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meine Kommentare
06.12.2023 , 19:14 Uhr
" Stattdessen dürfe nun „plötzlich jeder Erwachsene, egal ob vorbestraft oder nicht, zu Hause anbauen, ohne dass er von irgendjemandem kontrolliert wird“. "
Ja, Herr Fiedler, genau das ist der Sinn davon. Bürgerliche Freiheiten und SPD-Innenpolitiker sind zwei Dinge, die nicht so recht zusammenpassen.
zum Beitrag12.04.2022 , 18:13 Uhr
"Steinmeier in Kiew nicht willkommen", das nun nicht. Aber der ukrainische Präsident hat Regierungsbefugnisse und wahrscheinlich gerade schlicht keine Zeit für einen um die deutsche, Harmonie ausstrahlen sollende Außenwirkung besorgten Grüßonkel. Selenskyj braucht jemanden mit "Richtlinienkompetenz" (oder was man hierzulande beschönigend so nennt).
zum Beitrag10.04.2022 , 20:20 Uhr
Autokorsos für Putin sind doch nur eine dreiste Zurschaustellung des Ölreichtums der russischen Föderation.
Man darf sich davon nicht provozieren lassen.
zum Beitrag29.03.2022 , 18:04 Uhr
Krieg ist wie Krebs. Das eine hat man plötzlich im Land, das andere plötzlich im Körper. Bei beidem schickt man sich am besten hurtig an, es schnell wieder loszuwerden, mit allen Mitteln zur Verfügung stehen. Geil ist auf Krieg wie auf Krebs niemand, weder den Ausbruch, noch auf die Therapie. Einer hatte aber Lust auf Krieg. Bei dem hätte man es wissen können, denn der hat Dugin gelesen.
zum Beitrag09.09.2021 , 18:25 Uhr
"Dass der Brandschutz vorgeschoben war, wussten alle, sagt Zobel, spätestens nachdem ein Video mit Laschet („Ich brauchte doch einen Vorwand“) geleakt worden war." Na, Moment mal: Brandschutz für einen Wald, den man zu roden vorhat, halte ich für eine hoch glaubwürdige Simulation deutschen Bürokratentums. Das traut man seinen lokalen Ämtern mit anderen Dingen genau so auch zu. ;)
zum Beitrag14.07.2021 , 14:33 Uhr
Wieso ist das gleich pro Söder? Die _Art_ wie mit ihm umgegangen wurde, wurde kritisiert. Das hebt doch nicht ihn positiv heraus. Man kann auch ohne die geringste Widersorüchlichkeit kritisieren, dass ein FC Bayern-Fan bespuckt wird, während man meinetwegen einen R-W Essen-Schal trägt.
zum Beitrag14.07.2021 , 12:59 Uhr
Gut, wir sind etwa gleich alt. Ich sehe keine Angriffe gegen die jügere Generation. "Dann können die Jüngeren aber auch nicht den Anspruch stellen, die Älteren hätten schon früher so handeln müssen, wie sie selber es zum jetzigen Zeitpunkt tun." Dass ich schrieb, dass es in erster Linie um das Handeln jetzt gehe, müssen sie überlesen haben. Wie gesagt, der Vorwurf ist nicht "ihr habt ja" sondern "ihr wollt weiter so".
Wie ebenfalls schon gesagt: die pauschalisierte Generationenkritik ist unfair. Ich verteidige die nicht. Wenn man sich aber fragt, woher die kommen könnte, sehe ich auch mit Blick auf die Alterspyramide Machtverhältnisse und Gatekeeperfunktionen (z.B Bedingungen für die Diskursteilnahme), die die einen zu spüren bekommen und die anderen bei sich nicht reflektieren mögen. Dass Pöbeln taktisch unklug ist, müssen wir wirklich nicht diskutieren, das setze ich als bekannt voraus ;-)
zum Beitrag13.07.2021 , 07:57 Uhr
verstehe ich, das ist auch mein Reflex. Bleiben wir trotzdem hier und tun was dagegen?
zum Beitrag12.07.2021 , 21:11 Uhr
Ich verstehe ihren Unmut über die nicht differenzierten Anwürfe aus der Ecke der jüngeren, aber ich denke, die Kategorien unserer sogenannten "Leistungs"gesellschaft lassen sich nicht über Generationen hinweg mit gegenseitigen Verpflichtungen und Ansprüchen anwenden. "Je älter man wird, und je mehr man lernt, desto klarer wird einem […] wo man jetzt steht. " Genau an dieser Stelle würde ich einhaken, dass man gegenüber den jüngeren eben nicht die Erwartung haben kann, nicht schon älter geworden zu sein. "Nur weil man in die Welt […] hineingeboren wird, sollte man diese nicht als gegeben voraussetzen." Da scheiden wir uns massiv: Ich sehe das Leben als Corleone-Angebot, das abzulehnen tödlich endet. ;) Wahlfreiheit gibt es da nicht viel, deswegen wirft es, die o.g. Errungenschaften überhaupt als "Rechte" zu denken, Fragen danach auf, wer sie mit welcher Legitimation zu welchen Bedingungen gewährt oder verwehrt. Den Gleichheitsgrundsatz als gültig angenommen habe ich da schwere Bedenken. Natürlich ist es unfair, dass die Anwürfe mit "boomer" und "old white man" viel mehr Leute treffen, als die, die in Machtpositionen sitzen. Unfair ist aber auch, jüngeren zu signalisieren, man nähme ihre Probleme erst dann ernst, wenn sie diese und jene Errungenschaften und Erfolge anerkennten. Das Recht auf politische Teilhabe und Gehörtwerden darf davon nicht abhängig sein. Noch schlimmer wäre, sie sehenden Auges darauf zu verdammen, in eine düstere Zukunft zu fahren, ohne dass sie sich wehren dürfen, weil man ihnen auch dafür noch Bedingungen stellt. Ich denke, eine Lösung wäre, sich mit den jüngeren zu verbünden, das Problem anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Dann dürften die Vorwürfe auch von alleine leiser werden und die o.g. Errungschaften auch in einem ander Licht erscheinen. Wie gesagt, die jüngeren sind gerade in der Unterzahl, eine Bringschuld bei Entscheidungen, die gerade nun jetzt in diesem Moment anstehen, haben auch sie, aber von uns allen am wenigsten.
zum Beitrag12.07.2021 , 13:13 Uhr
Was macht spezifisch Naturwissenschaftler zu geeigneteren Politikern? Keine Kanzlerin/Ministerin/Staatsekretärin setzt sich selbst hin und entwirft oder rechnet Modelle. Die Arbeit von Politikern ist die Verhandlung und Durchsetzung von Ideen. Die können auch aus der Wissenschaft kommen. Die Frage ist nämlich, wem die Politikerinnen zuhören. Und da habe ich bei den Grünen durchaus mehr Hoffnung, dass der Wissenschaft mehr Ohr geliehen wird, als der Sales&Strategy-Abteilung von FirmaXYZ. Und Naturwissenschaft schützt auch vor politischem Unsinn nicht. Wenn ich die promovierte Physikerin Dr. Merkel völlig ungeniert von "Quantensprüngen" reden höre, oder sie den objektiven Leistungsbegriff der Physik pervertiert in wirtschaftlichen Kontexten herumwirft, platzt mein inneres Multimeter.
zum Beitrag11.07.2021 , 21:06 Uhr
Ich habe gar nichts von nut gut oder nur schlecht geschrieben, diese Vereinfachung haben Sie da reingelesen. So viel zur Moral. Ich finde es nur absurd, von nach 2000 geborenen irgendeine Form der Anerkennung für die Welt so wie sie jetzt ist zu fordern. Die ist beim geborenwerden auch weder gut noch schlecht, sondern die, die man hat. Welche Alternative hätte man denn? :-) Bei dem gemeinsamen Angehen von Problemen bin ich ganz bei Ihnen. Dafür braucht es aber Augenhöhe und Problembewußtsein bei allen Beteiligten. Ich war grade mal Zahlen tauchen: 1963 lebten 1,8% der Kinder in Armut, 2008 waren es 16%. Man darf sich da nicht anekdotisch von der größeren Warenvielfalt ins Bockshorn jagen lassen. Smartphones z.B. waren 2008 ein Luxusprodukt, jetzt sind sie Massenware. Kurzum: Bitte mehr gemeinsam, ohne Fingerzeigen, aber bitte keine Bedingungen/künstlichen oder moralischen Hürden für politische Mitsprache und kein Herunterspielen der Probleme der jeweils anderen!
zum Beitrag11.07.2021 , 14:31 Uhr
Stimmt, aber mein Punkt ist nicht, dass die Unverschämtheit der Jugend bekrittelt wird, sondern es ihr als heuschlerich ausgelegt wird, die technische Ausstattung der Moderne zu nutzen, während sie für Klimawandel einsteht. Denen zu erzählen, sie sollen sich doch an der Jugend zwei bis drei Generationen vorher messen, ist eben deswegen scheinheilig, weil die zwei bis drei Generationen ja Internet, Silicon-Economy, EasyJet und Primark etc. pp. überhaupt erst entwickelt und etabliert haben. Die Jungen haben die Welt nicht ohne diesen ganzen Quatsch erlebt. Kurz: in dem Fall halte ich die Alten für unverschämt ;)
zum Beitrag11.07.2021 , 13:31 Uhr
und @Michael Vokoun Bevor wir anfangen, im Forum gegenseitig Emissionszertifikate auszustellen: Wie sehen Sie beide diese Verhärtung zwischen den Generationen und was können wir tun, damit sich sowohl junge wie alte ernstgenommen fühlen?
zum Beitrag11.07.2021 , 11:32 Uhr
Hoppla, meine Antwort auf Ihren Kommentar landete im Thread von @KDITD. Bin wohl digital auch nicht so firm, wie ich mir selbst unterstelle :-)
zum Beitrag11.07.2021 , 11:24 Uhr
Right, "sollte".. ;-) Sollte...an der Stelle auch nur exemplarisch dafür stehen, dass sich keine Altersgruppe einfach so selbst ein "digitales Unschuldszertifikat" ausstellen kann. Nach meiner persönlichen "Total Wissenschaftlichen Beobachtung ®" im ÖPNV ist z.B. Candy Crush ein Ü50-Phänomen...
zum Beitrag11.07.2021 , 11:13 Uhr
Ich gehöre selber zu denen, denen nach 2000 Zentralabi, Bologna-Reformen, Praktikumskultur etc. um die Ohrem gehauen wurden. Ich habe es vielleicht an der Stelle etwas zu kurz gehalten, aber das "alle Abi" bezog sich provokant auf den Artikel, weil gerade die Teile der "Gen. Z", die kein Abi machen, nicht nur von Frau Willms vergessen wurden. Eben weil der Druck studieren zu "müssen" so groß ist, gehören die, die es nicht tun, weder zum Jetset noch zu FFF. Ohne die einzubeziehen würde hier eine Generation genauso pauschalisiert wie die sog. "Boomer".
zum Beitrag10.07.2021 , 21:22 Uhr
Sehr guter Einwand, danke!
zum Beitrag10.07.2021 , 20:47 Uhr
"Aber sind sie wirklich die schlimmen Konsumenten?" Sie können mir nicht erzählen, dass Sie nicht mitdenken, dass es eine Rolle spielt, wer über Ausmaß und Art & Weise der Produktion entscheidet? Hier geht es doch um Macht & Partizipation. Die jungen Leute fordern doch genau deswegen politische Teilhabe, weil die persönliche Ökohygiene Einzelner nichts als Tröpfchen auf Lavafelder ist. Deswegen brauchen wir das als Gesetze.
zum Beitrag10.07.2021 , 19:48 Uhr
Es gibt noch viele Grenzen mehr. Wenn Sie glauben, dass "die unten" eine gemeinsame Basis bildeten und gemeinsam für Umverteilung UND Klimaschutz wären, prophezeie ich Ihnen sehr interessante Gespräche an diversen Tresen und einschlägigen Treffpunkten von ökonomisch schwachen Jugendlichen. "divide et impera" ist im Zeitalter von Algorithmen so leicht wie nie zuvor.
zum Beitrag10.07.2021 , 18:57 Uhr
Mal langsam: Streamen tun alle. Wirklich alle. Und Enkel mit dem Smartphone fotografieren und 12Mp-Bilder über Whatsapp verschicken auch. Vielleicht sind es nicht die Boomer, sondern die Gen. X die Serverfarmen plant & baut, Roller entwickelt und über Innenstädten abwirft. Möglicherweise kommt aber das Kapital dazu aus Gen. "Boom". Das Spielchen "ich stell dir das Zeug vor die Nase, schreie aber 'Haha, erwischt!', wenn du es nur anfasst" ist perfide. Und bevor ich Ihnen das mit dem wundersam regnenden Erbe glaube, schaue ich mir nochmal eine Statistik zur Wohlstandsverteilung an. Und ich schaue mir an, wieviel von dem "Puffer" für Pflege & Bestattung der Gen. "Boom" verpufft.
zum Beitrag10.07.2021 , 18:48 Uhr
"Wie wäre es wenn all die veganen Burger Esser Mal schauen was sie sonst so anstellen anstatt auf andere zu zeigen" Tun sie, sonst würden sie "echte" Burger essen. "Also wurde im Beisein der Kinder gequalmt, als bekannt wurde das ist nicht gut, würde das eingestellt." Sie sind da an was dran, ich begleite sie den letzten Meter: Allerspätestens jetzt ist bekannt, dass unser CO2-Ausstoß "nicht gut" ist. Also wird der eingestellt. Richtig, oder? Oder?!?
zum Beitrag10.07.2021 , 18:43 Uhr
Ich habe schon verstanden, dass es diese eine Person ist, die nicht mit ihrer Generation verallgemeinert werden möchte. Wenn man allerdings den Appell, für seine aktivistische Biographie doch endlich mal gelobt zu werden auf der Note "Kiddies, kapiert das endlich!" endet, ist das genau die verallgemeinernde, herablassende Art, mit der man geradezu um Gegenwind bettelt. Da hätten wir also den Generationenkonflikt und wenn weiter betrachtet "alle anderen […] nichts damit zu tun" hätten, gäbe es den Begriff nicht, gegen den die Autorin sich wehrt.
zum Beitrag10.07.2021 , 17:16 Uhr
"Und die Realität ist auch, dass man für sein Leben selbst verantwortlich ist und nicht die Schuld auf andere schieben darf." Exakt. Und weil das so ist, fordert man mit wachsendem Ellbogeneinsatz ein, Verantwortung überhaupt übernehmen zu *dürfen* und gewinnt über das Engagement die Erkenntnis, dass Leute, die das "Lerne, liebe, leiste was! So haste, kannste, biste was." der 50er Jahre nur deswegen wiederkäuen, um einen aus dem Spiel herauszuhalten und es besser ist, genau auf diese Leute nicht zu hören. Die sind nämlich herablassend.
zum Beitrag10.07.2021 , 16:27 Uhr
Der Kommentar wurde auf Wunsch des Verfassers gelöscht.
Die Moderation
zum Beitrag10.07.2021 , 16:08 Uhr
"Nun, ich würde sagen, die heutige Generation Z lebt ja sogar von Kindheit an wie die Made im nie gekannten Wohlstand. […]Fahren heute nicht sogar schon 19jährige mit den fetten Autos, die ihnen ihre Eltern geschenkt haben, zur Uni?" Naja, vielleicht sind die Reichen auch in jeder Generation in der Minderheit. Dass die Arm-Reich-Schere weiter aufgeht, spricht dafür, dass es heute eher weniger sind als bei der wohl auch nicht ganz umsonst so bezeichneten "Generation Golf". (Dass Autos billiger wurden, ist auch Folge der Automatisierung, die die jungen Leute noch nicht verbrochen haben konnten.) Das ist halt das Ding: Wer fordert, dass andere das Verallgemeinern doch bitte sein lassen, hat sich dann damit eben selbst am Riemen zu reißen. Das "ihr-habts-ja-so-gut"-Argument zog nicht, als die Kriegsgeneration es den Boomern erzählte, nicht, als die es den Xern erzählte.... An diesem Punkt könnte die Lernkurve denn auch mal ansteigen. Das mit dem nie gekannten Wohlstand ist halt deswegen ein ulkiges Argument, weil nach 2000 geborene ja andere Wohlständer als den heutigen wirklich nicht gekannt haben können.
zum Beitrag10.07.2021 , 15:59 Uhr
Eigentlich nutze ich die stumpfe Kategorisierung "Boomer" nicht, aber wo wir gerade beim Thema sind: Schade, dass der Appell, dass die eigene Generation doch bitte differenziert betrachtet werden möge, dann gleich wieder in "aber ihr" - Scheinargumentationsmuster verfällt. (Rumreisen nach dem Abi - Wieviele Prozent eines Jahrgangs können sich das leisten? Überhaupt: Warum alle Abi?) Statt gegenseitiger moralischer Ansprüche vielleicht mal historisch: Von welchen Generationen könnten die "New Kids" diese Generalisierung, dieses Hopp-oder-Topp-Prinzip denn gelernt haben? Die Gen Z. sind nicht die, die die optimierten Lebensläufe in Bewerbungsprozessen bewerten und aussortieren. Sie sind auch nicht die, die gerade den akademischen Lebenslauf Fr. Baerbocks zur Crux einer fiktiven "Eignungsprüfung" zur Kanzlerschaft macht. Die sind in eine Welt geboren, die die Alten ihnen hingestellt haben. Und jetzt wollen sie mitgestalten, dürfen aber nicht. Die "Boomer" müssen eben verstehen, dass sie gerade durch ihre Masse politische Macht haben. Sie sind in dieser Gesellschaft die Mehrheit (einfache, nicht qualifizierte). Die Jugendlichen sind glaube ich nicht so blöd, dass sie stumpfen Altenhass pflegen. Sie erkennen aber eben auch erst an, der Respekt auf Gegenseitigkeit beruht. Dass die Mehrheit der Boomer der Brocken an der Waage ist, der uns mal wieder 16, hoffentlich nicht bald 20 Jahre CDU in Folge beschert hat, lässt sich nunmal auch durch den "progressiven Teil" dieser Generation ebensowenig wegdiskutieren wie die Tatsache, dass die jungen Leute sehr genau wissen, dass wer weniger, kleiner und schwächer ist, sich nur mit härteren Bandagen durchsetzt. Immerhin haben die ja jetzt dank der utilitaristischen Bildungspolitik einer anderen Generation ja jetzt alle Pflichtprüfungen in Mathe...
zum Beitrag01.07.2021 , 14:49 Uhr
Irgendwie erinnert das plötzliche Auftauchen dieses Plagiatsjägers, dem es dann auch gerne in nicht-wissenschaftlichen Texten um "Zitierethik" geht, an ein typisches Wahlkampfscript von Arthur Finkelstein. Ich will damit nicht behaupten, dass diese Firma dahinter steckt, aber die Arbeitsweise ist wiedererkennbar. (Und auch "plagiierbar")
zum Beitrag07.04.2021 , 20:31 Uhr
Statt "selektivem" also lieber völlig zufälliges Bashing, eine gute Idee! Als erstes sind nach Auslosung "Die Violetten" dran, die sich sogar standhaft weigern, gewählt zu werden, um gar nicht erst in die Regierungsverantwortung zu kommen, zu der sie dann öffentlich gezogen werden könnten...
zum Beitrag07.04.2021 , 19:52 Uhr
Das heißt, es dürfen auch nur Köche und Köchinnen auf Yelp und nur Hotelfachpersonal auf Tripadvisor bewerten? Amazonbewertungen bitte auch nur von Einzelhandelskaufleuten. Natürlich hinkt mein Vergleich: Das von mir genannte sind Beziehungen von Kunden zu Unternehmen. Rezo spricht hier als Wähler, als Teil des Souveräns. Natürlich könnte man die im antiken Griechenland existierende passive Wahlpflicht als Modell mal wieder bedenken. Dann müsste jeder mal in die Verantwortung. Aber ich kann mir vorstellen, aus welcher Richtung dann als erstes Zeter und Mordio kommen, weil die Grundrechte dadurch eingeschränkt würden.
zum Beitrag03.03.2021 , 20:44 Uhr
"Solange es diese Behörde gibt und diese als Frühwarnsystem fungieren soll, muss sie Demokratiefeinde benennen – auch die der AfD..." Was ist denn da los? Diese Behörde hat eine bekannte fürchterliche Bilanz bei der korrekten Benennung von Demokratiefeinden. Antikapitalisten wurden zu Demokratiefeinden, Neonazis hingegen zu Mitarbeitern bzw. V-Leuten. Nicht zu vergessen hat der ehemalige Chef H.-G. Maaßen mehr als eindeutig Schlagseite erkennen lassen. Nur weil diese Behörde sich (um Jahre zu spät) dazu durchgerungen hat, das Offensichtliche öffentlich anzuerkennen, macht das die Behörde insgesamt weder wertvoll noch vertrauenswürdig.
zum Beitrag16.12.2020 , 05:22 Uhr
Dass das überhaupt in diese Richtung diskutiert wird statt "warum eigentlich keine Sondervermögenssteuer für adlige Vermögen?" wundert mich zwar nicht, nervt mich aber trotzdem. Typisch deutsche Wurschtigkeit, bei der "Abschaffung" des Adelsstandes deren Bestände nicht gleich mit abzuwickeln.
zum Beitrag07.12.2020 , 12:41 Uhr
" man kann natürlich sagen, dass Houellebecq einfach nur denselben Spießermuff abliefert, wie es ihn millionenfach an jedem Stammtisch gibt. Vielleicht besser ausformuliert als am Stammtisch, aber letztlich doch ziemlich billig." Genau so habe ich das auch gemeint: Wenn die Bücher einfach nur wenig gefilterte und Momentaufnahmen der Denke eines bestimmten Typus innerhalb der franz. oberen Mittelschicht sind - wozu sich überhaupt noch mit dem Autoren beschäftigen? Zu Warhol: Was der hatte, war die Chuzpe, seine Repros performativ zu Kunst zu proklamieren, während die Fertigung an sich ja schon damals nichts besonderes war. Andere Repros ähnlicher Qualität gab's am Posterstand, damit sich Teenager die kaufen. Curzio Malaparte: Habe ich tatsächlich nicht gelesen, aber Werbung machen Sie jetzt und hier auch nicht gerade. Lohnt es sich?
zum Beitrag05.12.2020 , 17:38 Uhr
Was wir über Houellebecque selbst erfahren, ist doch so ziemlich das uninteressanteste an der Sache. Die Trennung von Autor (-in) und Werk hat ja schon ihre Berechtigung. Dann kann man aus der Literatur ziehen, was man braucht, den Rest weglassen und muss auf die auf finanzkräftige konservative Zielgruppe zugeschnittene Selbstvermarktung nicht reinfallen. Den Perspektivwechsel, den ich beim Lesen seiner Bücher erfuhr, empfand ich durchaus als bereichernd, wenn auch eher als Bedienungsanleitung für das Handling unangenehmer Typen im Alltag. Ob ein Romancier aber zum Essayisten taugt? Ich warte mal die Rückmeldungen aus dem frankophonen Freundeskreis ab...
zum Beitrag25.10.2020 , 09:04 Uhr
Das (verbriefte!) Recht auf informationelle Selbstbestimmung als "Befindlichkeit" abzutun ist wirklich dreist. Noch dazu haben Sie den Artikel offensichtlich mit genau der Medienkompetenz gelesen, die Sie die AGB von Zoom nolens volens akzeptieren lässt: "Der werte Student Ackermann" ist eine Sprecherin (ja, eine Frau) des fzs, einer Interessensvetretung, die genau dafür da ist, solche Ansprüche zu formulieren. Der Student Maye dient im Artikel als Beispiel - für Leute, wie auch mich, die im Studium ebenfalls gerne mal an solche Schranken stießen.
zum Beitrag21.06.2020 , 17:24 Uhr
Jetzt mal 'ne ketzerische Idee, den Streit auch tatsächlich auszutragen: Die Reaktion/Reflexion von Polizist*Innen mit in die taz aufzunehmen. Wie gehen die mit ihrem eigenen Hass um?
zum Beitrag21.12.2019 , 14:15 Uhr
Der Spritpreis darf nicht steigen, aber das Gehalt des Paketboten darf es auf allerkeinsten Fall erst recht nicht. Das ist dieses "teile und herrsche": "Beutet euch gegenseitig aus!"
zum Beitrag21.12.2019 , 14:06 Uhr
Die Debatte um Billigflieger stellt die Klassenfrage: Es ist immer auch die von Zentrum und Peripherie. Würden Menschen Wanderarbeiterjobs machen, wenn Sie zuhause ein vernünftiges Einkommen hätten? Der Artikel wirft den "sesshafte[n], gut gebildete[n] Westeuropäer[n]" Bequemlichkeit vor. Mir geht das nicht weit genug: Ohne deren Gewohnheitsrecht auf Besitzstandswahrung anzusägen, wird sich klimatechnisch nichts ändern. Die Debatte um Billigflieger darf man durchaus auch weiter führen, solange man sich anguckt, wie die Privilegien tatsächlich verteilt sind.
zum Beitrag22.03.2019 , 16:08 Uhr
Den Unterschied zwischen radikal und extrem bekommen sie aber noch hin, mal abgesehen davon, dass beide Adjektive nur wenig präzise beschreiben, welche politische Idee hier zu welchem Grad mit welchen Mitteln wie hartnäckig durchgesetzt werden soll. Ich bin Kommunist, aber meine Freunde würden sich vor Lachen kringeln, würde mich jemand ernsthaft als 'extrem' betiteln.
zum Beitrag15.03.2019 , 13:17 Uhr
Nuja, wenn die obere Mittelschicht schonmal bereit ist, auf ihren Luxus zu verzichten, wäre das ja schonmal ein Friedensangebot. Dass dem "unteren" Teil der Gesellschaft jetzt damit der letzte Luxus genommen würde, ist auch deswegen nicht gesagt, weil eine umweltgerechtere Produktion komplett anders organisiert werden müsste. Das heißt: Innerhalb der Logik unserer aktuellen Wirtschaftsunordnung wird damit jemandem etwas weggenommen, über den Tellerrand gedacht, bleibt vielleicht für alle ein größeres Stück vom Kuchen, außer bei denen mit den größten Stücken.
zum Beitrag08.03.2019 , 13:20 Uhr
Naja, in dem schweizer Artikel ging es um mehr. Da ging es um die Verbindung Orbans zu Arthur Finkelstein, einem Wahlkampfmanager. Zitat:"Finkelstein ist der rote Faden in der neueren Geschichte der Republikaner, von Ayn Rand über Richard Nixon bis Donald Trump." Die Methode war, in Orbans Wahlkampf einen äußeren Feind zu schaffen, mit dem Nebeneffekt, dass der überhaupt nicht im Land war. Ein bequemes Ziel.
zum Beitrag05.03.2019 , 10:50 Uhr
Wer sich fragt, warum gerade und immer wieder George Soros, sollte diesen Artikel lesen (leider Bezahlschranke): www.tagesanzeiger....ude/story/20981022 Den hatte ich zuerst bei der Basler Zeitung gelesen, da finde ich ihn aber nicht mehr online.
zum Beitrag18.11.2018 , 11:40 Uhr
Word!
zum Beitrag19.10.2018 , 12:55 Uhr
"soll […] gezeigt haben" - wurde prompt als Fake widerlegt. Aber was zum Geier ist sexistisch daran, wenn ein Schlagzeuger lieber nackig spielt? Er hat ja niemand anderen ausgezogen...
zum Beitrag13.09.2018 , 11:28 Uhr
Jede Offensichtlichkeit braucht eine Mutige, die sie ausspricht. (frei nach Jung von Matt)
zum Beitrag12.09.2018 , 14:14 Uhr
Gutegüte, das eigene Buch war der Aufhänger für den ersten Eindruck, den die Autorin von der Verlegerin hatte. Die Textsorte nennt sich schließlich auch, wie oben (in rot) angegeben, "Porträt", nicht wie von Ihnen dilletiert "Bericht oder Artikel". Zugegeben, für ein Porträt war mir das etwas zu kurz, aber in einem solchen gehört nun mal eine (in Ziffern: 1) Person ins Zentrum und die Verwendung literarischer Stilmittel außerhalb von reiner Berichterstattung ist völlig legitim.
zum Beitrag02.08.2018 , 10:55 Uhr
Ist halt schwierig, einerseits den Wert des "Hoheitssymbols" de jure aufrechterhalten zu wollen, es de facto aber inflationär möglichst weit verbreiten zu wollen. Kein Fußballturnier, bei dem nicht sogar bei Klopapier versucht wird, es mittels schwarzrotgüldener Packungsbedruckung an die Bürgerin, nein, den "Fan" zu bringen. Wenn es Hoheitssymbol bleiben soll, sollte man es halt nicht zu Ramschpreisen verschleudern. Ich hätte überhaupt kein Problem damit wenn nur und ausschließlich die bürokr. Organe des Staates beflaggen dürfen, ist angenehmer für das Auge.
zum Beitrag29.07.2018 , 12:33 Uhr
Dazu passt ein Artikel aus der NYT, der Portugals Weigerung, die Austeritätspolitik mitzuspielen, als Grund für die wirtschaftliche Erholung anführt: www.nytimes.com/20...omy-austerity.html
zum Beitrag19.06.2018 , 17:49 Uhr
Das dachten sich im Odenwald auch ein paar Käffer und haben es einfach selber gemacht. Jetzt nicht im Gigabitbereich, aber mehr als 10xschneller als vorher: https://www.ikbit.de/
zum Beitrag11.06.2018 , 11:10 Uhr
'„Sie bietet die Chance, uns von dem Verdacht zu befreien, wir würden einfach weitermachen wie bisher“', sagte er, ohne zu merken, dass man sich nicht von dem Verdacht, sondern dem Weitermachen befreien muss. Wenn man den Wähler weiterhin als technokratisches Problem betrachtet, dem man nur den richtigen Input geben muss, um den erwarteten Output zu erhalten, ist das genau der Bleifuß, denn man, auf dem Holzweg moderner Einzelprojektpolitik fahrend, möglichst nicht haben sollte.
zum Beitrag25.05.2018 , 19:12 Uhr
da war 'Haushaltsdefizit' halt kein Schimpfwort; mit welchen pädagogischen Mitteln dort wieviele Kinder in Schach gehalten wurden, kann ich mangels Überblick nicht sagen.
zum Beitrag23.05.2018 , 18:40 Uhr
Da haben Sie recht. Das, was ich hier ausgebreitet habe, war passenderweise auch keine Logik, sondern Vorwissen.
zum Beitrag22.05.2018 , 23:27 Uhr
Da es hier um die bayerische Polizei geht, wird die wohl dank gemeinsamer Grenze mehr mit den Labors in Tschechien zu tun haben als mit dem, was als Import über Rotterdam läuft oder aus Weißrussland über Polen auf der A4 im Laster mitfährt. Manchmal entpuppt sich Diskriminierung als simple Geographie.
zum Beitrag15.05.2018 , 06:54 Uhr
Absolute Mehrheit bezieht sich hier aber auf die Landtagssitze, nicht das gesamte Wahlergebnis. Um eine absolute Mehrheit im Landtag zu bekommen, reicht u.U. auch eine einfache solche - jedenfalls solange es noch Prozenthürden gibt.
zum Beitrag21.04.2018 , 01:02 Uhr
Das Marken- und Patentamt ist sowieso ein demokratischer Kontrolle entlaufener Moloch. Es gibt auch so diverse Würste, die nicht mit Fleisch gefüllt werden, ähnlich kommt Schnitzel etymologisch aus der gleichen Richtung wie "schneiden" und "schnippeln". Als ich als Kind Schnitzeljagd gespielt habe, haben wir jedenfalls keine Fleischlappen im Gestrüpp gesucht. Beim Kochen hängt viel an der Zubereitungsart, ähnlich wie bei Cocktails. Ein Cobbler hat nicht immer die gleichen Ingredienzien, wird aber gleich gearbeitet, dementsprechend ein Schnitzel ist erstmal auch nur ein flacher Körper mit zwei Schnittflächen, den marinieren, braten oder auch roh essen kann. Ob Aubergine oder Kalb, es geht beides. Ich bin zwar kein Vegetarier, aber Oma hat immer gesagt: Erst wird probiert, dann wird gemault. Meistens probiere ich, bis leer ist.
zum Beitrag21.04.2018 , 00:34 Uhr
Die Überschrift ist - mit dem "weil" - schon etwas irreführend. Der selbstbehauptete Allerweltsgeschmack des Fleischereileiters wird chronologisch erst nach der Prüfung der sinkenden Verkaufszahlen eine Rolle gespielt haben. Eine wirtschaftliche Entscheidung, aber nicht weiter tragisch. Warum die Ersatzprodukte ein so großer Aufreger bei Omni-, Karni-, Kosmovoren sind, ist mir allerdings schleierhaft: Es futtert ihnen ja keiner was weg. Dazu ist halt nicht jeder (trotz Thermomixepidemie) ein Küchengott und greift nach Ernährungsumstellung gerne auf gewohntes und bekanntes zurück. Es soll ja Leute geben, die andere Gründe haben, kein Fleisch zu essen, als akute Abneigung gegen Lasagne. Wer aber kochen kann, den ficht das meist eher gering an: Der undoderoder die kommt auch ohne vegane Würstchen aus einer Schlachterei aus.
zum Beitrag19.04.2018 , 22:53 Uhr
Eine Zurechtweisung ist jetzt auch nichts, was man nicht abkönnen könnte, ohne jemanden gleich Taliban nennen zu müssen. Zumindest würde mich das eher nicht beeindrucken. Man kann sich ja auch auf 'Studenten und Studentinnen' einigen, wenn man ganz präzise sein will und den Partizip 'studierend' in Einzelfällen für ungerechtfertigt Engagement unterstellend hält. Nun weiß ich allerdings auch nicht so recht, was Ihre Einlassung mit meiner ebensolcher zum Dialekt zu tun hat, besonders weil ich hier ja auf die Hochsprache als Konvention hingewiesen hatte. Dass Konventionen ab und an neu verhandelt werden, liegt in der Natur der Sache und ist damit banal.
zum Beitrag18.04.2018 , 12:02 Uhr
Moment! Würde die wahre Kosmopolitin nicht versuchen, den lokalen Dialekt der Atlantikinsel zu lernen undoderoder wenigstens zu würdigen? Wenn die Städter am Wochenende dann aufs platte Land fahren, weil die Zeit für mal eben in einen Ozean zu dippen nicht reicht, dann, ja, dann ist der Dialekt auf dem platten Land wieder "pittoresk". Hochsprache ist weder Tradition noch Errungenschaft, sie ist Konvention. Hier sind sie, die unsichtbaren Klassengrenzen des kulturellen Kapitals, das oft nur kanonisches gewertet wird.
zum Beitrag16.04.2018 , 18:57 Uhr
Auch ohne Schneeball: You nailed it :)
zum Beitrag15.04.2018 , 19:12 Uhr
1. Ihr Link meldet als "Mainstream" unter Journalisten "keine Partei", nicht die Grünen. Die Quelle kann ich leider nicht nachvollziehen, ich habe bei Statista keinen Account.
2. Ist die Umfrage nach Personenzahl, nicht nach Reichweite und Medium gegliedert. Ein einziger Tagesschau-Reporter erreicht viel mehr Menschen als mehrere aus der taz.
3. Sind bestimmte Medien ebenfalls hierarchisch gegliedert. So sind bei den ÖR in der Chefetage CDU-Parteibücher ungleich häufiger als auf der Produktionsebene.
zum Beitrag12.04.2018 , 14:59 Uhr
Sowas lesen Sie in den Artikel wohl hinein, denn drin steht es nicht. Die Öffentlichkeit ist aber erstens ein Raum der Auseinandersetzung, also sollte man nicht zu dem schweigen, was andere von sich geben, oder es ignorieren, denn das würde dem Konzept Öffentlichkeit völlig zuwiderlaufen. Zweitens tun Sie so als ob man aus der Analyse des Gegebenen nur einen Schluss, nämlich Zensur ziehen könnte. Einer unter vielen weiteren wäre z.B. den Bedarf einer starken linken Gegenöffentlichkeit festzustellen. Vielleicht werden wir linken, grünen und versifften ja mal irgendwann auch wirklich zum Mainstream. Wir sollten unserem Ruf gerecht werden :)
zum Beitrag18.03.2018 , 20:39 Uhr
Bis "social media" konnte ich Ihnen folgen. Das Beispiel Plastiktüte ist allerdings kein besonders gutes in dem Sinne, als dass das keine genuin linke Position war. Die Forderung von Greenpeace etc. bezieht sich auch nur teilw. auf die errechnete Nachhaltigkeit, sondern darüber hinaus auch auf die Ablagerung von Plastik in den Weltmeeren. Das einzudämmen kann man auch technokratisch entscheiden, ohne eine Verordnung auf der politischen Landkarte.
zum Beitrag18.03.2018 , 19:07 Uhr
Ich sehe da schwarz. Der sog. autonome Teil der linken ist in großen Zügen - von ein paar Altanarchisten mal abgesehen - zu einer Spielwiese für Bürgerkinder aus genau den Kontexten geworden, derer sie sich mit enormem Selbsthass gerne lossagen würden, alldieweil die (klein-)bürgerlichen Distinktionen aber im Handeln ständig reproduzieren. Nach außen wird die symbolische Abgrenzung natürlich umso härter verteidigt. Das ist aber eher ein Szenedenken denn wirkliche Politik. Es ist schon bezeichnend, dass auch viel weniger AusländerInnen Teil der autonomen Szene werden als in den 90ern. Die als 'moralisches Verhalten' verfremdete Einstiegsschwelle eingeübter Habiti ist einfach viel zu hoch. Stressig wird das natürlich für die etwas weltlicheren Linken, die jetzt an zwei Fronten kämpfen müssen.
zum Beitrag14.03.2018 , 06:26 Uhr
Die Wahrheit auszusprechen beeinträchtigt ja die Richtlinienkompetenz nicht ;)
zum Beitrag11.03.2018 , 03:01 Uhr
Ich habe hier mal wieder eine einfache Lösung: Wenn wir den Volksplebiszit einführen, dann aber zugleich auch die passive Wahlpflicht. Wer die Suppe mit einbrockt, darf sich dann nicht wundern, wenn er den Löffel zu schwingen hat.
zum Beitrag08.03.2018 , 11:58 Uhr
Im Plenum und beim Spülen? Das ist also nichts als ein szeneinterner Streit, ausgetragen zwischen Leuten, die ohnehin schon in Butler'schem Jargon geschult sind. Wenn wir als Linke oder Progressive (Selbstzuschreibung) mal weniger die eigenen persönlichen Befindlichkeiten ins Zentrum stellten und nicht jedes Mal, wenn es funkt, das auf einer allumfassenden Metatheorieebene als Diskrimierung geißelten, könnten wir vielleicht sogar gesellschaftlich was verändern. Nicht, dass es Diskriminierung nicht gäbe, aber das hat sowas von einer nach innen gerichteten Debattenspirale, die außerhalb gewisser Kreise mit einem gewissen Vokabular wirklich niemand mehr versteht. Aber Spaltung ist unser Lieblingssport. Schade um die Kraft und das Potenzial.
zum Beitrag03.03.2018 , 19:42 Uhr
Die Rede ist hier von _globalen_ Liefer- und Wertschöpfungsketten. Wen interessieren schon ökonomische Genauigkeiten, wenn es beruhigende Plattitüden gibt.
zum Beitrag19.02.2018 , 13:07 Uhr
Nicht nur abzuverlangen, sondern möglicherweise vorher erstmal genau das lernen lassen, vielleicht sogar selbst lehrend eingreifend. Das nennt man, ich zitiere den Artikel: Miteinander etwas [...] wagen. Hürden aufzustellen, jemandem bedeutend, dass er ohne Gelegenheit zum Training beim ersten Lauf keine dieser zu reißen habe ist natürlich perfide. Zumal ich nicht so recht dran glaube, dass die privilegierte Bevölkerung die gleichen Kriterien zu erfüllen hätte: Antisemitismus braucht man nicht erst importieren, Disziplin und Fleiß stören nur beim Bingewatchen auf Netflix, Bildungsanstrengungen doch bitte nur wenn sie sich monetär verwerten lassen (BWL ist Bildung, Neukantianismus ist überflüssig), die Ergebnisse der Einhaltung von Recht+Gesetz kann ich, im Verkehrswesen tätig, täglich selbst empirisch prüfen: Letzte Woche 9 Tote auf den Autobahnen in meinem Einzugsgebiet. Und wie weit es mit der Satirefreiheit her ist, können Sie ja mal die Drohungen gegen Deniz Yücel sammeln, die wegen einer satirischen Äußerung immer noch gegen ihn hervogebracht werden. Allerdings nicht von Einwanderern, sondern von denen zu deren Grundregeln (sic!) die Meinungsfreiheit gehört.
zum Beitrag30.12.2017 , 16:01 Uhr
Humor, Ironie, Sarkasmus in allen Ehren - das hier war ein Griff ins Klo. Nicht weil der Reporter hier ein wenig despektierlich über ein Szene schreibt, deren Angehörige sich jetzt auf die Füße geteten fühlen. Nein, es war ein Griff ins Klo, weil der Artikel durchblicken lässt, dass der Reporter anscheinend keine Lust oder Perzeptionsvermögen hatte, sich mit der Substanz des 34C3 auseinanderzusetzen und lieber Nebenschauplätze beackert, denen unterstellt wird, das mein Intellekt eines nichthackenden Lesers gerade noch dafür ausreicht. Ich meine damit auch nicht die notwendige Sexismus-Debatte (die allerdings schon fortgeschritten sein sollte, bevor sie auf der Bühne diskutiert wird, denn der Congress läuft dann nämlich schon), sondern ich meine wie hier bentomäßig hauptsächlich die Popkulturphänome unmotiviert ohne ihren Kontext runtergeeiert werden. Wenn der Tschunk nicht schmeckt, trinkste halt ein Bier, und wenn du einen Artikel eigentlich nicht schreiben willst, dann schreib ihn nicht. Da haben wir alle mehr von.
zum Beitrag06.12.2017 , 19:24 Uhr
FeministIn oder MenschenrechtlerIn ist man ja aufgrund einer bestimmten Weltanschauung, das setzt eine Selbstzuschreibung als solches ja schon voraus, wenn auch mehr inhaltlich denn als Vokabel. Bei Umweltschützern könnte man das "selbsternannt" durchaus anfügen, da Schutz ja mit einem konkreten Auftrag verbunden ist. Den wiederum kann die Umwelt als Subjekt aber schlecht explizit erteilen, das "selbsternannt" wäre also tautologisch und man lässt es einfach weg. Bei den "LebensschützerInnen" wiederum sieht es so aus, dass sie, wie Sophia Oertel ja schrieb, den Schutz ungefragt autonom ausüben, dabei auch noch höchst selektiv: Da wird in Bewertung und Intensität das geborene und ungeborene Leben auf höchst unterschiedliche Weise "geschützt", ohne dass die Lebenden gefragt würden, ob sie denn den Schutz der SchützerInnen überhaupt nötig hätten. Diese Selbstermächtigung verdient durchaus eine genauere adverbiale Bestimmung, die sich dann "selbsternannte..." liest.
zum Beitrag05.12.2017 , 18:48 Uhr
mimimi?
zum Beitrag09.11.2017 , 14:14 Uhr
Das klingt jetzt konservativ, was ich sage, aber ist es nicht unbedingt: Der politischen Freiheit, eine Entscheidung zu treffen, steht auch die Verantwortung, sie zu tragen gegenüber. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Der Brexit war ein Volksentscheid, dessen Initiatoren sich danach ohne Verantwortung für die Konsequenzen aus dem Staub gemacht haben.
Ein anderes Problem, das ich habe ist: Es wird nie über mehrere Optionen abgestimmt, sondern über welche, die natürlich ohne alle Stimmen zu hören schon vorher festgelegt werden. In Frankfurt wurde über "Galopprennbahn oder DFB" abgestimmt. "Keins von beiden, dafür Wohnungsbau auf dem Gelände" war keine Option, hätte aber vermutlich am meisten Stimmen bekommen.
All das gesagt: Ich bin gar nicht mal gegen Volksentscheide und begrüße jede Gelegenheit, bei der sich meine MitbürgerInnen politisch engagieren (müssen). Aber wir brauchen absolut wasserfeste Verfahren, wenn das funktionieren soll.
zum Beitrag04.11.2017 , 16:05 Uhr
Schön zu lesen :), Widerrede kann ich auch keine anbringen.
zum Beitrag01.11.2017 , 22:40 Uhr
"Zunächst einmal: Die Vorwürfe gegen Spacey sind nicht mit denen gegen Weinstein vergleichbar. Sie sind weder so gut bewiesen noch so zahlreich. "
Soviel zu den Zeugenaussagen, aber unabhängig von deren Beweiskraft: Wer ist der Richter?
zum Beitrag25.10.2017 , 18:33 Uhr
What about: Klar, kann man fragen. Ob die radikale Mitte jetzt aber ihr eigenes Selbstverständnis anhand linker Positionen überdenkt, darf bezweifelt werden. Dass wer sich als "kritisch" bezeichnet, auch Kritik aushalten sollte, leuchtet mir als Linkem absolut ein. Oder anders:
Ist die radikale Mitte der Maßstab an dem SIE sich messen wollen?
zum Beitrag20.10.2017 , 17:05 Uhr
"Es wird sich schon rentieren wenn er seit 2 Generationen in diesem Gewerbe tätig ist."
Der gute Mann überlebt sich quasi selbst. DAS Rentenalter schwebt auch so mancher/-m in der CDU vor ;).
zum Beitrag18.10.2017 , 12:02 Uhr
Mehr solcher Urteile und Prozesse! Das ist ja nur die Spitze des Fleischbergs.
zum Beitrag18.10.2017 , 11:59 Uhr
Man kann anderer Meinung sein, aber kategorische Ablehnung aus einem Prinzip, das nicht näher benannt wird, ist -sorry- schwach. Vor allem diese unnötige Abwertung als "dumme Fragen". Das Thema hier ist nicht Rechtspflege, sondern unsere Alltagskultur: Es geht eben um die Grauzonen, in denen der Rechtsweg nicht beschritten wird, in denen wir (meistens) Männer nichts ändern wollen und die Türsteherfunktion beanspruchen, was andere als Belästigung oder Übergriff zu empfinden haben:Das nämlich ist es, wo die Beweise verlangt werden weil nicht geglaubt wird; das nähere Umfeld, nicht der Gerichtssal. Und natürlich geht es jemanden etwas an: Sie selbst. Sie sollen sich die Fragen ja in erster Linie selbst stellen, ob und wann Sie auf der Baustelle oder im Büro oder sonstwo geschwiegen haben, wenn in Trump-Manier über Frauen hergezogen wird. Ich selbst habe mir da einiges Schweigen vorzuwerfen und nicht wenig an Mutlosigkeit, mich gegen mehrere andere durchzusetzen. Wenn das bei Ihnen anders ist: prima! Dann haben Sie persönlich ja nichts zu befürchten, wenn andere die Augen nicht verschließen. Gerade bricht ein Teil einer Schweigekultur weg. Wenn Sie sich selbst nichts vorzuwerfen haben, brauchen Sie von anderen das Schweigen nicht zu verlangen, damit Sie sich damit tunlichst nicht zu beschäftigen hätten. Immerhin ist es auch grotesk, in einem öffentlichen Forum kundzutun, dass einen das alles nichts anginge.
Übrigens: Wenn man gegen "Unterschrich"(sic!)-Schreibweisen polemisiert, sollte man als Fürsprecher einer "jeder-ist-mitgemeint"-Schreibphilosophie in der Lage sein, sich selbst angesprochen zu fühlen, weil man sonst seinen eigenen Anspruch sofort ad absurdum führt. Man bekommt die Medaille (Trostpreis) nur mit beiden Seiten.
zum Beitrag18.10.2017 , 11:38 Uhr
Das sind wichtige Fragen und ich habe gerade erst angefangen, in meiner lückenhaften Erinnerung zu graben, wie ich in solchen Situationen reagiert habe. Einen Anfang hat Jay Foreman, englischer Comedian gemacht: https://t.co/n3SCIuE5Ni
zum Beitrag09.10.2017 , 11:37 Uhr
"Die US-Amerikaner feiern seit 525 Jahren die Entdeckung des Kontinents "
Gibt es nicht erst seit 1776 US-Amerikaner?
zum Beitrag09.10.2017 , 08:41 Uhr
+@Leser77 Nö, natürlich sollte das nicht konstruktiv sein. Ich hatte mich nur auf die unpassende Pseudo-Ironie á la "die bösen Fan-Machos" im Vorpost bezogen, weil ich es unnötig fand, gleich wieder Männerfeindliches zu vermuten, nur weil mal jemand ein positives Signal FÜR Frauen setzt, ohne dass ein Mann was verloren hätte. Dass ich hier im Forum einer linken Zeitung nicht ungleiche Bezahlung mit "Marktmechanismen wie sie nun mal sind" legitimiere, dürfte ohnehin keinen wundern, zumal gerade bei Nationalmannschaften die SpielerInnengehälter ja sozusagen "Ehrensolde" sind und genau an der Stelle nicht vom völlig überdrehten Ligabetrieb abhängig. Dass Fußball mehr Showbiz als Sport ist, ist mir selber klar. Das geht m.E. auch nur zulasten des Breitensports. Oder um es mit Ewald Lienen zu sagen: "Ich glaube fest daran, dass ein anderer Fußball möglich ist."
zum Beitrag08.10.2017 , 23:38 Uhr
War das ein Versuch, lustig zu sein? Ihr konsequentes Weiterdenken scheint mir allerdings nicht ganz zum letzten Ende durchdacht: Vielleicht sollte Arbeit nicht nur nach der dafür zu erwartenden Begeisterung bezahlt, sondern überhaupt erst erledigt werden. Also: Wer sich über ein geputztes Klo in der Firma nicht angemessen freut, setzt sich eben auf ein versifftes. Und wer Frauen sagt, sie seien für gleiche Bezahlung einfach nicht populär genug, sollte einfach gleich die Forderung stellen, dass Kündigungsschutz erst ab einer Mindestzahl von Facebookfans und Youtubeabos greift.
zum Beitrag28.09.2017 , 16:49 Uhr
Guter Kommentar! Den Link bekommt jetzt ein großer Teil meines E-Mail-Adressbuchs.
zum Beitrag26.09.2017 , 07:07 Uhr
Super, danke für den Artikel. Als deutlich nach 1980 geborener Wessi, der mit einer sozusagen vereinigten BRD aufgewachsen ist, war mir die Kolonisierung in dem Ausmaß nicht klar. - Vor allem, weil ich hauptsächlich Ossis (dämliches Wort, übrigens) in meinem Alter kennengelernt habe, wobei die Unterschiede nie so sehr Thema waren, wie die geteilten Interessen (Der traditionelle Wertekanon der Moderne: Sex, Drogen und Krawallmusik). Geschichtsvergessen? Nein, aber schrecklich unfokussiert. Musste mich wohl mal jemand drauf hinweisen.
zum Beitrag25.09.2017 , 15:23 Uhr
"Nicht nur, weil man sich freuen kann, dass man selber nicht gepatzt hat – sondern auch, weil man ein bisschen was über den Typus Journalist." Kommt da noch ein Verb? :)
zum Beitrag19.09.2017 , 16:01 Uhr
Leider sehr viel Konjunktiv in dem Text. Ein weiteres Szenario, das leider ebenso möglich ist: Durch die Verbannung in die Opposition ist das langfristige Gesunden der Partei als solche zweitranging und der Kampf um die wenigen verbliebenen Posten an der Macht wird um so härter geführt, vorbei an jeder Grundsatz- und Grundlagenarbeit. Gewinnen werden diesen Kampf nicht die in sich zerrissenen Parteilinken, die außer der Ex-Linken Nahles kaum wirkmächtiges Personal stellen, sondern die Seeheimer oder das Berliner Netzwerk. Und das heißt: Alles zum alten, die 10 Gebote vom Godesberg werden weiter in Stein gemeißelt durch die Gegend getragen. Glauben mag's aber keiner mehr.
zum Beitrag14.09.2017 , 17:41 Uhr
Ich werde die PARTEI wählen. Ich darf das: Ich habe zwei Stimmen auf dem Zettel zu verteilen und ich kann damit machen, was ich will.
Sie, Herr Kaul, machen mehrere Vorannahmen, von denen ich nicht glaube, dass sie stimmen. Die erste ist, dass PARTEI-Wähler oder gar -Mitglieder politikverdrossen seien. Die zweite ist für unseren Zeitgeist üblich: Sie nehmen einen Teil für das Ganze; in diesem Fall, dass wer nicht auf eine Weise, die Ihnen ernsthaft genug scheint, „kämpft“ (Ihre Wortwahl; ich bevorzuge „arbeiten“), gar nichts tut.
Im Gegenteil habe ich es oft genug erlebt, dass PARTEI-Mitglieder sich vielfach engagieren, sei es in der Hilfe für Geflüchtete, sei es Stadtteil- oder Umweltpolitik. Diese Leute sind nicht politikverdrossen. Sie sind auch nicht untätig. Es ist tatsächlich möglich, sich an mehreren Stellen gleichzeitig zu engagieren.
Wenn Sie der Partei eine gewisse Wirkmächtigkeit unterstellen, sollten Sie dann aber auch beleuchten, worin diese besteht. Ich sehe die woanders als Sie. Die PARTEI dreht an den Spielregeln der Kommunikation in der Politik. Fehler werden allgemein nicht mehr verziehen, deswegen wird die Kommunikation professionalisiert, wasserdicht. In der Folge haben parteipolitische Aussagen den Gehalt, die Beliebigkeit und den Charme von Mixed-Zone-Interviews nach einem Bundesligaspiel. Damit zu spielen ist die Masche der Partei die PARTEI. Sie fordert Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit ja erst ein.
Ich glaube, der Grund warum die PARTEI unter linken Menschen derart kontrovers ist, ist dass auch die Linke selbst nicht völlig kritikfrei davonkommt. Heiliger Ernst ist den Satirikern und Spaßvögeln naturgemäß fremd und so werden unweigerlich auch einige goldene Kühe mit rotem Sternaufkleber mal einer Revision unterzogen. Das ist sicher unbequem, aber schützt die Linke selbst, rechthaberisch und verknöchert zu werden. Das können wir nun gerade jetzt nämlich nicht brauchen.
Warum ich mich dort mehr zuhause fühle, als bei den anderen Parteien?
zum Beitrag08.09.2017 , 10:31 Uhr
Diese Empörungsmechanismen haben wir in allen Teilen der Gesellschaft. Ob es jetzt Steinmeiers Mittelfinger ist, oder gar eine Gloria von Thurn und Taxis - ärgerlich, manchmal höchst ärgerlich, aber nicht dramatisch. So sehr mir die Antideutschen gerade in der alltäglichen politischen Arbeit auf die Nerven gehen - das hier ist kein Eklat. Ein Glück gibt es hier keine Scherbengerichte. Kein vereidigter Richter würde für Ausrutscher Höchststrafen verteilen; der Pöbel ist da schneller und härter in seinen Urteilen.
Besonderes Kommunikationsgeschick beweist Rambatz hier aber auch nicht: Sie hätte sich nicht hinter "Satire" verstecken dürfen, sich auch nicht entschuldigen, sondern darauf bestehen sollen, dass auch sie das Recht auf schlechten Humor hat.
Und ja: Das Spielchen sich ständig von allem Distanzieren zu müssen, bis man alleine in der Wüste steht, würgt jeden Diskurs im Entstehen ab. Und diese Erwartungshaltung bis hin zum Perfektionismus, jederzeit wasserfeste, fleckenfreie Aussagen tätigen zu müssen, tut da auch nichts gutes. Ich bin für Toleranz: Toleranz von mehr Ecken und Kanten und Dreck im Diskurs.
zum Beitrag31.08.2017 , 14:40 Uhr
Und mal wieder kein Wort davon, dass der andere, der ökonomische europäische Protektionismus im Gegenzug vielleicht gelockert wird. Da hängt ja vielleicht was zusammen.
zum Beitrag21.08.2017 , 15:41 Uhr
Spanische Identität ohne den Islam? Die Mauren hört man noch heute in der spanischen Musik durch und die Alhambra wäre ohne auch nur eine weitere Ausgabe des Templer-Franchise. Gerade die unterschiedlichen Einflüsse machen die spanische Kultur so reich. Wenn die Spanier all diese Wurzeln nicht leugnen, kann diese Solidariät von irren Terroristen nur schwer aufgebrochen werden.
zum Beitrag10.08.2017 , 14:37 Uhr
Danke, Herr Völker! Ihr Wort in der Kollegen Ohr.
zum Beitrag09.08.2017 , 16:14 Uhr
Ja, die VDS ist nicht erwünscht. Das ist auch gut so. Gerade in diesem Fall ist VDS ja völlig unnötig: Was will man denn mit Metadaten, wenn die Festplatten offen vor einem liegen und die Akten bergeweise Klartext bieten?
zum Beitrag09.08.2017 , 06:27 Uhr
"Gewalt fängt mit der Sprache an" konterkariert mit "Tatsächlich gehört die Anwendung von Zwang und damit auch die Ausübung von Gewalt zur Aufgabe der Polizei" induziert: Die Polizei scheint sprachlos.
zum Beitrag05.08.2017 , 13:01 Uhr
Ich würde Nolan keine kolonialistischen Dünkel und auch keine latente Xenophobie vorwerfen wollen. Wenn es um die persönliche Einstellung geht, scheitert der Strukturvergleich zu oft. Deduktion ist auch kein sicheres Mittel. Wenn man "in dubio pro reo" die Stange hält, ist schlichte Faulheit der wahrscheinlichere Grund (wenn auch kein besserer). Übrigens hapert es an genau so was in so ziemlich jeder historischen Darstellung. Die römischen Legionen zur Zeit Caesars bestanden zum geringsten Teil aus Bürgern der Stadt Rom. Und sahen auch eben nicht so aus. Das waren durcheinandergewürfelte Truppen aus unterschiedlichsten Völkern, in denen gerade an den Rändern des Imperiums die federbehelmten, mit Lanze und Scutum bewaffneten Legionäre exotische Minderheiten darstellten - aber sie gehörten zur herrschenden Klasse. Natürlich hatte es einen Sinn, den frisch einverleibten Neurömern keine Waffen in die Hand zu drücken, an denen sie nicht ausgebildet waren und ihre Expertise zum Kampf in unwegsamen Gelände nahm man auch gerne an. Nur die Macht über die historische Darstellung, die lag dann doch wieder in der Hand der schreibenden Hauptsädter.
zum Beitrag17.07.2017 , 09:23 Uhr
Das Projekt war von Anfang an als Experiment angelegt. Die erste Version gab es Anfangs nur über Crowdfunding und man hätte sich über die Risiken bewußt sein können. Über die Schwierigkeiten, überhaupt einen Hersteller für so kleine Stückzahlen zu finden, hat das Projekt auch sehr transparent informiert. Die Ansprüche der Nutzer sind auch mit dem Projekt gewachsen: Erst fair, dann ökologisch, dann nach nachhaltig, Open-Source-Software ab Werk wird auch gefordert. Das alles perfekt hinzubekommen ist mit dem kleinen Team auch nicht einfach. "An die Wand" gefahren würde ich das nicht nennen, immerhin gibt es die Firma ja noch. Nur: Wenn die jetzt überteuert Ersatzteile produzieren lassen, müssen sie sie unter Produktionskosten loswerden, dass sich eine Reparatur für den Nutzer lohnt. Und das ist ökonomisch auf Dauer so wenig nachhaltig, dass es gar keine fairen Phones mehr gibt.
zum Beitrag12.07.2017 , 15:06 Uhr
Genau. Mit der entsprechenden Haltung, die Ergebnisse zu verteufeln, am Status Quo der Ursachen auf keinen Fall rühren zu wollen.
zum Beitrag11.07.2017 , 17:59 Uhr
Ich komme ja damit klar, dass Sie mich sehr fälschlich als Dame bezeichnen, das "unsäglich" verbitte ich mir aber. Bzw. hätten Sie ja mal entweder Artikel und/oder Kommentar erst lesen können, um einerseits die Zitate, auf die Sie antworten korrekt zuzuordnen, ehe Sie hier bildungsbürgerlichst den Frisch durch die Gegend zitieren.
zum Beitrag08.07.2017 , 15:06 Uhr
Genau deswegen habe ich ja gesagt, dass es möglicherweise etwas komplexer ist, bzw. es mehr Beteiligte gibt. Jeder ist an seiner Gewalt selbst Schuld - die Polizei an Polizeigewalt und Teile der Autonomen an den Ausschreitungen. Keine ist eine logische Folge der anderen aber genau deswegen kann man beide je für sich kritisieren, ohne dumm genannt werden zu müssen. Die Rechtfertigungsstrategien je einer Seite spielen dabei keine Rolle. Irrelevant würde ich die Gewalt bei beiden Seiten nicht nennen.
zum Beitrag08.07.2017 , 14:09 Uhr
Na dann sind wir uns ja fast einig, nur dass mir tendenziell weniger Daten auf beiden Seiten lieber wären und ich einen größeren rechtlichen Hebel auf ziviler Seite bevorzugte.
zum Beitrag08.07.2017 , 14:07 Uhr
War das jetzt ein q.e.d? Vielleicht ist das ja etwas komplexer als "die sind Schuld" - "nein, die sind Schuld". Die Polizei war auch gegenüber denen, die KEINE Autos angezündet haben, ja, sogar nichtmal auf der Demo waren, sondern nur das Pech hatten, in der Nähe zu wohnen über die Maßen aggressiv und einschüchternd. Gut, für Sie, dass die Autonomen das noch _ex post_ durch Zündeleien gerechtfertigt haben, so dass man andere Leute auch unbekümmert für dumm erklären kann -.-
zum Beitrag08.07.2017 , 13:25 Uhr
Ja, anlasslose Überwachung im öffentlichen Raum stellt nicht eine Verletzung meiner Privatsphäre dar, sondern eine meiner anderen Persönlichkeitsrechte (Recht am eigenen Bild z.B.). Die Rechte werden im Gesetz definiert, und wenn die Polizei absichtlich und im großen Stil gegen geltendes Recht verstößt, ist das bedenklich und ändert sich auch nicht durch unsere Haarspalterei. Wenn du öffentliche Überwachung nicht schlimm findest, kann ich das als deine Meinung (mit ein klein wenig Zähneknirschen) akzeptieren. Ein Rechtsverstoß bleibt es aber eben doch. Bezogen auf die Gewaltdebatte wirft das ja nur eine Frage bezüglich des Nebenschauplatzes auf: Who watches the watchmen?
zum Beitrag08.07.2017 , 12:37 Uhr
"Das filmen der Polizei ist kein akt der gewalt sondern durchaus sinnig." Doch, in dem Moment, in dem sich die Polizei es herausnimmt, das Gesetz, das sie vertritt zu ignorieren und (ich schrieb:)
_anlasslos_ zu filmen, also keine Straftaten oder Vorbereitungen dazu, noch dazu dem Selbstauskunftrecht nicht nachkommt und solcherlei Aufnahmen nicht herausgibt, ist das Gewalt. Wir beide hätten in dem Moment allein schon durch die Macht desjenigen, der unsere Rechte verletzt, keine realistische Möglichkeit, diese Verletzung zu entschädigen oder ahnden, da es ja der Staat bzw. seine Vertreter selbst ist, der das tut. Wie sinnig das Filmen zur Aufklärung von Straftaten selbst, also ohne Kontext, ist, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Dass das im o.g. Fall illegale Filmen eine Verletzung meiner Rechte ist, macht es für mich zu Gewaltausübung.
zum Beitrag08.07.2017 , 11:37 Uhr
"Aber diese Leute werden ja immer mit Samthandschuhen angefasst."
Sandhandschuhe, die Dinger heißen Sandhandschuhe. Und Wasserwerfer.
"Aber wehe, der Normalbürger hat was falsch in der Steuererklärung angekreuzt."
Gut, dass Sie wissen, wer "der Normalbürger" ist, und dass Er die Finanzämter als staatliche Gewaltausübung wahrnimmt, oder die Finanzämter eine kausale Verbindung zu linksautonomen Steinewerfern aufweisen. Ihr Problem lässt sich lösen: Die Finanzämter kooperieren mit den Hells Angels, die haben Erfahrung mit Schutzgeldeintreibung.
TLDR: troll->retroll.
zum Beitrag08.07.2017 , 11:31 Uhr
Sich vermummen ist keine Gewalt, Steine auf Menschen werfen schon. Ja, die Wirkung dieser Ausschreitungen diskreditiert die gesamte Linke, umgekehrt dürfen wir uns alle nicht durch die Rhetorik der Konservativen in eine Denke des Fatalismus und der Passivität und des stillen Ertragens manövrieren lassen. Klar bringen angezündete Autos Merkel & Co. nicht zum umdenken. Aber dass letzteres durch eine friedliche Demo passieren wird, daran mangelt es ebenso an positiven Beispielen. Das o.g. Vermummungsverbot IST Gewalt als politisches Mittel, die anlasslose Filmerei einer Demo durch die Polizei IST Gewalt. In dem Fall gibt es also asymmetrische und voneinander unterschiedliche Formen und Richtungen der Gewalt. Der Anspruch an uns selber, sich dieser Gewalt nicht zu beugen, aber gleichzeitig moralisch sauber in Aktion zu treten, ist nunmal alles andere als ein leichter Spagat. Aber wir sollten das schon schaffen, der andere (ich hoffe: Konsens) Anspruch an uns ist ja, dass wir gesellschaftliche Komplexität durchdenken können.
zum Beitrag07.07.2017 , 10:40 Uhr
Ich wollte hier auf keinen Fall den Staatsorganen das Wort reden! Deswegen ja auch die Differenzierung zwischen gewalttätig und gewaltbereit. Wenn man mich wie jetzt die HH-Polizei es vorgemacht hat anlasslos mit einem Wasserwerfer von der Straße geputzt hätte, hätte es vermutlich auch nicht lange gedauert, bis aus mir trägem, harmoniebedürftigem Sack ein mindestens gewaltbereiter, sicher aber sehr wütender Schreihals geworden wäre. Über die Gefährlichkeit der Kriminalisierung der friedlichen Demonstranten, Unsinn wie Vermummungsverbot, etc. müssen wir glaube ich nicht diskutieren. Da sind wir einer Meinung. Nur an die Legende von den agents provocateurs glaube ich immer noch nicht so recht, dazu kenne ich zu viele von den Black-Block-Front-Row-Leuten persönlich. Was aber nichts ausschließt. Empirie halt ;)
zum Beitrag06.07.2017 , 11:33 Uhr
Nein, die eingeschlagene Scheibe hilft natürlich überhaupt niemandem. Und ich kenne den Effekt, dass die eingeschlagene Scheibe den Protest vieler anderer öffentlich delegitimieren kann, habe da auch selbst Zweifel wieviel weiter das einen bringen kann, als den eigenen Frust an "den Verhältnissen", wie diffus auch immer formuliert, abzubauen. Umgekehrt darf man sich als Linke/r nicht in die Falle argumentieren lassen, dass jede und jeder sich damit automatisch einverstanden erklärt, nur weil man auf der gleichen Demo steht. Ich stehe auch als Atheist mit Kirchenleuten auf Anti-Nazi-Demos. So what? Zu guter Letzt: Eine Scheibe ist nur eine Scheibe. Wie sinnlos auch immer es sein mag, wenn sich irgendwelche Kids ach so revolutionär fühlen, weil sie mal eine Bushaltestelle im Randstadtbezirk entglast haben, so wichtig ist es, daran zu erinnern, dass Lappalien eben Lappalien sind und es der Mehrheit der Protestierenden um Wichtigeres geht. Ich habe schlicht keine Zeit, mir von Konservativen einen Teil der Autonomen als Adoptivkinder aufschwatzen zu lassen - die haben ihre Verantwortung für sich selber.
zum Beitrag06.07.2017 , 10:36 Uhr
Es ist und war für mich immer ein Problem, dass der gewalttätige Teil der Linken (nicht "gewaltbereite" - das ist ein Blendwort der Sicherheitsbehörden und hohen Politik) alle anderen Teilnehmer einer Demonstration in Mitverantwortung zieht, hinterher aber in sehr jaulenden Tönen moralischen Verrat unterstellt, will man sich damit nicht vorbehaltlos solidarisieren. Mit der Gewalt, wohlgemerkt, mit den Leuten bin ich ja teilw. immer noch solidarisch. Das Prinzip (ich vergleiche hier ausschließlich die gruppendynamische Wirkung, NICHT die politische Gesinnung) haben die mit Islamisten und anderen Kleingruppen gemein, die die Mehrheit ihrer eigenen, nennen wir es mal "Bewegung" emotional erpressen. Ich würde mich nun auch nicht gerade als Reformer bezeichnen, auch nicht als Engelchen, wenn es um geleisteten Widerstand geht. Aber etwas Intelligenz bei der Wahl der Mittel und Fairness gegenüber eigenen BündnisgenossInnen dürfen letztere auch erwarten. Unilaterale Solidarität gibt es nicht.
zum Beitrag18.06.2017 , 21:58 Uhr
Dazu kommt die letzte Braunkohlerenaissance. Der Strom muss ja auch irgendwo herkommen.
zum Beitrag18.06.2017 , 21:56 Uhr
Dachte ich auch erst. Aber erstens ist das ja nur ein Vergleich, um die Emission bei der Akkuproduktion in Alltagswerten deutlich zu machen, zweitens wäre das Gegenstück beim Benziner nicht der Motor, sondern der Tank.
zum Beitrag08.05.2017 , 09:51 Uhr
Danke! Das muss man aber nicht nur auf Böhmermann beziehen, dass machen die Onliner bei jedem, wirklich Thema. Am allerschlimmsten ist die Paraphrasierung eines Tweets, auf die dann - eingebunden - der Tweet selbst folgt, kurz gefolgt von diesen "Meldungen" die einfach aus zig hintereinandergehängten Tweets stehen, als sei Twitter ein repräsentatives Abbild der Gesellschaft. Onlinejournalismus kann offensichtlich auch nur online und nur unter einem Schnitt von 2'34" pro Meldung recherchieren.
zum Beitrag27.04.2017 , 22:14 Uhr
Was Herr Dallmann hier versucht, ist halt dieses langweilige "aber-die-anderen"-Scheinargument. Mal schnell auf andere ablenken ist ja gerade en vogue.
zum Beitrag27.04.2017 , 15:54 Uhr
Die Antwort steht oben im Text: Informieren Sie. Wahrheitsgetreu.
zum Beitrag12.03.2017 , 23:04 Uhr
Danke, ist für spätere Zitation notiert.
zum Beitrag05.03.2017 , 17:32 Uhr
Natürlich habe ich ein hiesiges Verständnis von Liberal angelegt und wollte damit zeigen, dass das was wir als ökonomischen Liberalismus verstehen, der politische Mainstream in Nordamerika ist und da die "progressives" auch mit einschließt. Einige Anfänge von Umdenken kann man da im Moment bei der jüngeren Generation sehen, ob sich das zu etwas Größerem auswächst, bleibt aber abzuwarten. Ihre Kritik gegen die "progressives" kann ich so pauschal allerdings nicht teilen. So zu tun als sei Ihre Darstellung aller "progressives", ist allerdings auch nur eine Kategorisierung, wie sie gerade in den Kram passt. Und weiter: Unverständnis gegenüber anderen Meinungen ist nicht autoritär, sondern das, was Leute unterschiedliche Meinungen haben lässt. Ein defensives Argument, dass eine ungerechtfertigte Herrschaftskritik da anbringt, wo man sich gerade mal nicht durchsetzen kann. Wird dieser Tage zwar inflationär gebraucht, auf allen Seiten, in allen Fraktionen, aber die bloße Wiederholung macht es nicht richtiger.
zum Beitrag05.03.2017 , 14:20 Uhr
Wen wundert's? Der Mann ist Premier der LIBERALEN Partei. Dass die Linke auch Freiheitsrechte des Individuums auch vertritt, macht Trudeau ja nicht links. Alles andere ist entweder ein Umkehrschluss oder die Arroganz des Gedankens wir Roten hätten ein Monopol auf sowas. Ein gutes Beispiel ist das Silicon Valley: Da sind alle für Feminismus, für LGBTI-Rechte, gegen Rassismus, sind halt compassionate und progressive. Wenn es aber um Kapital, Eigentum und Klasse geht, fährt da ganz plötzlich eine Wand hoch. Liberalismus kann Ökonomie analytisch NUR als "Freiheit" klassifizieren, die andere Seite wird ausgeblendet, sonst wäre es eine ganz andere Philosophie. Wenn eine Liberale Partei an der Regierung ist, werden die Rechte des Individuums vom Gesetz gestärkt, um dann gleich vom Kapital wieder beschnitten zu werden. Das ist, als gäbe man hier der FDP die Regierungsverantwortung, nur halt mit Charisma.
zum Beitrag27.02.2017 , 11:22 Uhr
So ein Selbstläufer war die Waschmaschine wohl auch nicht. Eine Marketinglegende besagt, dass die ersten Waschmaschinen in den Läden stehen blieben. Was das Ding tut, war den Leuten eher unheimlich. Erst als jemand auf die Idee kam, ein Fenster einzubauen, um eine Sichtkontrolle auf die Wäsche zu ermöglichen, ging es los mit dem Run auf die Geräte. Die Innovation kann also auch eine gefühlte sein: Auf die Sauberkeit der Wäsche hat das Bullauge genau keinen Einfluss.
zum Beitrag25.02.2017 , 00:55 Uhr
Bei den großartigen Fortschritten bei der Energiewende fahren die Kisten doch sowieso indirekt mit Braunkohle.
zum Beitrag25.02.2017 , 00:50 Uhr
Wieso sich nicht über beide aufregen? Das eine schließt das andere ja nicht aus.
zum Beitrag24.02.2017 , 22:56 Uhr
Hm. Ich bin da zwiegespalten. Es gestaltet sich wohl schwierig, wenn man erst Trumps Einverständnis einholen müsste, um ihn zu analysieren. Ein Narzisst und eine narzisstisch gestörte Persönlichkeit sind vermutlich auch nicht einunddasselbe. Psychologen haben aber ein Fachwissen, das sie gerade jetzt wohl teilen können. Klar leistet einerseits eine Ferndiagnose der allgegenwärtigen Pathologisierung Vorschub. Andererseits sind es aber auch Warnungen, die da abgegeben werden, die wichtige Informationen, nicht zuletzt für die Opposition in den USA, aber auch für Politiker anderer Staaten enthalten: Nämlich wie man mit so jemandem umgeht und was man von ihm erwarten kann. Kurzum: Pathologisieren um jemanden loszuwerden ist unfair play, vor jemandem in einer Machtposition warnen, um nicht in sinnloser Eskalation oder Gefährdung zu landen, ist notwendig. Kein leichter Spagat.
zum Beitrag26.12.2016 , 15:23 Uhr
Danke! Noch dazu kommt, dass kulturelle Codes und Symbole sich irgendwann verselbstständigen und ihren Kontext ändern (aktuell stehen überall Weihnachtsbäume - ich rieche Neopaganismus, oder doch nicht?). Das Problem ist denn oft auch das wenig kritische Nachfragen nach der Haltung hinter dem Symbol: Die (verwerfliche) Haltung der SymbolträgerInnen scheint durch das Symbol selbst belegt. Keine Aufklärung, keine Möglichkeit der Um- oder Mehrdeutung, kein Weg, die Relevanz wieder herunterzustufen. Die bloße Zuschreibung reicht für die Anklage. Das Problem liegt nicht nur in der Theorie, sondern auch was mit ihr im konkreten Fall angestellt wird.
zum Beitrag10.11.2016 , 20:23 Uhr
Selbstgerechtigkeit - das Wort steht zwar nicht Text, ist aber genau das Laster, das wir Linke uns dringend abgewöhnen sollten.
zum Beitrag03.11.2016 , 10:21 Uhr
Sie haben Recht. Deswegen müssen die Gesetze zur artgerechten Haltung (die von den Tieren und Schlachterinnen und Schlachtern) auch zuerst durchgesetzt werden, damit das Pferd nicht wieder von hinten aufgezäumt wird. Wenn sämtliches Fleisch aus artgerechter Haltung kommt entsteht der Preisdruck dann halt an anderer Stelle. Bei höheren Verkaufspreisen müssen ja sowieso höhere Steuern gezahlt werden.
zum Beitrag02.11.2016 , 21:08 Uhr
Alternativvorschlag: Der Zoll setzt in den für die in der Landwirtschaft Beschäftigten ach so wichtigen Betriebe den Mindestlohn mal rigoros durch, der Tierschutz wird nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch durchgesetzt und dann seh'n wir mal. Die Arbeitsbedingungen in den Großschlachtereien sind ja hinreichend bekannt. Wenn 89 Prozent der in der Landwirtschaft Beschäftigten sozial-, renten- und pflegeversichert sowie mindestentlohnt arbeiten, regelt sich das mit dem CO2-Ausstoß am anderen Ende über die Preise.
Von einem CSUler da irgendwelche gedankliche Flexibilität zu erwarten, ist doch naiv. Aber Arbeits- und Umweltschutzministerium haben Schrauben, an denen sie drehen könnten, wenn sie wollten.
zum Beitrag30.06.2016 , 17:40 Uhr
Man kann das sogar mit dem geistigen Vater des modernen Besitzindividualismus rechtfertigen: John Locke hielt ungenutztes Eigentum ebenso für illegitim, sogar Enteignung durch Zwangsverkauf für möglich, so demokratisch getragen. Im Grunde ist das also ein erzliberales Argument. Vielleicht brauchen wir mal eine Debatte, was Eigentum eigentlich ist.
zum Beitrag30.06.2016 , 17:27 Uhr
Hier geht es ja darum, Zugang zu diesen Chancen zu schaffen: Nämlich müssen sie dafür erstmal allen bekannt sein. Manche bekommen das über das Elternhaus mit, andere eben nicht. Wie gesagt: Bildung ist auch milieuweise strukturiert, dementsprechend halte ich es für sinnvoll, dass sich das Bildungssystem auch denen erklärt, die noch keine Nutzungstradition haben.
zum Beitrag30.06.2016 , 16:57 Uhr
"an allem Schuld" sehe ich so nicht, eine ökonomische Analyse kann ich aber teilen. Und die nimmt, wenn Sie von links kommt, die Profiteure zuallererst in die Pflicht. Das ist global gesehen vor allem der Westen.
Postkoloniales Linienziehen mit dem Lineal auf der Landkarte mag durchaus eine Rolle gespielt haben, aber darauf kann sich ein Terrorist wohl kaum glaubwürdig berufen. Ein Nationalist könnte das. Es gibt aber leider eine sehr unschöne Verbindung aus beidem, seit ca. 100 Jahren im Auftrieb, die tatsächlich mit der Gutsherrenart westlicher Kolonialmächte in Verbindung gebracht werden kann.
Vielleicht wäre hier ein wenig mehr sprachliche Feinheit hilfreich: Terrorismus kann eine Folge politischen Fehlverhaltens sein; dass er eine bewusste Reaktion ist, glaube ich auch nicht.
Zu ihrem seltsamen Vergleich: Es geht hier nicht darum, ob west oder ost menschlich netter ist, sondern terroristische Holzköpfe gegen alle anderen. Ob's jetzt der von den USA geförderte Pinochet, der vom restlichen Europa tolerierte Franco oder eben Hussein und Assad sind: Das waren Faschisten, die eine religiöse Legitimation allenfalls zur Unterfütterung ihrer Macht nutzten, aber nicht als Fundamen. Mit Kulturkreis hat das nix zu tun.
zum Beitrag30.06.2016 , 16:31 Uhr
Mit Bourdieu im Hinterkopf hätte man das sich schon lange denken können, dass Wissen als kulturelles Kapital eben milieuweise verteilt ist. Aber es ist schön, dass das mal für dieses Feld empirisch handfest nachgewiesen wurde. Nur wird diese Erkenntnis jetzt im bildungsföderalen vielgleisigen und hierarchischen Schulsystem wieder mal einfach versanden.
zum Beitrag14.06.2016 , 22:59 Uhr
Stinkfaul ist nicht das Problem, sondern die Lösung: Wer sich aus purer Unlust bei diesem ganzen Gedöns erst gar nicht anmeldet, hat doch von vornherein gewonnen
zum Beitrag06.06.2016 , 21:40 Uhr
Das ist einfach: Der Geradeausverkehr hat immer Vorrang. Kennt man als Autofahrer vor allem als Linksabbieger. Aber auch Fußgänger hätten theoretisch Vorrang vor Rechtsabbiegern, wenn sie z.B. eine Einmündung in Richtung der Hauptfahrbahn überqueren. Sie mögen recht haben, was das Miteinander angeht. Aber als Radfahrer ist man eben auch sehr darauf angewiesen, dass das Miteinander auch von allen stärkeren Verkehrsteilnehmern geteilt wird. Und auf einer zweispurigen Fahrbahn, von denen eine ständig als Dauerparkplatz belegt ist, kann man vom ausreichenden Seitenabstand auch nur träumen. Es ginge: Aber eine geteilte Fahrbahn und Tempo 30 grundsätzlich für alle in der Innenstadt werden Sie hierzulande niemals durchsetzen können.
zum Beitrag01.06.2016 , 19:04 Uhr
Clickbait ist es für mich nur dann, wenn hinter einer reißerischen Überschrift kein Inhalt kommt oder ähnlich schlimm ein ganz anderer. Hier ist der Titel ein Zitat, das im Artikel in einen Kontext gesetzt wird - also alles gut.
zum Beitrag01.06.2016 , 17:48 Uhr
Avatar ist sogar ein richtig schlimmes Beispiel. Da ist nicht nur die Frau, sondern auch die Rolle sprachlos. Der ganze Film ist ja nichts anderes als Pocahontas gone space. Da rettet natürlich der Mann das Volk der edlen Wilden vor seinesgleichen. Kommunikation der Unterlegenen mit den Eroberern ist kaum möglich und so muss dann ein weißer Held die Ehre aller weißen Männer mit Knarren in der Hand herstellen, indem ein einziger, der sich so halbwegs anstellt, als positives Beispiel herausgekehrt wird. Kriegsverbrechen der anderen? Einerlei. Das Schema? Klassisches "damsel in distress". Also kurz: Nicht nur der Redeanteil ist kurz, sondern die "weibliche Hauptrolle" schon im Drehbuch so verkürzt wie möglich angelegt. Wenn man den ersten Lauf in den 3D-Kinos verpasst hatte, ist das ein ziemlich hirnloser Popcorner
zum Beitrag01.06.2016 , 17:18 Uhr
Hier geht es um Sprache. Das heißt: Sie entwickelt sich und das Muster, das gängig und schlüssig erscheint, setzt sich durch. Der Asterisk erscheint mir persönlich nicht so ganz schlüssig, es ist kein Buchstabe, nicht mal ein Satzzeichen. Aus der üblichen Verwendung betrachtet kann man das auch so sehen: Da das Zeichen eigentlich Fußnoten einleitet, wird "-Innen" durch den Asterisken nochmal weiter marginalisiert. Das sollte nicht das Ziel sein. Allerdings sollte auch nicht das Ziel sein, jeden Identitätsentwurf in jedem Text mitbeachten zu müssen, da beliebiger Text sonst irrelevant, weil falsch adressiert, wäre. Die Kritik zielt ja dann nicht auf die Argumentation, die oft abstrakt - also gerade von der Person gelöst geführt wird, sondern erinnert an juridisches Verfahrensordnungsgeplänkel zu Gerichte. Dafür sollte unser täglich Wort uns wirklich zu schade sein. Wer sich angesprochen fühlen soll, ist, wer den Text liest und die Argumentation nachvollziehen kann. Außer in Briefen kann kaum eine Autorin alle Rezipienten vorhersehen. Ich wäre einfach für ein generisches Femininum, das ist nicht sperrig und Menschen, die nur das nötigste persönlich nehmen, können sich angesprochen fühlen. Sich selbst zu behaupten heißt ja auch, Dinge für sich in Anspruch nehmen zu können, auch wenn nicht explizit der eigene Name draufsteht.
zum Beitrag24.05.2016 , 16:03 Uhr
Vergessen Sie meinen alten Kommentaren. Wer zu diesem Projekt mal wieder den Nagel auf den Kopf traf, waren die Knalltüten auf der Titanic.
zum Beitrag23.05.2016 , 12:03 Uhr
Stichwort Medienkompetenz: Egal wie oft etwas wiederholt wird, macht es das nicht richtiger. Dummerweise ist das aber eine sehr unintuitive Denke, das heißt sie wird vermutlich nicht oft geteilt. Auch die Inszenierung von Realismus bleibt eine Inszenierung: Es ist immer noch anderen beim Sex zugucken, auf einem Bildschirm. Und bei ~30% des Internettraffics, der via Pornos produziert wird, dürfte ein aufrecht vorgetragener Claim wie "make love not porn" noch einige Hürden bis zur weiten Verbreitung nehmen dürfen. Ein weiteres Problem sehe ich im Artikel angelegt, aber nicht ausgeführt: Nicht nur die Form, Position, Spielart, wasauchimmer, die später eingefordert wird, wird so gelernt, sondern die Objektivierung dürfte zu einem guten Teil auch aus der ständigen Verfügbarkeit von Pornographie kommen. Sex, oder besser dessen Surrogat, ist hier ja genauso Konsumgut, bei dem man leider klar machen muss, dass man dafür keine Gewohnheitsrechte anmelden kann. Schon gar nicht für ständiges Simulieren.
zum Beitrag28.04.2016 , 17:32 Uhr
Es muss natürlich "...FÜR die Mobilität..." heißen.
zum Beitrag28.04.2016 , 17:30 Uhr
"Das ist dann eben der übliche Ökopopulismus. Er ist dumm, weil er die gesellschaftliche Realitäten ignoriert: Wir, die immer mobiler werden wollen, brauchen Lösungen, keine Appelle. Elektroautos sind ein Teil davon." Vielleicht ist sinnvolle Ökopolitik, dann eben sinnvolle Gesellschaftspolitik. Also die Mobilität entweder Alternativen zu schaffen, oder die Ursachen für das Bedürfnis nach Mobilität mal genauer unter die Lupe zu nehmen (schwieriger Arbeitsmarkt und teurer Wohnraum z.B.). Die Tatsache, dass wir immer noch zu 2/3 unseres Energiebedarfs aus fossilen Trägern decken, ist nicht populistisch sondern TEIL der gesellschaftlichen Realität. Ich jedenfalls sehe einen Zusammenhang zwischen der Steckdose, an der das E-Auto hängt und dem Tagebau Hambach. Genauso ist der Rückzug ins Private und die Zerklitterung der Gesellschaft eine unübersehbare Realität. Mit nur sehr wenig Zynismus gesehen erlaubt diese Subventionierung einer Klasse Besserverdienender, sich ein nicht gerechtfertigtes grünes Gewissen billiger kaufen zu können und den Beweis dafür in ihrer Garage zu parken.
zum Beitrag10.04.2016 , 11:20 Uhr
Sind die Ladenbesitzer nicht eher "NICHT der Meinung..."? Das würde besser zu deren folgenden Aussage passen.
zum Beitrag06.02.2016 , 19:51 Uhr
Sie haben ja Recht, das ist die Aufgabe der Arbeiter. Es sollen sogar noch ein paar davon übrig sein, die sich für links halten. Ich bezog mich mit "wiederherstellen" vage auf den Artikel, in der Form, dass man diese Frage darin ruhig hätte mitbearbeiten können, wenn es denn um linkes Selbstverständnis gehen soll, statt die Spaltung unausgesprochen noch tiefer zu treiben. Dass o.g. nicht auf Knopfdruck sondern nur durch hartes Dickbrettbohren zu leisten ist, ist mir leider klar.
zum Beitrag06.02.2016 , 19:04 Uhr
Aber bitte, gerne. Könnten Sie mir ihren Satz "Wären nicht so viele maßgebliche Sozialisten bzw. Kommunisten im Grunde ihres Herzens bürgerliche Snobs gewesen, gäbe es womöglich heute eine Alternative zum Kapitalismus. Zumindest eine theoretische." nochmal erklären? Ich finde da die Kausalität nicht :/ vielleicht übersehe ich da was. Meinen Sie wen bestimmtes?
Wo ich mir aber sicher bin: Preisbildung kann (oder will) die sog. WiWi immer noch nicht vernünftig erklären, erst recht nicht für die Preise für Arbeit. Ihre Beispiele finde ich in dem Zusammenhang super: Im Zweifel arbeiten Rechtsanwälte und Ärzte nicht produktiv, sondern genau wie Reinigungskräfte daran, etwas zu beseitigen.
zum Beitrag06.02.2016 , 13:36 Uhr
Die Doppelmoral fängt doch da an, wo in gute Arbeit und schlechte Arbeit aufgeteilt wird. Mal angenommen Steinbrücks Frau würde -natürlich unbezahlt- zu Hause putzen, wäre es dann eine weniger erniedrigende Arbeit? Wer keine Zeit hat, es selbst zu erledigen, muss entweder damit leben, dass ein Schwarm Fruchtfliegen die Küche beherrscht oder er bezahlt und zwar ordentlich. Das Problem der Linken ist die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität: Wäre sie politisch so erfolgreich gewesen, wie sie gerne hätte, müsste sie sich weniger Gedanken über das richtige Leben im Falschen machen. Man kann aber schonmal damit anfangen, die alte Solidarität unter Arbeitern soweit wiederherzustellen, dass die Art der Arbeit und die Höhe der Entlohnung nicht als Teil und vor allem nicht als Makel der Person betrachtet werden. Mit diesem Provisorium könnte ich leben, bis wir gesellschaftlich weiter sind. Der Artikel übernimmt unhinterfragt die Entlohnung der Arbeit als Maßstab für ihren Wert - was alles andere als linkes Denken ist, es ist zutiefst bürgerlich und snobistisch. Das Perfide an diesem Maßstab ist ja, dass wer einen beschissenen Job hat, damit automatisch auch seine Würde verliert, weil jemand anders das per bloßer Zuschreibung so festlegen kann. Wenn die Arbeitsbedingungen schonmal einigermaßen annehmbar sind, müssen Linke sich dazu überwinden, den Arbeiter_innen Respekt entgegenzubringen, um ihrem moralischen Bild zu entsprechen. Sich einzugestehen, dass die Revolution noch nicht stattgefunden hat, kann ja nicht so schwer sein: Es gibt noch Leute, die Putzen gehen.
zum Beitrag29.01.2016 , 13:48 Uhr
Den letzten Absatz könnte ich so unterschreiben, die Herleitung ist allerdings: ungenügend. Denn "sich diese geklauten Begriffe" zurückerobern zu wollen, gleichzeitig aber zu verlangen, die Kinder sollen sich doch erstmal einer doch letztendlich auf Verwertbarkeit angelegten Leistungsevaluation unterziehen, widerspricht sich. Fürs Selberdenken wurde in der Schule selten jemand belohnt. Die Argumentation lenkt so auch von Bildung als einem Wert an sich ab. Richtig ist: Leistung und Tatendrang anzuheizen ist auf gar keinen Fall falsch, ob die o.g. Anreize unbestimmt die Richtigen sind, wage ich zu bezweifeln. Der zweite Denkfehler ist: Der Autor will, dass jeder, von der Krankenschwester bis zum Kohleaktivist Elite ist. Wenn jeder Elite ist, gibt es keine Elite. Wenn es doch eine sein soll: Willkommen in der Ellbogengesellschaft.
zum Beitrag08.01.2016 , 12:32 Uhr
"Manch Bundesgrüner würde dieses Modell gerne auf Berlin übertragen, erste Versuche sind zu besichtigen. Doch hier sieht das Setting völlig anders aus."
Wenn sich die Agenda einer Partei oder ihrer Spitze sehr machtpragmatisch an den Settings anderer Parteien orientiert, braucht die Partei sich nicht wundern, wenn die Basis anfängt, zu bröckeln. Ich hoffe es nicht, befürchte aber, dass bald irgendjemand eine "Profilschärfung" vorzunehmen gedenkt, um den "Markenkern" wieder erkennbar zu machen. Das werden wieder alles nur Etiketten sein, weiß der mündige Konsument, dass die Marke zwar auf der Packung klebt, aber nur die Werte in der Packung zählen. Das Wort "Markenkern" ist also Marketingdummsprech, auf das man ausweichen muss, wenn das Produkt nicht für sich stehen kann. In der Politik sind es aber die Inhalte, die eine Partei erst ausmacht und Grünenwähler (nicht unbedingt die neuen, zeitgeisty solchen) in der Regel auch die, die etwas genauer hinschauen als der Rest. Die Grünen scheitern im Grunde an der Zusammensetzung der Gesellschaft: Linke Politik ist zumindest in Westdeutschland Sache intellektueller Mittelschichtler, von denen aber nur ein kleiner Teil links denkt. Größer wird die Basis so schnell einfach nicht. Wenn sich die Partei jetzt aber an die Schwarzen assimiliert, wird sie einen Teil ihrer Identität los: den progressiven, den gesellschaftspolitischen Teil. Dass der konservative Teil grüner Identität sich auf die Natur beziehen und es dabei belassen sollte, scheint vergessen. Mit diesem Bewußtsein bleibt man nur Oppositionspartei. Aber das erscheint mir immer noch sinnvoller, als eine Opposition, die sich selbst zähmt.
zum Beitrag04.01.2016 , 13:34 Uhr
Ja, sie brauchen einander. So fühlen sich beide in ihrem Feindbild bestätigt und in ihren Aussagen legitimiert. Dass sich aus beider Sicht der Konflikt nur aus der vollständigen Vernichtung des anderen lösen lässt, ist in dieser Betonkopflogik fundamentiert. So wird das über kurz oder lang eine einvernehmliche Verabredung zum Krieg, in der sich beide gleicher sind, als sie wahrhaben mögen. Das macht es umso schlimmer für alle, die es sehen können.
zum Beitrag24.11.2015 , 11:05 Uhr
Route =/= Rute
zum Beitrag03.11.2015 , 19:15 Uhr
je nach Gravitationsvorhersage und Dosierung bestimmt :)
zum Beitrag03.11.2015 , 16:17 Uhr
Mit Kokain kann man den Po offensichtlich auch dazu bringen bergauf zu fließen.
zum Beitrag11.09.2015 , 10:54 Uhr
Großartig! Wann gibt's das als Äpp?
Ein Zufallsgenerator für unqualifizierte Pöbelei muss auch rein!
zum Beitrag01.09.2015 , 17:18 Uhr
"Natürlich, verdrängen wolle man hier niemanden, betonten die Organisatoren bei der Pressekonferenz. Es gehe darum, das Viertel lebenswerter zu machen und zu öffnen."
Und was lebenswert ist, entscheiden natürlich nicht die Ansässigen, denn die wissen nicht, wieviel das Leben dort wert ist.
zum Beitrag01.09.2015 , 15:49 Uhr
"Natürlich, verdrängen wolle man hier niemanden, betonten die Organisatoren bei der Pressekonferenz. Es gehe darum, das Viertel lebenswerter zu machen und zu öffnen."
Und was lebenswert ist, bestimmen natürlich nicht die Alteingesessenen, denn die haben ja keine Ahnung, was ihr Leben wert ist.
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