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30.11.2015 , 19:36 Uhr
Der Furor Feddersens ist ebenso selbstgerecht wie banal.
Die eigene PR-Strategie als ESC-Lohnschreiber, einen maximal polarisierenden Kandidaten apolitisch als „spannend“ zu verkaufen, ist grandios gescheitert. Und nun sucht der Autor mit rhetorischem Blabla (Inquisition!) nach Schuldigen.
Es bleibt die Frage, warum der NDR kein Problem darin sah, Naidoos seit Jahren verbreitete verschwörungstheoretische und ressentimentgeladene Botschaften mit der ESC-Teilnahme als mainstreamtauglich abzusegnen.
Die jammernde Rechtfertigung Feddersens, gerade beim ESC hätte die Gelegenheit zur Läuterung (wie inquisitorisch ist das denn?) und ‚Resozialisierung‘ Naidoos bestanden, ist völlig absurd. Denn laut Feddersen sollte und musste jede inhaltliche Auseinandersetzung um Naidoos „ästhetisch-politischen Entwurf“ (hä??) im ESC-Vorfeld ja gerade peinlichst vermieden werden („..er kann dieses Event nicht bestehen, kommt er auf Verschwörungen, Chemtrails oder sonstigen Mist zu sprechen“, http://taz.de/Pro-und-Contra-ESC-mit-Naidoo/!5249923/).
Eine breite Öffentlichkeit hat nun dem „politischen Performen“ Naidoos eine Absage erteilt. Mit einem von Feddersen beklagten Gesinnungsterror hat das nichts zu tun, sondern mit einer auf linker wie konservativer Seite notwendigen Selbstvergewisserung um den demokratischen Grundkonsens (siehe Pirinçci, Matussek etc.) angesichts des erstarkenden rechten Mobs.
Auf Naidoos FB-Seite kursiert übrigens dazu die neueste Verschwörungstheorie: Die ARD habe Naidoo nur deshalb nominiert, um ihn gleich darauf öffentlichkeitswirksam absägen zu können.
Eine gewisse Absetzbewegung mag in Feddersens Klarzustellung zu sehen sein, dass ihn mit Naidoo absolut nichts verbinde („in jeder Hinsicht politisch different“).
Aber mit welchen Äußerungen müsste Naidoo eigentlich irrlichtern, damit auch Herr Feddersen – mit seinem noblen Drang zur Verteidigung der am rechten Rand Gestrauchelten (s. David Berger) – und der NDR ihn für untragbar gehalten hätten?
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