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27.08.2015 , 14:27 Uhr
Goffmann spricht von institutionalisierten Genderismen bei beispielsweise der Trennung von Toiletten, erst dadurch, dass wir uns durch solche institutionalisierten Genderismen immer wieder einordnen wird ein den Gendererwartungen entsprechendes Verhalten herorgerufen und manifestiert. Das lässt sich in diesem Kontext auch auf Konsumgüter übertragen, die gesellschaftliche Relevanz von geschlechtlicher Einordnung wird durch Genderismen reproduziert. Andersrum stellen wir uns vor, wir würden im Alltag nicht mehr unterscheiden, wir konstruieren also keine sozialen Differenzen. Wir müssen uns nicht ständig entscheiden passen wir in die eine soziale Gruppe oder die andere, also müssen wir auch nicht um sozial akzeptiert zu werden Gruppenentsprechendes Verhalten zeigen, eine SOZIALE Differenzierung in Geschlechter würde uns absurd vorkommen. Diese Absurdität wird deutlich, wenn man diese Differenzierung auf andere Merkmale überträgt, stellt man sich beispielweise vor wir würden Toiletten nach links- und rehtshändern trennen, wir würden Linkshändern blaue Sachen und Rechtshändern pinke Sachen geben, sprachlich ständig zwischen Links- und Rechtshändern unterscheiden. Uns würde klar sein, dass es sozial relevant ist einer dieser Gruppe anzugehören und um nicht sozial isoliert zu werden, würden wir uns so Verhalten wie es von der jeweiligen Gruppe erwartet wird.
zum Beitrag12.02.2014 , 22:24 Uhr
„Ihr Treffen soll etwas ganz Besonderes werden. Deshalb lädt er sie zum Essen ein...“
Betrachtet man ein Date so, klingt das schon ziemlich unenmanzi... heteronormativ, was nicht meint, wir sollten die gleiche Situation von oben nochmal - ala Brokeback Mountain mit zwei Männern - beschreiben, sondern unsere Liebe anders verstehen.
Wir leben nicht mehr in einer patriarchalen Gesellschaft, sondern vielmehr in einer pluralen Gesellschaft mit milieu- und generationsabhängig unterschiedlichen Gendervorstellungen von post-gender Tendenzen bis zu klar sexistischen Positionen. Diese Pluralität gibt uns auch die Freiheit unsere Beziehungen nicht mehr als Geschlechterverhältnis zu verstehen.
Eine romantische Liebeserklärung stellen wir uns mit ganz vielen persönlichen Gründen, mit Verhaltensweisen, kleinen Macken, die eine Person liebenswert machen vor. Wenn wir gefragt werden, warum wir jemand lieben, verstehen wir das selber oft nicht und müssen trotzdem in dem gebremst werden, was wir aufzählen. Auch wenn wir uns bisher ausschließlich in ein Geschlecht verliebt haben und es möglicherweise auch so bleibt, warum wird die Beziehung bei so vielen schönen Gründen darauf reduziert, wie wenig persönlich, wie austauschbar, wie überhaupt nicht romantisch.
Aber warum gibt es besonders in der Liebe - trotz aller gesellschaftlichen Änderungen - klassische Gendervorstellungen? Weil die Gendervorstellungen nicht nur milieu- und generationsabhängig, sondern auch situationsbedingt sind. Romantische Beziehungen schließen auch immer Kompromisse in der eigenen Individualität ein, aber diese Kompromisse müssen zwischen den Beteiligten ausgehandelt werden. Daran scheitern schon viele Beziehungen, da scheint es einfacher sich an gendertypischen Bedingungen zu orientieren. Vielleicht brauchen wir einfach mehr Mut.
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