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24.02.2016 , 12:11 Uhr
1/2Auch andere Feedback-Kanäle machten deutlich, dass der letzte Absatz offensichtlich nicht die Aussage transportiert, die für mich wie für die betreuende Redakteurin der taz beabsichtigt war.Zur Klärung meiner Intention: Diese Situation hat sich im Ausstellungsraum genauso ereignet. Aus mehreren Gründen ist sie für mich als Abschluss des Textes geeignet: Das Aufsichtspersonal ist bei einem Museumsbesuch zumeist die einzige Person, auf die Besucher treffen. Dass dafür oft externe Sicherheitsfirmen beauftragt werden, dürfte den wenigsten bewusst sein. Für den durchschnittlichen Besucher ist das Aufsichtspersonal ein Teil der Institution, deshalb werden ihnen während des Besuchs immer wieder auch inhaltliche Fragen gestellt. Dass Museen das Geld fehlt, dauerhaft geschulte Livespeaker mit ausreichenden Fremdsprachenkenntnissen in Ausstellungen zu bezahlen, ist ein anderes Thema, an dieser Stelle aber auch Teil meiner Kritik.Dass nun im Falle meines Besuches der Ausstellung die Rollen vertauscht waren, das Personal mich als Besucherin um eine inhaltliche Information zur hauseigenen Ausstellung bat, zeigte für mich diese Problematik symptomatisch auf. Ich kenne Museen, an denen es üblich ist, dass der Kurator dem Aufsichtspersonal vor Eröffnung der Ausstellung einen gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung anbietet, Fragen beantwortet und auch während der Laufzeit im Gespräch mit den Aufsichten bleibt, deren Feedback zu Besucherreaktionen ernst nimmt, etc. Eine solche Führung hat im Grassi Museum für Völkerkunde scheinbar nicht stattgefunden.
zum Beitrag24.02.2016 , 12:11 Uhr
2/2Dass diese Situation, die symptomatisch für das soeben erläuterte Problem ist, nun ausgerechnet in einer Ausstellung stattfand, die Fremdheit thematisiert, war für mich ein weiterer Grund, sie an das Ende des Textes zu setzen. Wir sind in unserem eignen Alltag permanent mit Fremdheit konfrontiert. Und unter anderem unsere Fremdsprachenkenntnisse helfen, dieser entgegenzuwirken. Wobei auch die Frage ist, welche Begründung bzw. Motivation hinter der künstlerischen Entscheidung für englische Buttermilchbuchstaben steht.Um dies noch einmal zu betonen: Es war nicht meine Absicht, das Museumsaufsichtspersonal aufgrund fehlender Englischkenntnisse als „dumm“ darzustellen, sondern die Situation aufgrund der thematischen Nähe zur Sonderausstellung ans Ende des Textes zu stellen. Das sich dies sowie die erläuternden Gedanken zur Rolle des Aufsichtspersonals nicht für alle Leser erschlossen haben und missverständlich ausgelegt wurden, nehme ich als Rückmeldung sehr ernst.Eine eindeutigere Formulierung wäre wohl gewesen: „Wie fremd den hauseigenen Mitarbeitern die aktuelle Ausstellung ist, macht eine der Aufsichten deutlich, die die Autorin während ihres Rundgangs fragte, ob sie ihr einmal die englischen Sätze übersetzen könne, die seit Kurzem mit Buttermilch an den Vitrinen stehen – Stichwort: Education.“Aus dem Gespräch über den Absatz hat sich mit der taz inzwischen die Idee ergeben, eine größere Geschichte über die Rolle des Aufsichtspersonals im Museum, deren Bezahlung, Schulung und Integration in die jeweilige Institution anzudenken.
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