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25.03.2016 , 12:46 Uhr
Mit Lebensweise meinte ich unsere demokratische, offene, und liberale Gesellschaft im Sinne unseres Grundgesetztes und der Menschenrechte.
Und ja, der Angriff darauf ist ganz besonders zu betrauern. Und nicht nur das, er ist auch abzuwehren.
Wie Sie sicher wissen sind Menschenrechte universell und allgemein gültig, also auch für die Menschen im Nahen Osten. Wenn Sie sagen, dass es diese Menschen schon gewohnt sind, dass ihre Rechte mit Füßen getreten werden, kann ich Ihnen da leider nur zustimmen. Autoritäre Regime, gewaltsam ausgetragene ethnisch-religiöse Konflikte, imperiale Eingriffe von Außerhalb, sowie der Einfluss des Islam haben leider verhindert, dass die Menschenrechte dort je zur Geltung gekommen sind. Ich glaube die meisten wissen nicht einmal was das ist.
Inwieweit die Weltgemeinschaft verpflichtet ist dort einzugreifen, will ich aber gar nicht diskutieren. Das sind alles sehr schwierige Fragen, und mir persönlich wäre es lieber wir würden uns auf den Erhalt dieser Werte und Rechte in Deutschland bzw. Europa konzentrieren.
Dazu müssen wir uns endlich wieder mehr darüber klar werden, dass Religions- und Meinungsfreiheit nicht über anderen Grundrechten, wie zb. der Gleichberechtigung aller Menschen stehen. Dass diese Rechte in Europa ausnahmslos für alle Menschen gelten, und auch durchgesetzt werden müssen. Dass keine Parallelgesellschaften entstehen dürfen, in denen diese nicht gelten, und dass es keinerlei Toleranz für Intoleranz geben darf!
zum Beitrag24.03.2016 , 17:56 Uhr
Um auf Ihre Frage zu antworten: Sie gehören offenbar zu der Sorte von Menschen, denen es schwer fällt Mitgefühl aufzubringen. Dahinter kann eine psychische Erkrankung stecken, aber da Sie schreiben, dass Ihnen das imerhin noch gelingt wenn sie persönlich betroffen sind, würde ich das nicht vermuten.
Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen zu Empathie in der Lage, von daher brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen.
Vielleicht haben Sie das aber auch falsch verstanden. Ich bin auch nicht tieftraurig wegen der Anschläge, aber ich fühle mich betroffen und es bedrückt mich. Zum einen der Verlust an Menschenleben, sowie die vielen Verletzten - da empfinde ich Mitgefühl für die Angehörigen. Zum anderen ist es ein Angriff auf uns alle, und auf unsere Lebensweise, insofern bin ich auch selbst betroffen. Und mich schockiert auch der blanke Hass und Fanatismus, diese Verachtung des Lebens und der Menschen, die die Massenmörder/Terroristen an den Tag legen. Was nicht heißt, dass ich deswegen in Tränen ausbreche.
Es geht also nicht unbedingt um persönliche Trauer, in dem Sinne, dass man in Tränen ausbricht, aber der menschliche Anstand und der Respekt vor den Opfern gebietet eine gewisse Betroffenheit. Zumindest ist es nicht zu tolerieren, dass Schweigeminuten gestört werden, oder Menschen dieses Verbrechen gutheißen. Darum ging es eigentlich in der Meldung.
zum Beitrag14.03.2016 , 17:30 Uhr
Nein Danke, das halte ich nicht aus :-P
Ich dachte eigentlich auch, es wäre eine linke Zeitung - und keine LinksRADIKALE
zum Beitrag14.03.2016 , 17:27 Uhr
Scheinbar nicht ;) Vielleicht erklären Sie es mir!?
Ich erkenne da (leider) keine Ironie... "Kreativer Protest" ist in der Bildunterschrift weder in Anführungszeichen gesetzt, noch lässt der Kontext darauf schließen: Ein vollkommen unkritischer Beitrag, als Plattform für Linksextreme.
zum Beitrag14.03.2016 , 17:17 Uhr
also Straftaten sind OK, solange die Gegenseite noch Schlimmere begeht?
Leider kenne ich mich mit Selbstjustiz nicht so gut aus, aber Sie können mir da sicher weiterhelfen, ich würde die Denkweise nämlich gerne verstehen:
Wie weit bleibt man denn als Linker unter dem Niveau der rechten Straftäter?
Ist das Niveau der Straftaten bei gegenseitiger Eskalation nach oben offen, oder beschränkt man sich grundsätzlich auf Sachbeschädigung, Drohung, Beleidungung und Nötigung?
Nach welchen Kriterien wählt man seine Ziele aus?
Sie schreiben, man hätte ihm (also dem AfD-Mann) auch "die Bude anzünden können", was wohl heißt, Sie machen ihn für das Anzünden von Flüchtlingsheimen verantwortlich. Auf welcher Grundlage geschieht das? Und könnte man ihn nicht auch noch für die Morde des NSU verantwortlich machen? Welche Gegenreaktion wäre in diesem Fall für Sie angemessen?
zum Beitrag14.03.2016 , 16:22 Uhr
ist mir bekannt ;)
Die Bildunterschrift, in der Sachbeschädigung als "kreativer Protest" bezeichnet wird, stammt aber aus der Feder des Redaktuers und nicht der Antifa. Jededenfalls gehe ich stark davon aus.
Ich will es mal wohlwollend beurteilen, und es eine Verharmlosung von Straftaten nennen. Man könnte es aber auch als Anstiftung interpretieren...
Stellen wir uns mal den Umgekehrten Fall vor: Eine rechte Zeitung bezeichnete die Beschädigung des Büros und des Wohnhauses eines Linken-Politikers als "kreativen Protest"...
Wetten, dass die taz da nicht gerade wohlwollend urteilen würde? ;)
zum Beitrag14.03.2016 , 15:31 Uhr
Für die taz sind Straftaten "kreativer Protest"!?
Das ist wirklich eine sehr bedenkliche Auffassung davon, wie in einem demokratischen Rechtsstaat politische Auseinandersetzungen geführt werden sollten.
Genauer gesagt widerspricht diese Auffassung den Prinzipien unserer Demokratie. Hoffentlich haben die Behörden ein Auge darauf - nicht, dass diese Haltung am Ende noch Schule macht und sich Linke, Rechte, (und jeder, der sich sonst noch dazu berufen fühlt) in Selbst(gesinnungs)justiz üben.
zum Beitrag09.02.2016 , 02:08 Uhr
Der Islam als Gegenbewegung zum Kapitalismus. Der Islam als Gegner "des Westens"... Das ist wohl der Grund waum die deutsche Linke so sehr mit dem Islam sympathisiert. Menschenrechte und Demokratie fallen da schnell mal unter den Tisch - im Sinne der "guten Sache"
Ich sage es mal ganz deutlich: Wer Mädchen aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht ausschließt ist ein Rassist - nichts weiter! Punkt.
zum Beitrag03.02.2016 , 14:10 Uhr
Dass Flüchtlinge und Migranten in Köln jetzt misstrauisch beäugt werden, oder gar Angst haben müssen halte ich für abwegig...
Alleine schon weil sie im Stadtbild keine echte Minderheit darstellen. Gerade in Köln-Kalk fällt man wohl eher als "(ur-)deutsch" Aussehender auf, genau wie nachts auf den Kölner Ringen.
Die beschriebenen Ängste kommen wohl eher durch pauschale Vorverurteilung Deutscher zustande. Da genügt ein Blick, oder ein Griff zur Handtasche und sofort wird Ausländerfeindlichkeit unterstellt.
Natürlich kann ich verstehen, dass Berichte über rechte Hooligans, die Ausländer angreifen, Ängste wecken. Aber das sind krasse Ausnahmen, von denen sich der "normale" Deutsche auch bedroht fühlt.
Also bitte etwas weniger Hysterie.
Um der Situation aber noch etwas Positives abzugewinnen, bleibt mir nur zu hoffen, dass einige, die jetzt diese Ängste durchleben, für Diskriminierungen sensibilisiert werden...
Für Homo- oder Transsexuelle ist nämlich Köln-Kalk zu gewissen Zeiten eine echte no-go-area. Damit will ich nicht sagen, dass alle Flüchtlinge Ablehnung oder Hass gegenüber LGBT haben, aber es sind leider sehr sehr viele.
zum Beitrag28.08.2015 , 17:21 Uhr
-Fortsetzung-
Wieso denken eigentlich alle bei den Themen Gender, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung immer nur an den sexuellen Akt?
Besonders die Gegner sind scheinbar geradezu besessen davon!
Natürlich haben sexuelle Praktiken im Unterricht nichts verloren. Wer behauptet denn das?
Eine Ausnahme gibt es m.E. allerdings: das Thema Verhütung.
Natürlich müssen die Lehrkräfte hierzu besonders geschult werden, und es muss erarbeitet werden, wie man sich dem Thema sachlich und aufklärerisch nähert.
Die Eltern können oder wollen dies, wie gesagt, nicht immer leisten. Hier muss der Staat, bzw. die Schule im Sinne ihrer Fürsorgepflicht einspringen - im Sinne des Schutzes von Jugendlichen vor sexuell übertragbaren Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften. Und nur deswegen.
Im übrigen gibt es einen Sexualkundeunterricht schon seit Jahrzehnten!
zum Beitrag28.08.2015 , 17:03 Uhr
Sie haben anscheinend keine besonders guten Erfahrungen in Ihrer Schulzeit gemacht... Ich sehe Schule nicht ganz so negativ, wie sie es darstellen, aber vielleich hatte ich auch nur Glück mit meinen Lehrern - meistens jedenfalls.
Leider kenne ich die genauen Pläne der Lehrplanänderungen bzgl. "Gender" nicht, aber trotzdem ein paar allgemeine Überlegungen:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ernsthaft geplant war/wird Erotik oder sexuelle Praktiken zum Gegenstand des Unterrichts zu machen! Da bin ich ganz bei Ihnen, dass dies dort nichts zu suchen hat.
Vielleicht gab es einzelne Vorschläge in dieser Richtung oder Initiativen einzelner Lehrer, die aber sicher nie mehrheitsfähig waren.
In Ihrem Beispiel mit dem homoerotischen pornographischem Roman gehen Sie ja schon nach Italien... (Sie wären aber hoffentlich genauso empört, wenn es sich um einen heterosexuellen pornographischen Roman handeln würde!?)
Schule hat allerdings nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch einen (gesellschaftlichen) Erziehungsauftrag im Sinne des Grundgesetzes.
Nicht alle Eltern können oder wollen dies leisten!
Der Schutz von Minderheiten durch Diskriminierung muss sich somit auch im Lehrplan widerspiegeln.
Wieso soll es einem Kind schaden, wenn es erfährt, dass es Minderheiten wie Intersexuelle oder Transidente gibt, und dass diese vollkommen gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft sind?
Was bitte soll falsch daran sein, Jugendliche zu lehren, dass es nicht nur Hetro-, sondern auch Homosexualität gibt?
Man kann das doch ganz sachlich - ohne jede Form von Sexualisierung oder Pornographie vermitteln! (das ist doch reine AfD/Pegida-Demagogik)
Warum soll die LehrerIn die Klasse nicht fragen dürfen ob jemand gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften kennt, und die Schüler darüber diskutieren lassen?
zum Beitrag28.08.2015 , 12:40 Uhr
Ich halte die Unterstellung "Geschlecht abschaffen" zu wollen ebenfalls für Verleumdung. Allerdings geht in der öffentlichen Diskussion ein klarer Widerspruch der Gender-Aktivisten (scheinbar?) unter.
Einen Femminismus, der nicht auf Gleichstellung/-berechtigung abzielt lehne ich persönlich auch ab, und er wäre auch nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar.
In den Anfängen des Femminismus war eine radikale Position vielleicht noch nötig um gehört zu werden. Inzwischen sind aber im Rahmen des Gender Mainstreaming zb. Frauenbeauftragte durch Gleichstellungsbeauftragte ersetzt worden... Da sind Ihre Informationen bezgl. GM falsch, zumindest wenn man Wikipedia glauben kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Gender-Mainstreaming
Zitat: "Gender-Mainstreaming unterscheidet sich von expliziter Frauenpolitik dadurch, dass beide Geschlechter gleichermaßen einbezogen werden sollen."
zum Beitrag28.08.2015 , 12:25 Uhr
PS: leider kann ich nicht editieren, deswegen muss ich mir jetzt selbst antworten^^:
Dass die Unterteilung der Menschen anhand des Geschlechts die fundamentalste überhaupt ist, zeigt sich schon in der Sprache: Es gibt kein anderes Personalpronomen für Dicke/Dünne, Hautfarbe, Herkunft, usw...
zum Beitrag28.08.2015 , 12:15 Uhr
Ich fürchte Ihre Ängste vor Veränderung lassen Sie die Realität nicht mehr erkennen...
Es geht den "Gender Befürwortern" ja nicht darum ein "Wunsch-Menschenbild" oder eine Norm durchzusetzen, sondern um das genaue Gegenteil:
Wir leben nämlich bereits in einer Welt, in der diese Norm schon Realität ist:
Jeder, der den herrschenden Vorstellungen von weiblich/männlich nicht entspricht muss mit Spott, Ablehnung, Ausgrenzung und Benachteilung rechnen. Sie/er wird dann zB. als "Mannsweib", bzw. kein "echter Mann" zu sein verspottet.
Dass diejenigen, die diese Diskriminierung bekämpfen, nun von den "Gender-Gegnern" ihrerseits Diskriminierung vorgeworfen bekommen ist schon sehr zynisch. Denn die Realität sieht anders aus.
Und ihr Vorwurf, dass dem Gender-Thema zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird im Vergleich zu "Kleine und Große, Dicke und Dünne, Herkunft, Rasse, Haarfarbe" ist ebenso realitätsfern...
Die Unterteilung in Geschlecht und den damit verbundenen Rollenerwartungen betrifft erstens so gut wie jeden Bereich des Lebens und wirkt sich zweitens massiv und unausweichlich auf dieses aus.
Damit übertrifft "Gender" alle von Ihnen genannten Beispiele zusammen - sowohl in Umfang, als auch in den Konsequenzen.
Falls Ihnen das wirklich nicht bewusst ist machen Sie doch mal ein Experiment und leben ein paar Tage im anderen Geschlecht.
zum Beitrag28.08.2015 , 11:30 Uhr
Falls ich Sie richtig verstanden habe muss ich in zwei Punkten widersprechen...
Geschlecht "aufzufächern" ist für das Verständnis von Geschlecht und allem drumherum absolut notwenig. So arbeitet die Wissenschaft: Sie teilt ein uns als ganzes erscheinendes Bild in viele einzelne Teile auf, untersucht die Wechselwirkungen und setzt es am Ende wieder zusammen.
Für die wissenschaftliche Betrachtung sind Modelle notwendig. Geschlecht unterteilt man in genetisches, hormonelles, morphologisches, Erziehungs-, Sozialisations-, und Identitätsgeschlecht. Nur durch diese Differenzierung ist eine genauere Betrachtung möglich.
Zweitens, zu Ihrer Frage nach der Aufforderung zu Hinterfragung von geschlechtlicher Rolle und Orientierung (bei/vor Kindern):
m.E. ist Selbstreflexion nicht nur gut, sondern auch sehr wichtig! Die Sorge, dass dies Kinder verunsichern könnte ist unbegründet, da die geschlechtliche Identität spätestens mit 3 Jahren unveränderlich feststeht. Eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschlecht und dessen Bedeutung für die soziale Rolle ist - nicht nur für Kinder absolut lohnenswert.
Die sexuelle Orientierung hat mit Geschlecht in erster Linie nichts zu tun. Es kommt "von Innen heraus, auf was/wen man steht." Die Sorge vor Beeinflussung ist auch hier unbegründet. Jugendlichen zu vermitteln, dass sie hierbei nichts falsch machen können, d.h. dass ihre Empfindungen nicht richtig oder falsch sind kann nur zu mehr Toleranz und Verständnis führen - anderen wie sich selbst gegenüber.
zum Beitrag28.08.2015 , 10:57 Uhr
Ein anderer Beleg sind Intersexuelle... Über Jahrzehnte wurde diesen Menschen großes Leid angetan, indem ihnen nach der Geburt ein Geschlecht operativ zugewiesen wurde. Auch diese menschenverachtende Praxis geschah in der falschen Annahme, dass die geschlechtliche Identität eine Frage der Erziehung/Sozialisation ist. So hat man ganze Leben und Existenzen zerstört. Einige haben erst nach jahrzehntelangem Leidensweg den Grund für ihre Probleme erfahren - oft durch Zufall, da die Eltern es ihnen verschwiegen hatten.
Sowohl Trans-, als auch Intersexuelle sind aber auch ein guter Beleg für die soziale Konstruiertheit der GeschlechterROLLEN. Bei den meisten fehlt eben das Hineinwachsen in die Rolle ihres Geschlechts, was dann zu Problemen führt.
Mache betreiben aber auch eine Überkompensation und passen sich einem Rollenklischee an, in der Hoffnung so akzeptiert zu werden. Zwar ist das eine Minderheit, jedoch ist diese in den Medien besonders präsent. Ein Beispiel ist das Caitlyn Jenner Cover, was innerhalb der Transgender Gemeinde viel Kritik hervorgebracht hat.
zum Beitrag27.08.2015 , 17:12 Uhr
Das menschliche Verhalten, unter Einbeziehung der Biologie, ist ja bereits Gegenstand der Sozialwissenschaft.
Da die Unterteilung in Mann/Frau wohl die prägendste in unserer Gesellschaft ist, und das binäre Geschlechtersystem zu einer Ausgrenzung von Menschen, die nicht hineinpassen führt, ist eine eigene Genderwissenschaft gerechtfertigt. Außerdem ist der Umfang des Fachs und der geringe Wissensstand ein weiterer Grund.
In der Kritik steht auch ja nur die radikal-femministische Strömung innerhalb des Fachs, der die Gegner vorwerfen, sie wolle die Geschlechter abschaffen und behaupte Geschlecht an sich sei nur konstruiert.
Jeder halbwegs vernünftige Mensch weiß, dass das Unsinn ist. Dazu muss man sich nicht mal mit der Wissenschaft beschäftigen - ein Saunabesuch reicht aus. Oder die Effekte von Geschlechtshormonen auf die Psyche zB. beim Doping.
Deswegen hielt ich diesen Vorwurf auch lange Zeit für eine Verleumdung seitens der Gegner. Inzwischen bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob es nicht tatsächlich einige Radikale gibt, die gegen jeden Verstand solche Thesen vertreten. (Hier wäre ein Faktencheck angebracht ;) ) Vielleicht machen sie dies in der Annahme, dass nur völlig Gleiches auch gleichberechtigt sein kann!?
Man sollte aber nicht ein ganzes Fachgebiet nach den wenigen Radikalen beurteilen. Und die sollten sich selbst fragen, ob sie mit solchen Thesen nicht nur ihrem Fach schaden, sondern auch ihrem Ziel der Gleichstellung. Denn selbst wenn das Ziel richtig und erstrebenswert ist - so kann das nicht gelingen.
Zielführender wäre eine Wissenschaft frei von Ideologie. Es gibt naturgegebene Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber diese sind erstens lang nicht so groß, wie sie uns durch die gesellschaftliche Sozialisierung erscheinen, und zweitens stehen sie einer Gleichstellung und Gleichberechtigung aller Geschlechter keineswegs im Weg. Im Gegenteil: Nur wenn die wirklichen Unterschiede bekannt sind, kann dies gelingen!
zum Beitrag27.08.2015 , 14:55 Uhr
Ihr Interesse freut mich, leider kann ich Ihnen jetzt keine Seite der Art "Genderwissenschaft für Einsteiger" empfehlen.
Ich habe mich anlässlich meiner Tranidentität mit der Thematik auseinander gesetzt und mir meine Informationen aus Büchern, Internetquellen und Studien verschiedener Fachrichtungen selbst zusammen gesucht.
Ich bin noch dabei das ganze aufzubereiten, weil ich so wenigstens mein Umfeld aufklären möchte.
Dabei betrachte ich Gender vor allem aus naturwissenschaftlicher Sicht. Die soziologische Komponente ist mir zwar auch wichtig, aber es steht für mich außer Frage, dass jeder Mensch seine Persönlichkeit in unserer Gesellschaft frei entfalten darf, mit gleichen Rechten und Pflichten, so wie es unser Grundgesetz vorsieht. Dass sich dies auch in der Realität widerspiegelt ist Aufgabe der Politik, nicht der Wissenschaft.
Zum Stand der Forschung: In den Anfängen der Genderforschung ging man davon aus, dass die geschlechtliche Identität lediglich durch Erziehung und Sozialisation "gemacht" wird. Diese These hat zu einem Wissenschaftsskandal geführt, mit fatalen Auswirkungen. (Siehe den Fall "David Reimer")
Leider lebt diese These in der Öffentlichkeit weiter, obwohl sie seit Jahrzehnten widerlegt ist. Man weiß, dass die geschlechtliche Identität schon im Mutterleib entsteht und spätestens mit 3 Jahren abgeschlossen ist.
Des weiteren gibt es eindeutige Unterschiede zwischen Mann und Frau, alleine durch die physischen wie psychischen Auswirkungen der Geschlechtshormone. Jeder, der etwas anderes behauptet ist nicht ernst zu nehmen.
D.h. nicht, dass ein Mann nicht eher weiblich zugeordnete Eigenschaften haben kann und umgekehrt. Jeder Mensch ist schließlich ein Individuum. Trotzdem ändert das nichts am Geschlecht. Schon der Begriff "Mannsweib" ist per se nonsens.
Natürlich werden die von Geburt an bestehenden Unterschiede durch Erziehung und Sozialisation verfestigt und verstärkt. Das kann man kritisieren!
zum Beitrag27.08.2015 , 13:11 Uhr
Schöne Parodie auf das Gender-Marketing!
Ich frage mich, ob die marktwirtschaftliche Kommerzialisierung und Gewinnoptimierung der einzige/hauptsächliche Grund dafür sind, dass die Unterschiede der Geschlechter heute weit mehr betont werden, als es noch in den 70er und 80er Jahren der Fall war...
Ich vermute, dass es auch etwas mit dem Anpassungsdruck in unserer heutigen Gesellschaft zu tun hat.
Es wird eben nicht nur der Lebenslauf für den Arbeitgeber optimiert und angepasst, sondern auch die geschlechtliche Rolle für die Gesellschaft, den Partner usw.
zum Beitrag27.08.2015 , 13:03 Uhr
@Seifenblase
m.E. weil weder die stärksten Befürworter, noch Gegner ein Interesse an der Erforschung von Gender haben, sondern lediglich um das politische Ziel der Durchsetzung, bzw. Abwehr von Frauenrechten kämpfen.
(Deswegen wird es auch in der nächsten Sendung leider nicht um wissenschaftliche Inhalte gehen. Wie auch, wenn lediglich ein paar ahnungslose Promis einen TV-Stammtisch veranstalten)
Ich selbst bezeichne mich als emanzipierte Transsexuelle, bin absolut für Gleichstellung und Gleichberechtigung, komme aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, und habe mich intensiv mit Gender-Wissenschaft beschäftigt.
Zugegeben, diese Wissenschaft ist erst dank der starken Lobby von FeministInnen etabliert worden, aber sie wird wissenschaftlich nie voll anerkannt werden, wenn sie sich nicht von dem politischem Einfluss befreien kann.
Da wird es vor allem auf die einzelnen ProfessorInnen ankommen - ob sie politisch motiviert sind, oder wissenschaftlich.
Als interdisziplinärer Fachbereich beschäftigen sich die gender studies mit den biologisch-/medizinischen Unterschieden der Geschlechter und deren Auswirkungen. Insbesondere auf das soziale Rollenverhalten, und unter Berücksichtigung der geschichtlichen/gesellschaftlichen Entwicklung.
Es gibt dazu bereits viele gesicherte Erkenntnisse, die in ihren Grundlagen (wie bei jeder anderen Wissenschaft auch) in den Schulunterricht gehören.
Nach meinem Eindruck kennen selbst die lautesten Befürworter wie Gegner nicht mal diese Grundlagen. Wie die meisten Menschen ist Geschlecht für sie "einfach da", ohne dass sie je darüber reflektieren oder differenzieren würden.
Weil diese Grundlagen fehlen ist eine sachliche Auseinandersetzung im Prinzip auch gar nicht möglich, und es geht in der Diskussion nur um Rechte und Privilegien.
Ehrlich gesagt leiden darunter besonders Inter-, und Transsexuelle, die von einer wissenschaftlich etablierten Genderwissenschaft, und der Aufklärung der Öffentlichkeit, sehr profitieren würden!
zum Beitrag27.08.2015 , 10:31 Uhr
Die Sendung war wirklich niveaulos. Allerdings wertet die Zensur sie nur auf und spielt den "Gender-Gegnern" in die Karten.
In die Karten spielen ihnen allerdings auch die Hardcore-FeministInnen, die die Gender Studies für ihre politischen Ziele missbrauchen. Gleichstellung ist Aufgabe der Politik. Wissenschaft hat immer unabhängig zu sein und darf niemals ein politisches Ziel verfolgen!
So ehrenwert das Ziel auch sein mag, dieser Missbrauch schadet der Genderforschung sehr. Es ist bezeichnend, dass Gegner wie Befürworter nie über die Inhalte dieser wichtigen Wissenschaft sprechen.
Ich kann nur hoffen, dass es dem Fachbereich irgendwann gelingt sich aus den Fängen der politischen Aktivisten - für und gegen Frauenrechte zu befreien, so dass er sich endlich der wissenschaftlichen Forschung widmen kann.
zum Beitrag24.08.2015 , 20:23 Uhr
Übrigens hat Transsexualität weder etwas mit Sexualität zu tun, noch mit der sozialen Rolle als Mann oder Frau.
(Da der Begriff irreführend ist spricht man neuerdings auch vermehrt von Transidentität)
Transidentität entsteht durch hormonelle Ungleichgewichte während der Schwangerschaft, wodurch sich bildlich und vereinfacht gesprochen ein Mann mit weiblichem Gehirn und umgekehrt entwickelt.
Wissenschaftlich spricht man von einer entgegengesetzten Geschlechtsidentität.
Interessant finde ich Ihre Aussage, dass es für Sie kein Identitäsgeschlecht gibt... Meinen Sie damit, dass sie androgyn sind? Sie empfinden sich also weder als männlich noch weiblich?!
Wie ist es mit Ihrem Erziehungsgeschlecht.. Sind Sie als Junge oder Mädchen erzogen worden? Mit welchem Personalpronomen haben Ihre Eltern Sie angeredet? Es?
Ein "juristisches Geschlecht" kennen Sie vermutlich auch nicht, oder sind dagegen. Darf ich fragen was dann in Ihrem Pass steht?
Ein "biologisches Geschlecht" kennen Sie ja... Wissen Sie, dass man dieses unterteilt zwischen genetischem, endokrionolgischem (hormonellem) und morphologischem Geschlecht, und dass es in der Natur vielerlei Kombinationen derselben gibt?
Aus Ihren Aussagen folgere ich: Nein.
Wie auch, in der Schule wird so etwas ja nicht unterrichtet. Und wenn es geplant ist, wird ja gleich dagegen demonstriert.
Was ich persönlich dann aber nicht verstehe ist, warum jeder denkt eine Meinung nicht nur haben, sondern auch äußern zu müssen, obwohl er keinen blassen Schimmer davon hat worüber er redet.
zum Beitrag24.08.2015 , 20:19 Uhr
Schön, dass Sie dagegen sind, aber gegen was bitte? ;) Ich fürchte Sie haben überhaupt nicht verstanden was ich gemeint habe. Sie werfen alles durcheinander und ich kann mir leider keinen Reim auf Ihren Kommentar machen...
Bis auf Ihre Aussage, dass es "lediglich das biologische Geschlecht gibt, und das wars." stimme ich Ihnen ja in allem zu. Und ich habe mich auch weder für "Schubladisierung" ausgesprochen noch behauptet, dass Tanz kein Schauspiel sei.
Es ging mir lediglich um die sprachliche Differenzierung zwischen Geschlecht und Geschlechterrolle!
zum Beitrag24.08.2015 , 12:40 Uhr
Schöner Artikel, mit einem kleinen, aber für mich als "Trans-Menschen" entscheidenden Fehler: "Tango ist der perfekte Ort, um Geschlecht als das zu enttarnen, was es ist: ein großes Schauspiel."
Geschlecht ist doch kein Schauspiel! Nur die GeschlechterROLLE ist Schauspiel!
Ist es denn so schwer für cis-Menschen den Unterschied zu erkennen?!
Solange selbst links-liberale Journalisten so unsauber und falsch formulieren muss ich ständig in der FAZ lesen, dass die Gender-Studies angeblich die Geschlechter abschaffen wollten. Mit Kommentaren von Wutbürgern, die Angst haben, man wolle ihnen den Penis abschneiden.
Bitte, Bitte, fangt doch auch bei der taz an endlich zwischem biologischen Geschlecht, Identitätsgeschlecht und sozialem Geschlecht (Geschlechterrolle) zu unterscheiden. Auch sprachlich! Es reicht eben leider nicht immer nur von "Geschlecht" zu sprechen, weil damit alles gemeint sein könnte. Es gibt viele Konservative die dann polemisieren und behaupten die Geschlechter sollen abgeschafft werden, und Gender Studies als der Biologie widersprechenden Quatsch diskreditieren. Macht es ihnen doch nicht so einfach: Es geht um die soziale Geschlechterrolle.
Oder irre ich mich, und die Autorin sieht sich tatsächlich nicht mehr als Frau sobald sie beim Tango führt?
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