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07.04.2014 , 18:18 Uhr
Mit "Control" ist in erstgenanntem Zitat nicht die vollständige Kontrolle über den Bundesstaat, sondern die Kontrolle über den Drogenhandel innerhalb des jeweiligen Staates gemeint (falls Sie das Zitat überhaupt in diese Richtung gedeutet haben sollten), was also zunächst einmal nichts über die Sicherheitslage im Land aussagt.
Zum Zitat des Auswärtigen Amts: als Kontrast lohnt es, sich einmal die Reisewarnung des Auswärtigen Amts zum Irak anzuschauen. Das ist eine ganz andere Hausnummer.
Inwiefern sich die Berichterstattung zu Mexikos Sicherheitslage wie ein Krieg liest, würde mich genauer interessieren. Man liest tatsächlich von tausenden Toten in den letzten Jahren, inklusive einiger grausamer Massaker (siehe San Fernando). Nicht schön und nicht lustig, keine Frage. Mit einem offenen Krieg oder Zuständen wie im Irak oder in Somalia hat das für mich
dennoch ziemlich wenig zu tun.
In keinster Weise droht ein Sturz der Regierung, ein Zusammenbruch der Wirtschaft, eine tatsächliche Machtübernahme durch die Drogenkartelle, auch nicht in den nördlichen Bundesstaaten. Das wären für mich Indikatoren für einen drohenden Zusammenbruch des Landes, das Entstehen eines "failed state". Aber so etwas existiert in Mexiko in dieser Form einfach nicht.
Auch meine subjektiven Erfahrungen vor einem halben Jahr im Land haben solche Tendenzen nicht bestätigen oder auch nur erahnen lassen können. In Monterey lebende Menschen haben mir beispielsweise auf entsprechende Nachfrage ihren Eindruck geschildert, dass es nämlich für Menschen, die in Drogengeschäfte verwickelt sind bzw. deren Verwandte und Freunde teilweise sehr gefährlich ist, das aber nicht auf die gesamte Gesellschaft übergreift. Eine Ausnahme davon wäre zb. die Stadt San Fernando (http://en.wikipedia.org/wiki/2011_San_Fernando_massacre), aber das ist eben auch nur eine Ausnahme.
Deswegen, teilweise schlimme Zustände, aber eben in keinster Weise ein im Zusammenbruch befindliches Land.
zum Beitrag07.04.2014 , 11:52 Uhr
Völlig falsch (zum Glück)!
Mexiko hat zweifellos enorme Probleme mit der organisierten Kriminalität und Allem, was damit einhergeht, verharmlosen sollte man das auf keinen Fall.
"Failed" ist dieser Staat deshalb jedoch noch lange nicht, weder im Norden noch sonstwo. Ich zumindest assoziiere mit diesem Begriff Länder wie Somalia oder den Irak, und davon ist Mexiko mehr als meilenweit entfernt. Das Land besitzt eine funktionierende Wirtschaft, einen sehr lebendigen Kultursektor, und seine Hauptstadt ist eine der sichersten der lateinamerikanischen. Politik und Polizei sind in Teilen höchst korrupt, aber eben auch nur in Teilen. Der Großteil der politischen Arbeit sowie der Justiz ist funktionsfähig und arbeitet. All diese Aspekte sprechen nicht dafür, dass es rundläuft im Land (was es wohl auch nicht tut), aber hier von einem Failed State zu sprechen, ist meiner Meinung nach völlig unangebracht.
zum Beitrag09.02.2014 , 12:44 Uhr
"Fakt ist, dass es ohne die die gesellschaftspolitische Pionierarbeit von Schwarzer und ihren Mitstreiterinnen auch keine taz gäbe."
Und das tut zur Sache genau was?
Schwarzer mag in früheren Zeiten wichtige Beiträge zu gesellschaftlichen Diskursen geleistet haben, was sie in diesem Jahrtausend teilweise abgeliefert hat, ist mehr als fragwürdig. Gerechtfertigt oder relativiert wird das durch nichts, um was sie sich in ihrer früheren Vergangenheit verdient gemacht hat. Ihre Reaktion und "Erklärung" für die begangene Steuerhinterziehung ist nochmal ein Sahnehäubchen der Unverschämtheit obendrauf, und dementsprechend finde ich es mehr als gerechtfertigt, dass Frau Oestreich hier nochmal "nachtritt". So eine ätzende Selbstgerechtigkeit und Pachtung der Meinungshoheit, wie Frau Schwarzer sie an den Tag legt, verdient es sich meiner Meinung nach, entsprechend ausschweifend in den Medien behandelt zu werden.
zum Beitrag04.02.2014 , 13:44 Uhr
Sorry, aber diese immer wiederkehrende Behauptung ist besonders auf genanntes Beispiel bezogen absolut lachhaft. Ein Verein wie der FC Bayern hat sehr viele Motive, nach denen er seinen Kader und dementsprechend seine Einkaufspolitik ausrichtet. Einen Verein, der sich momentan auf Platz 14 der Bundesliga-Tabelle befindet, und letztes Jahr zum ersten Mal in diesem Jahrtausend international gespielt hat, mit seiner Personalpolitik schwächen zu wollen, indem man ihm die Spieler wegkauft, ist mit Sicherheit kein Beweggrund, nach dem sich irgendjemand ausrichtet, der auch nur das kleinste Rädchen im Bayern-Getriebe verkörpert. Klar, es könnte ja auch ein Präventivkauf sein, bevor sich am Ende ein ernstzunehmender Konkurrent diesen Spieler von der Eintracht kauft. Aber bitte, im Ernst? Bayern sorgt sich meiner Einschätzung nach momentan um die Konkurrenzfähigkeit der anderen Bundesligavereine in etwa so sehr wie Barack Obama um den Protest von Teilen der deutschen Bevölkerung gegen die nachrichtendienstlichen Vorgehensweisen der USA: ziemlich wenig. Die Meisterschaft haben sie eh schon im Sack. Und selbst wenn sie sich sorgen: die Konkurrenz wird doch viel extremer geschwächt, indem man den eigenen Kader mit Personal verstärkt, das primär die eigene Mannschaft substantiell verbessert, und nicht nur auf die eigene Bank gepflanzt wird, damit andere Vereine es nicht zur Verfügung haben.
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