Die meisten, welche sich jetzt auf ein patriotisches Christentum als identitätsstiftendes Moment berufen(was auch immer das genau sein soll), wären vor fünf oder Zehn Jahren vermutlich nie auf die Idee gekommen, dass sie irgend etwas mit Religion verbindet. (die meisten glauben vermutlich, das wir Weinachten feiern, weil Jesus am 24 Dezember die Bibel erstmals veröffentlicht hat)
Auch ist nicht klar, wie eine völkisch nationale Identität, die als ungerecht erlebten Lebensverhältnisse verbessern kann. Die sogenannte Alternative ist doch im grunde wirtschaftspolitisch auf den gleichen neoliberalen Kurs, wie die derzeitigen etablierten Parteien.
Sprich eine völkisch nationale Identität bleibt irrelevant, wenn die Dimension, auf der Diskrimination und Ungleichheit bestehen, eine Soziale ist. Was haben diese Leute also davon, sich in Fremdenhass hineinzusteigern ?
zum Beitrag14.06.2016 , 13:23 Uhr
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele versuchen ihren Gerechte-Welt-Glauben mit allen mitteln zu schützen, indem man versucht das widerfahrene Leid anderer als selbstverschuldet dazustellen und somit als verdient.
Die Kommentare hier stellen fast schon eine Reproduktion der berühmten experimentellen Befunde zur sekundären Viktimisierung da. Ich glaube es wäre für jeden von uns, gesamt gesellschaftlich betrachtet, wichtig diesen inflexiblen Selbschutzmechanismus zu überwinden, um endlich einzusehen, dass die Welt durchaus partiell ungerecht sein kann, dass es sich dabei jedoch nicht um eine notwendige Bestimmung handelt. Wenn jeder in Konfrontation mit Ungerechtigkeiten diese beginnt zu verklären, geht ein wichtiger progressiver Impuls verloren. Es fehlt dann einfach die Erkenntnis, dass reale Ungerechtigkeiten ein kontingenter, veränderbarer Umstand sind.
zum Beitrag