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18.12.2013 , 17:35 Uhr
"Die Analogie Dylans ist also angesichts dieser historischen Tatsachen alles andere als illegitim." Wie Bitte? Ich schlage vor, nochmal das Dylan-Zitat zu prüfen: Im Fall der Sklavenhaltung in den USA differenziert Dylan zw. KKK und den übrigen Amerikanern. Im Fall des Holocaust differenziert Dylan zw. Deutschen und Nazis. Aber im Fall der Kroaten, ist es - Frau Akrap zufolge - gerechtfertigt, alle über einen Kamm zu scheren? Ich finde schon, das ist im Kern rassistisch. Frau Akrap zählt hier lediglich die gegen die Kroaten sprechenden historischen Fakten auf - eine ähnliche Argumentierweise übrigens wie bei den extremen Rechten derzeit in Gestalt der sog. "Islamkritik". Sie unterschlägt dabei u.a., dass die Ustase nicht etwa im Zuge freier Wahlen an die Macht gekommen sind. Auch war es mit - Schätzungen zufolge - 2.500 Mitgliedern bei Machtergreifung im April 1941 - bei einer Bevölkerung von rd. 4 Mio. - keineswegs eine Massenbewegung vergleichbar etwa der NSDAP in Deutschland Anfang der 30er Jahre. Tatsächlich sind die Ustase erst durch den Einmarsch der Deutschen und Italiener an die Macht gekommen. Diese Quislinge hatten innerhalb der damaligen kroatischen Bevölkerung nur geringen Rückhalt und waren - aufgrund ihrer unsäglichen Gräueltaten - schnell zutiefst verhasst. Nach meiner Beobachtung sind für die Linken halt die Kroaten das Feindbild, für die Konservativen sind es die Serben (wg. 1.tem WK + Genozid in Bosnien in den 1990ern). Ich halte das für grundfalsch, denn es werden die Verbrechen jeweils einer fanatischen Minderheit einer ganzen Ethnie zugeschrieben. Dabei wäre eine sich an Tatsachen orientierte, differenzierende Kommentierung gerade hier wünschenswert. Stattdessen reiht sich Frau Akrap mit ihrem Kommentar ein in den schier endlosen Strom der - von fahrlässigen Auslassungen, groben Übertreibungen und Mythen geprägten - gegenseitigen Schuldzuweisungen. Aufklärung geht irgendwie anders, oder?
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