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29.12.2016 , 23:18 Uhr
Milagros Sala taugt nicht als Heldin auch wenn ihre Inhaftierung zweifelhaft erscheinen mag.
Salas wurde von der früheren Präsidentin Cristina Kirchner instrumentalisiert. Kirchner hat einfach Bundesmittel an Salas und ihre Organisation direkt überwiesen, um dem Provinzgouverneur zu schaden. Dass dadurch die ohnehin prekären staatlichen Institutionen in den armen Nordprovinzen ausgehöhlt werden, dass Salas sich weigert, über die Mittelverwendung Rechenschaft abzulegen und dass ihre "schlagkräftige" Organisation oft durch Gewalt aufgefallen ist, sind weitere Details, die in diesem Artikel leider fehlen.
zum Beitrag26.07.2016 , 15:31 Uhr
Die Grundursache des Gewaltproblems in Rio ist die Präsenz von stark bewaffneten kriminellen Banden (untereinander verfeindete Drogengangs und Milizen) in den meisten Favelas der Stadt. Der Staat hat daraus bislang keine Antwort gefunden. Die aktuelle Pazifizierungsstrategie – eine gute Idee – ist leider an mangelnden Ressourcen gescheitert; große Favelas mit bis zu 100.000 Einwohnern können nicht mit 300 Polizisten gesichert werden. Die Banden sind inzwischen in jede „pazifizierte“ Favela zurückgekehrt und verteidigen ihr Territorium mit AK 47s. Dabei kommt es zu intensiven Schießereien mit der Polizei, bei der tödliche Querschläger regelmäßig Unschuldige treffen.
Rios Polizei hat ein Gewaltproblem. Man darf aber auch nicht vergessen, dass in Rio seit Jahresanfang mehr als 50 Polizisten erschossen wurden (mehr als in den USA). Die Polizei ist nicht das richtige staatliche Instrument, um die Favelas zu sichern, das kann nur das brasilianische Militär. Viele Cariocas fragen sich, warum es nur zu Großveranstaltungen wie Olympia und WM zum Einsatz kommt. Die Touristen genießen den Schutz des Militärs und die Bewohner werden nach 3 Wochen wieder alleine gelassen mit einer dramatischen Kriminalitätslage. Der Autor muss ein hartgesottener Kerl sein, wenn er behauptet „die Klagen insbesondere aus der Mittelschicht über ein Klima der Gewalt treffen nicht zu“. Ein Blick in die Kriminalstatistik wird ihm sicher weiterhelfen. Brasilien hat weltweit die höchste absolute Anzahl an Tötungsdelikten (gut 60.000 im Jahr) und auch gemessen an der Bevölkerung liegt der Wert auf einem lt. UNO epidemischen Niveau (30/100.000); der Staat Rio liegt mit 32 sogar über dem Landesdurchschnitt; der Wert für Deutschland liegt bei 0,8. Die Wahrscheinlichkeit ermordet zu werden, ist für einen Bewohner Rios vierzig Mal so hoch wie für einen Bewohner Deutschlands, von Überfällen, Entführungen etc. ganz zu schweigen.
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