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08.01.2016 , 11:16 Uhr
Weitere finanzielle Vorteile ergeben sich dadurch, dass man sich in einem selbstfahrenden Fahrzeug nicht auf die Straße konzentrieren muss und also Zeit für Arbeit oder Entspannung gewinnt. Wenn man darüber hinaus ein Carsharing-Modell annimmt, sind die Ersparnisse enorm. Spieser et al. haben das mal systematisiert und modellhaft für den Fall Singapur ausgerechnet. Hier findet man das Paper: http://web.stanford.edu/~pavone/papers/Spieser.Treleaven.ea.LNM14.pdf
Übrigens lebe ich zwar in einer Metropole, habe aber mein Studium im mit gut 80.000 Einwohnern doch recht beschaulichen Tübingen verbracht und bin auf dem Land aufgewachsen. Die Mobilitätsbedürfnisse unterschiedlicher Regionen sind mir durchaus nicht fremd. Deshalb sehe ich das auch wie Sie: Auf dem Land wird die Entwicklung sicher etwas länger dauern. Aber 50 Jahre scheinen mir dann doch etwas übertrieben. Ganz klar, wenn man erst mal 20 Minuten auf das Fahrzeug warten muss ist das ein großes Hemmnis, die Technologie zu nutzen. Damit sich das Konzept durchsetzt darf, über den Daumen gepeilt, eine Wartezeit von 10 Minuten nicht deutlich überschritten werden. Ich sehe aber auch nicht, warum es unbedingt so viel länger dauern sollte. Und: Je mehr Teilnehmer, desto flexibler und reaktionsfreudiger wird das System. Ich würde da also für ländliche Regionen nicht gleich ganz schwarz sehen, auch wenn da die Zukunft immer ein bisschen später ankommt. Irgendwann ist sie da. (2/2)
zum Beitrag08.01.2016 , 11:16 Uhr
Hallo Mio Tm,
Sie sehen das ganz richtig: Was ich hier präsentiere ist eine Vision und wird freilich nicht ohne jegliches Zutun realisiert werden. Ich glaube aber, dass es gute Gründe für eine Entwicklung in die von mir beschriebene Richtung gibt, und dass diese Gründe hinreichend sein werden dafür, dass sie auch tatsächlich geschieht.
Es ist bereits heute abzusehen, dass Computer menschlichen Fahrern überlegen sind, wenn es um Unfallrisiken geht. Wenn man es nun für moralisch wünschenswert hält, Unfälle zu vermeiden, dann ist recht schnell klar, für welchen Fahrer man sich entscheidet. Und selbst wenn man die Ethik aus dem Spiel lassen will bedeuten mehr Sachschäden, mehr Verletzte und mehr Tote einfach auch immer höhere Kosten für Einzelne und die Gesellschaft, so unschön man die Aufrechnerei dort, wo es um Menschenleben geht, auch finden mag. Wenigstens Staaten und Versicherungen kalkulieren genau so, und deshalb wird selbst zu fahren einfach ein teurer Luxus werden, den man sich nicht nur als Individuum, sondern auch als Gesellschaft womöglich nicht leisten will oder kann. (1/2)
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