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15.01.2019 , 14:26 Uhr
Hey,
ich denke der Unterschied liegt in einem wichtigen Detail:
Rechte Gewalt befürchten müssen: LGBTQ, Menschen mit Behinderung, People of Colour, Schwarze, Linke. Denn Rechte üben Gewalt aufgrund gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus. Bei rechter Gewalt handelt es sich häufig um Brandanschläge auf Asylheime, Körperverletzung und Mord.
Linke Gewalt befürchten müssen: rassistische Menschen, die ein Drohszenario für Minderheiten aufbauen und rechte Gewalt ausüben. Linke üben somit Gewalt aus, um Minderheiten und sich selbst zu schützen. Bei linker Gewalt handelt es sich überwiegend um Sachbeschädigung und Selbstverteidigung, gelegentlich auch Körperverletzung. Aber Mordfälle? (Mir ist jetzt, abgesehen bei denen der RAF, kein Mord bekannt, der unter "linker Flagge" begangen wurde)
Leider ist die Polizei in vielen Bundesländern selber nicht neutral, sondern begünstigt rechte Gewalt. Wie durch zahlreiche Berichte in den Medien über rechte Zellen in Polizei und Militär und ihren Korpsgeist bekannt ist, sind einige Polizist*innen rassistisch und decken sich in ihren Taten. Durch Todesfälle wie dem von Oury Jalloh oder Ahmed A. lässt sich fragen, ob die Staatsgewalt für Menschen mit Migrationshintergrund nicht auch tödlich enden kann... Beide verbrannten in ihrer Gefängniszelle, bei beiden wurde zunächst wegen Suizid ermittelt und festgestellt, dass sie sich unmöglich selber hätten anzünden können.
Und warum genau wurde der NSU Skandal nie wirklich aufgeklärt, die vielen Helfer bei den rechten Mordanschlägen dieser Terrorgruppe nie wirklich belangt?
zum Beitrag25.05.2016 , 11:24 Uhr
Danke Sonja,für deinen hinterfragenden und ehrlichen Kommentar! Wir brauchen mehr Menschen, die die Diffamierungen und Körpernormierungen benennen, die es so vielen Menschen schwer machen, zu ihrem Gewicht zu stehen. Nur weil ein dicker Körper sichtbar ist, heißt es nicht, dass man alles über die Essgewohnheiten, Psyche, Gesundheit und Charaktereigenschaften des Menschen daran ablesen kann. Dass die Angst vor Fett mit einer rassistischen Konstruktion eines "unzivilisierten" Körpers zu tun hat und dieses Stigma sehr verletzend und schädlich sein kann sollte die Taz bedenken, wenn sie eine Kollumne dieser Art schreibt.
zum Beitrag25.05.2016 , 11:01 Uhr
Die Angst vor Körperfett ist
-kulturgeschichtlich erst um 1900-1920 und unter anderem im Zusammenhang mit einer rassistischen Konstruktion von einem (un)zivilisiertem Körper entstanden
-erst im Nachhinein medizinisiert worden
Adipositas ist
-eine häufige, manchmal sogar tödlich endende Fehldiagnose von Ärzt_innen, die durch das Körpergewicht voreingenommen sind
-eine leider oft auch als stigmatisierend empfundene Beschreibung von Menschen, die dem Körperidealbild nicht entsprechen. Die BMI- Norm ist übrigens über die Jahrzehnte hinweg immer weiter abgesenkt worden
Auch sehr dicke Menschen haben ein Recht auf Wahrnehmbarkeit in den öffentlichen Medien, und ein Recht auf alles, worauf dünne Menschen ein Recht haben. Es geht hierbei nicht darum, ein "Extrem als normal hinzustellen", sondern um den Versuch, endlich eine Verschiebung in der Wahrnehmung von Dick-sein zu erwirken, Körpervielfalt zu feiern, Körpernormierungen in Frage zu stellen und Menschen zu ermutigen, zu ihren Körpern zu stehen.
zum Beitrag25.05.2016 , 10:46 Uhr
Was bedeutet es, wenn Facebook eine Kampagne gegen Fat-Shaming zensiert, mit dem Vorwand, "kein Körpergewicht als perfekt oder absolut nicht wünschenswert " darzustellen? Ich finde das sehr interessant, deswegen danke für den Artikel.
Über die Wahrnehmung von dicken Körpern in unserer Gesellschaft, und die scheinbar unhinterfragte Problematisierung einer als sich "epidemisch" ausbreitenden Adipositas, über Körperideal, -(un)sichtbarmachung und Gewichtsdiskriminierung könnt ihr gerne mehr schreiben! Das Thema häufiger zu benennen würde für eine nicht zu unterschätzene Menge Leute eine Unterstützung sein, z.B. für anorektische, bulimische Menschen, für die, die sich für Körpervielfalt gegen Körpernormierung einsetzen und auch für Menschen, die wegen ihres Gewichts im Alltag mit ständigen Maßregelungen, Diffamierungen und Einschränkungen kämpfen.
zum Beitrag