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30.11.2015 , 21:23 Uhr
Der Einsatz der Bundeswehr über und vor Syrien wird zum nächsten teuren Desaster führen. Was ist aus „unserem“ Kundus geworden? Die Taliban beherrschen die Region und bedrohen ständig die Stadt. Demokratie, Entwicklung der Infrastruktur, Bildungseinrichtungen auch für Mädchen, alles ist unmöglich geworden – nach wie vielen Toten und Verwundeten? Wer übernimmt die Verantwortung für diese ungeheure Fehlinvestition?
Ergänzend zu der von Daniel Bax geforderten Alternative, im Westen mehr Flüchtlinge aufzunehmen, sollte sich „der Westen“ dringend um die Flüchtlingslager in der Türkei, im Libanon, in Jordanien kümmern. Eine Dokumentation des ZDF zeigte kürzlich die dortigen Zustände auf. Wer eine Beschreibung für die Hölle sucht, sollte sich diesen Film ansehen: bedrückende Enge, bei weitem nicht genügend Nahrungsmittel, kein wenigstens halbwegs sauberes Trinkasser, Leben in den eigenen Fäkalien, nicht der geringste Schutz vor dem Winter, Krankheiten vor allem unter Kindern, Seuchengefahr. Jeder, der gesunde Beine hat, wird dieser Hölle entfliehen, um zu überleben. Kriegsfähige junge Menschen werden den Werbern des IS folgen, um regelmäßig Nahrung, einen hygienischen Unterschlupf und – wie scheinbar auch immer – eine soziale Bindung zu haben.
Wer ernsthaft weniger Flüchtlinge und weniger Zulauf zum IS will, muss mit erster Priorität diese Lager bewohnbar machen. Das viele Geld für den Einsatz der Bundeswehr würde hier der Bekämpfung des IS dienen und ihm nicht weiteren Nachwuchs zuführen.
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