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23.05.2016 , 14:26 Uhr
Die vorl. Wahlergebnisse der gestrigen Stichwahl zeichnen ein anderes Bild der Seestadt: 59.84% votierten fuer den gruenen Van der Bellen, 40.16% fuer den blauen Hofer. Das ist im Vergleich zur Innenstadt blauer, hebt sich aber zugunsten der Gruenen deutlich vom Stimmverhalten des uebrigen Wiener Nordens ab.
Von den (wohl) 6000 SeestadterInnen, von denen lediglich 2779 wahlberechtigt waren, gaben 1701 ihre Stimme ab. 997 an VdB, 669 an Hofer. Wahlkarten nicht eingeschlossen. 669 von 6000 sind 11.15% Rechtswaehlende der Gesamtbevoelkerung. Es ist nicht vorhersagbar, wie die Kinder der vielen Jungfamilien einmal waehlen werden und wie die vielen (EU-)Auslaender waehlen wuerden, wenn sie denn duerften. Aber mit einem Bild von 2410 (40.20% von 6000) Rechten in einer Neubauinsel liegt man eindeutig falsch.
Der Subtitel "Wiener Vorzeigeviertel wählt Rechts" ist also eingefuegtes Modaladverb "auch" so unpassend wie die Seestadt als Satellitenstadt zu bezeichnen (die sie schon jetzt nicht ist und nach Vollausbau nicht sein wird), die Haeuser in Blockrandbebauung (der urbanen Bauweise seit Mitte des 19. Jahrhunderts) als bunte Betonwürfel oder die heutige Seestadt als im Grunde vollstaendige Baustelle zu beschreiben.
Inhaltlich spannender waere es der Frage nachzugehen, wer die SeestaedterInnen sind und wie sie zu solchen wurden. Dabei kaeme heraus, dass es sich um einen gesellschaftlichen Querschnitt handelt, die allermeisten bereits vorher in Wien lebten und ueber die staedtische Vergabe, das Wiener Wohnen, um eine Genossenschaftswohnung ansuchten. Dies passierte elektronisch und bevorteilte jene, deren unverbindlicher Anmeldungsklick frueher gezaehlt wurde. Nicht zwangslaeufig jene, die auf der Suche nach urbanem, qualitaetvollem Leben am Stadtrand mit rot/gruener Handschrift waren und das Konzept mitzutragen bereit sind. Und so waehlte die Seestadt eben wie man es von einem Wiener Querschnitt erwarten wuerde. Eine Smartcity ist eben keine Hochbegabtenschule.
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