Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
02.11.2015 , 07:14 Uhr
Ich hatte es buchstäblich geahnt, dass Sie beim Begriff "hebräische Bibel" auf den Katheder steigen. Wunderbar.
Dabei handelt es sich um ein Zitat aus dem Essay "Die jüdisch-christliche Tradition" von Wolfgang Huber, auf der Webseite der EKD zu finden. Dritter Absatz, nicht zu übersehen.
https://www.ekd.de/international/judentum/vortraege/040329_huber_tradition1.html
Damit muss ich mich verabschieden. Aber es hat mich gefreut, eine zumindest gesprächsbereite Kommunardin auf der TAZerei zu finden. Bis zum nächsten mal!
MfG
H. Bronson
zum Beitrag01.11.2015 , 14:22 Uhr
Nein, die Kirchensteuer ist keine christliche Tradition, das habe ich auch gar nicht gesagt. Aber eine Steuererhebung zugunsten der Kirche signalisiert die traditionell enge Verbindung zwischen den Deutschen und den christlichen Kirchen.
Oder wie ist es zu erklären, dass im laizistischen Frankreich kein Zehnt für die Kirche eingetrieben wird, mit der großen Ausnahme von Elsaß-Lothringen? In den drei Departements, die als Reichsland Elsaß-Lothringen bis 1918 zum Deutschen Reich gehörten, wird bis heute Kirchensteuer erhoben.
Es freut mich aber, dass Sie die Prägung Deutschlands durch das Christentum nicht bestreiten wollen. Die Rede von der christlichen Prägung soll dabei aber nicht in einem exklusiven Monopolanspruch verstanden werden. Das Christentum ist schließlich aus dem Judentum hervorgegangen; die Bibel der Christen schließt die Hebräische Bibel ein.
Darauf können wir uns sicher einigen. Prost Dujardin!
zum Beitrag01.11.2015 , 13:40 Uhr
Hamed Abdel-Samad is Buchautor und Politologe. "Mohamed - Eine Abrechung" hatte es auf Anhieb in die Top Ten der Bestsellerlisten des STERN und des SPIEGEL geschafft. Damit ist die Öffentlichkeit doch hergesellt, die Sie von einer Debatte um den Islam und Mohamed ausnehmen wollen. Warum eigenlich?
Und ein deutsches BRD Phänomen ist HAS keineswegs. Am Tag nach der Debatte in Tegel war er in Österreich und hat in Graz sein Buch vorgestellt. Die englische Übersetzung "Mohamed - A Reckoning" wird 2017 veröffentlicht.
zum Beitrag31.10.2015 , 13:47 Uhr
Na, haben Sie Ihre Tränen getrocknet? Dann kann's ja weitergehen. Von Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche bis hin zur Kirchensteuer und dem großen C im Namen der Kanzlerpartei ist dieses Land auf christlichen Traditionen aufgebaut.
Es kann Ihnen doch nicht entgangen sein, dass dieser Tatbestand weder mit Bekehrungswut noch mit salvatorischen Hoffnungen zu tun hat.
zum Beitrag31.10.2015 , 13:23 Uhr
Wie bitte? Die AfD lädt innerislamische Streitereien nach Deutschland ein??
Logischer Umkehrschluss: ohne AfD keine innerislamischen Streiterein in Deutschland. Herr Krüger, was für Internetseiten besuchen Sie denn?
zum Beitrag31.10.2015 , 07:36 Uhr
"Nichts desto trotz verdient Herr Abdel-Samad angesichts der Todesdrohungen durch militante Islam-Fundamentalist_innen selbstverständlich jede solidarische Unterstützung."
Gut gebrüllt, Löwe. Würden Sie auch sagen, dass der AfD-ler Björn Höcke angesichts der Todesdrohungen durch Militant_innen selbstverständlich jede solidarische Unterstützung verdient?
Man muss ihn nicht mögen, aber der Mann kann - ähnlich wie Hamed Abdel-Samad - nur noch mit Polizeischutz und kugelsicherer Weste auftreten.
zum Beitrag31.10.2015 , 04:08 Uhr
Außerdem muß ich Sie korrigieren. Zitat: "Dass „Linke“ sich selbst für eloquent halten, ist nicht überliefert." Das habe ich gar nicht gesagt, vielmehr halte ich selbst viele Parteimitglieder der Linken für ausgesprochen eloquent. Sarah Wagenknecht zum Beispiel liefert immer die richtigen Analysen mit stichfesten Argumenten, nur sind ihre Schlussfolgerungen falsch. Lebhaft in Erinnerung ist auch eine Debatte mit dem Soziologen Thomas Wagner im Marz-Engels Zentrum. Das war im März 2014. Es ging um die AfD, die mit direktdemokratischer Demagogie die Klasse der Lohnabhängigen weiter knechten will, dem europäischen Industrie- und Finanzkapital zuarbeitet, dabei den Sozialstaat schleifen und überhaupt die ganze Revolution aufhalten will.
Eines habe ich dabei gemerkt. Man muss seine Hausaufgaben gemacht haben, wenn man sich mit Kommunisten anlegt. Und dass die vermeintlichen Klassenfeinde in der AfD überraschend viele Berührungspunkte mit den Linken haben. Die eigentlichen politischen Antipoden der AfD sind die dogmatischen Grünen mit ihren Verbotskatalogen und Weltbeglückungsprogrammen. Da ist Hopfen und Malz verloren.
zum Beitrag31.10.2015 , 02:23 Uhr
Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.
zum Beitrag31.10.2015 , 02:03 Uhr
Die Protestler vor dem Haus waren sicherlich überrascht, als Hamed Abdel-Samad zu ihnen kam und sie ansprach. Aber überrumpelt würde ich das nicht nennen.
Daniel Gollasch hatte sich bald wieder im Griff und kam mit dem üblichen Stakkato, dass man sich nicht mit der AfD prinzipiell nicht einlassen dürfe. Also auch kein Gespräch. Außerdem vermutete Herr Gollasch fälschlicherweise den NPD Funktionär Sebastian Schmidtke unter den Gästen.
Tja, was will man dazu noch sagen? Alles Gute, Herr Gollasch.
zum Beitrag31.10.2015 , 01:31 Uhr
Die Ablehnung der rotgrünen Protestler, an der Debatte teilzunehmen, hatte gar nichts mit Pawlow zu tun. Der Beißreflex ist vielmehr die konditionierte Reaktion, auf das Wort „AfD“ mit Verbalinjurien zu reagieren.
Sie halten die Ablehnung der von Hamed Abdel-Samad HAS ausgesprochenen Einladung, an der Debatte teilzunehmen, für eine kluge Entscheidung? Warum denn das? Um HAS zu zitieren: "Ich bin kein AfD-Mitglied, ich werde die AfD auch in naher Zukunft nicht wählen, weil ich mit der Ausrichtung nicht einverstanden bin. Aber gerade deshalb komme ich ja; gerade deshalb müssen wir miteinander reden. Mit wem sollen wir sonst reden, wenn nicht mit den Leuten, die anderer Meinung sind?"
Geht das vollständig an Ihnen vorbei? Fühlen Sie sich im Spiegelkabinett wohl und wollen nur das eigene Echo hören?
zum Beitrag31.10.2015 , 01:05 Uhr
Gut, ich gestehe ein, dass ich Ihnen nicht mit Artikel 5 hätte kommen sollen. Es tut mir leid, denn Sie lassen sich zumindest auf einen Dialog ein, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.
Andere Protagonisten sehen AfD-ler nicht einmal als diskursfähig an, da Rassisten, Chauvinisten undsoweiter undsofort. Alle bösen Ismen unter der Sonne bekommt man um die Ohren gehauen.
Dabei frage ich mich immer, welcher weise Ratsschluss denn bitteschön befunden hat, dass die AfD den Boden des Grundgesetzes schon lange verlassen habe. Die deutsche Gerichtsbarkeit war es jedenfalls nicht.
Dann fragen Sie mich, ob ich Ihnen den lustigen Satz "Deutschland ist ein säkularer Staat mit einer tief verwurzelten christlichen Prägung" erklären könnte. Ich muss Sie zurück fragen, was daran so rätselhaft ist, dass es der Klärung bedarf.
zum Beitrag30.10.2015 , 17:13 Uhr
Tut mir leid, Frau Rölke-Sommer, aber ich weiss gar nicht mehr, was Sie eigentlich wollen. Inwiefern habe ich gesagt, dass der Islam unser Unglück sei? Close reading??
Aber vielleicht können Sie mir noch eine Frage zur Meinungsfreiheit und zum demokratischen Diskurs beantworten. Frau Johanna Roth meldete sich als TAZ Reporterin zur Veranstaltung an. Ihr wurde ohne Zögern eine Eintrittskarte offeriert, wohl wissend, dass der Artikel in der TAZ kein Liebesbrief an die AfD werden würde.
Das Grüppchen grünlinker Aktivisten vor den Seeterrassen jedoch war nicht einmal zu einem Gespräch bereit. Welchen Stellenwert hat Artikel 5 für Sie persönlich?
zum Beitrag30.10.2015 , 14:18 Uhr
Lassen Sie es mich noch einmal ganz deutlich sagen. Ihre süffisante Frage nach dem Erkenntniswert dieser Veranstaltung impliziert, dass Zusammenkünfte keinen Wert an sich darstellen. Diese Frage halte ich für infantil, richtig.
Und wenn Sie mit Bockenförde kommen, dann können wir fortfahren. Die Säkularisierung des Islam in seiner Vielfältigkeit muss scheitern, denn eine Trennung von Religion und Staat ist im Koran nicht vorgesehen. Es gibt den Satz Jesu: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Im Koran fehlt eine vergleichbare klare Aussage. Darauf hat schon Montesquieu 1748 in „Vom Geist der Gesetze“ hingewiesen. Die Moschee ist eben nicht nur eine Stätte des Gebets, sondern auch ein Rathaus.
Wer das Wort des Propheten als die letzte Verkündung ansieht, für den ist jeder Versuch, die Scharia zum Gegenstand einer demokratischen Abstimmung zu machen, reine Blasphemie und muss als solche bestraft werden. Der laizistische Staat kann die Werte, die er einfordert, nicht selbst schaffen. Ein theokratischer Staat aber verspricht genau das, allerdings zum Preis der individuellen Freiheit, die in einer autoritären Struktur keinen Platz haben kann. Oder kennen Sie einen der 56 Mitgliedsstaaten der OIC, in der Pluralismus herrscht?
Am Ende der Veranstaltung gab es eine auf arabisch gestellte Frage eines Flüchtlings, die HAS ins Deutsche übersetzt und beantwortet hat. Die AfD hat kein eigenes Videomaterial. Die Veranstaltung wurde von HASs eigenem Fernsehteam und dem Humanistischen Pressedienst gefilmt. Ich werde mich erkundigen, ob das aufgezeichnet worden ist.
zum Beitrag30.10.2015 , 12:18 Uhr
Aber das ist doch eine infatile Frage. Bemessen Sie denn den Wert einer Veranstaltung denn nur an dem "Erkenntniswert", der vermittelt wird? Es war doch keine Lehrveranstaltung. Wie verhält es sich denn mit der schlichten Tatsache, dass beinahe 200 Menschen zusammengekommen sind, unter ihnen fünf syrische Flüchtlinge, um sich fast 3 Stunden lang über den Islam auszutauschen? Glauben Sie mir, es wurde mehr als einmal laut im Saal. Aber diese Debatten müssen geführt werden. Oder sehen Sie das anders?
zum Beitrag30.10.2015 , 12:02 Uhr
Sie hätten, wie gesagt, auch gar keinen Grusch zahlen müssen, wenn Sie das nicht gewollt hätten. Eine Diskutantin mehr, zumal eine nicht AfD-affine, wäre eine Bereicherung gewesen.
zum Beitrag30.10.2015 , 05:35 Uhr
Die AfD kann gar nichts von dem Islam verlangen, weil es "den Islam" gar nicht gibt. Die weitaus meisten Opfer islamistischer Anschläge sind Muslime. Wenn schiitische Moscheen in Kuwait und in Saudi-Arabien in die Luft fliegen, dann nicht, weil ein christlicher Selbstmordattentäter zugeschlagen hat.
zum Beitrag29.10.2015 , 17:09 Uhr
Wenn es Ihnen nur um die 10€ geht, hätte man Sie umsonst reingelassen. Sie wären nicht die Einzige gewesen.
Warum? Weil kein Bücherstudium den Dialog mit Menschen ersetzen kann.
zum Beitrag29.10.2015 , 11:23 Uhr
Kurz vor der Veranstaltung fanden sich ein Duzend Anhänger der Grünen und der Linken ein, die schweigend aber fahnenschwenkend gegen den Diskussionsabend protestierten. Als Herr Abdel-Samad entschlossen auf die Demonstranten zuging und sie fragte, was ihnen an der Veranstaltung denn nicht gefalle, suchte man verlegen nach Worten.
Nein, gegen Herrn Abdel-Samad, der wegen einer Todesfatwa mit einer kugelsicheren Weste bekleidet und von drei Leibwächtern umringt war, habe man nichts. Auch gegen die Flüchtlinge aus Syrien wollte man nicht demonstrieren. Nur die AfD als Organisatoren beschimpfte man als faschistisch und rechtsradikal. Mit denen könne man sich doch nicht einlassen!
Als Herr Abdel-Samad die Protestler daraufhin einlud, doch in das Gebäude zu kommen und in einem demokratischen Austausch an der Debatte teilzunehmen, hat nur eine ältere Dame aus der Gruppe das Angebot wahrgenommen. Die übrigen Aktivisten wollten sich ihre Vorurteile nicht durch Fakten demontieren lassen und blieben standhaft bei ihren Fahnen.
Diese kleine Episode spiegelt eine traurige Realität in unserem Land wieder. Der politische Dialog wird gar nicht mehr gesucht. Stattdessen kommen pawlowsche Beißreflexe, die den politischen Gegner vorsätzlich mit Vorurteilen brandmarken und den inhaltliche Diskurs vollständig ersetzen. Dabei halte ich gerade die Vertreter der Linken für ausgesprochen eloquent. Warum wird von dieser Eloquenz nicht Gebrauch gemacht, wenn sich die Gelegenheit bietet, die vermeintlichen bösen Buben in der AfD entlich öffentlich als eben solche zu entlarven? Ist der Protest der Linken darauf beschränkt, ein paar rote Fahnen zu zeigen und dem Ort, an dem der Diskurs stattfindet, den Rücken zu kehren?
zum Beitrag