Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
24.04.2016 , 15:03 Uhr
Hallo Ulf,
Dein Kommentar zeigt wenig Sachverstand. Ich , Christin, war 25 Jahre mit einem Sikh verheiratet und kenne mich wirklich aus.
Ich weiß nicht welchen Sikhs Du in London begegnet bist. Aber sicher den falschen.
Das Kastensystem wird von den Sikhs abgelehnt. Dafür steht das gemeinsame Essen nach jedem Gottesdient,- wo wirklich alle,- gleich welcher Herkunft sich zusammen setzten. Etwas,- das bei traditionellen Hindus undenkbar wäre,- da sie sich von Leuten der niedrigen Kaste verunreinigt führen würde.
Ja, die Sikhs haben großes Selbstbewusstsein, was sich in Ehrgeiz in bezug auf Bildung und beruflichem Vorankommen zeigt. Daher gehören sie,- trotzdem sie eine kleine Minorität sind,- zu einer sehr erfolgreichen Minderheit. Aber ich sehe das positiv.
Der kämpferische Aspekt der Sikhreligion erklärt sich folgendermaßen. Nach dem Religionsgründer Guru Nanak im 15. Jahrh. wurden die Sikhs von den moslemischen Herrscher später verfolgt. Besonders König Aurangzeb verfolgte die Hindus und wollte sie mit tödlicher Gewalt zum Islam konvertieren. Der 10. Guru der Sikhs, Guru Gobind Singh, organisierte eine Kampfgruppe, die sich dem entgegenstellte. Damals war auf jeden Sikh-Kopf eine Belohnung ausgesetzt. Daher ließen sich die Sikhs die Haare wachsen,- so dass kein Nicht-Sikh für die Belohnung getötet wurde. So viel zu ihrer Tapferkeit. Im Gedenken an diese Zeit pflegen die Sikhs ihr kriegerisches Erbe. Die Hindus waren den Sikhs so dankbar, dass es eine Zeit gab, in der jede Hindu-Familie einen Sohn Sikh werden ließ.
Die Sikh-Religion ist sehr tolerant. Jeder ist im Sikh-Tempel willkommen und kann am "Langer" dem gemeinsamen Essen teilnehmen. Die Sikhs missionieren nicht. Bei Interesse erzählen Sikhs von ihrer Religion,- das ist alles.
Das was gestern in Essen stattfand war keine Demo,- sondern eine religiöse Prozession. Ich war dabei und es hat mir sehr gefallen.
Brigitte Kohli
zum Beitrag