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19.10.2020 , 11:54 Uhr
Wenn Sie mit ihren Auslassungen die Marxsche Kritik an Freiheit, Gleichheit und Eigennutz meinen, haben Sie sich als Dialektiker aber gewaltig überschätzt. Mit einem derartigen theoretischen Fehlgriff den Anspruch zu erheben, links zu sein, ist geradezu dreist. Dass die Geschichte der Linken mit Religionskritik begonnen hat und sich an einer fundamentalistischen Auffassung des Islam nun wirklich überhaupt nichts ist, das die Unterstützung von Linken verdient, scheint Ihnen entgangen zu sein.
zum Beitrag18.10.2020 , 22:33 Uhr
Zensur? Aha.
zum Beitrag18.10.2020 , 12:57 Uhr
Ich empfehle Ihnen Kenan Maliks heutige Kolumne zur Lektüre: kenanmalik.com/202...e-right-to-offend/
zum Beitrag18.10.2020 , 10:35 Uhr
Ihr Beitrag ist ein bemerkenswerter Schnellschuss und in seiner Meinungsstärke umgekehrt proportional zu der Detailkenntnis, die notwendig wäre, um das Verhalten des Lehrers zu beurteilen. Wenn Meinungsfreiheit das Thema seines Unterrichts war, war es auch erforderlich, den Anlass (oder Vorwand?) für den Mord an den Journalisten von "Charlie Hebdo" zu analysieren, der ein bis dahin beispielloser Angriff auf die Meinungsfreiheit war. Wenn in einer Gesellschaft Meinungsfreiheit bestehen soll, brauchen die in ihr Lebenden manchmal eben ein dickes Fell. Es ist nachgerade die Voraussetzung für den inneren Frieden. Was bei strategischer Dünnhäutigkeit herauskommt, zeigt diese Karikatur: pbs.twimg.com/medi...mat=jpg&name=small
zum Beitrag17.10.2020 , 20:57 Uhr
Wir haben da eine gewissen Asymmetrie, nicht wahr? pbs.twimg.com/medi...mat=jpg&name=small Diese Karikatur dürfte die strategische Überempfindlichkeit der Islamisten eigentlich hinreichend entlarven. Aber es gibt anscheinend immer noch Unterstützer ihres Ziels: der Beschneidung der Meinungsfreiheit, wie sie sich aus der "Menschenrechtserklärung" der OIC in den 1990er Jahren ergibt.
zum Beitrag17.02.2020 , 11:15 Uhr
Die ersten drei Posten würde ich schon davon ausnehmen. Sie werden ja gerade durch den vierten in Frage gestellt. Dass ich dass so sehe, müssten Sie eigentlich bei genauerer Lektüre meines Beitrags festgestellt haben. Haben sie das mit den Gesslerhüten eigentlich richtig verstanden? Um es einmal an einigen Beispielen zu erläutern: Wer mit dem britischn Blogger Kenan Malik darin einig ist, dass man Menschen trotz ihrer Unterschiede gleich behandeln sollte und nicht wegen ihrer Unterschiede verschieden, wird von der "critical whiteness"-Sekte als Rassist beschimpft, wer den Islam nicht von jeder Religionskritik ausnehmen will, wer aus ästhetischen und praktischen Gründen auf sprachliche Verrenkungen wie Gendersternchen oder Quotenmajuskel verzichtet und die Umbenennung von "Othello the Moor of Venice" in "Othello the P.O.C. of Venice" verweigert" ist für die identitätspolitische Szene mit Faschisten gleichzusetzen. Ma könnte ja auch ganz anders miteinander umgehen. Zum Beispiel so: "In diesen Fragen scheinen wir uns nicht einigen zu können. wo liegen, wenn man diese Nebensächlichkeiten ausklammert, denn unsere Gemeinsamkeiten? Identitätspolitikern fällt da anscheinend nicht viel ein.
zum Beitrag16.02.2020 , 19:13 Uhr
In den einschlägigen pseudolinks-identitären Milieus kann man auf keine argumentative Auseinandersetzung mehr hoffen, wenn man auch nur ein wenig aus der Reihe tanzt. Stattdessen bekommt man es mit Pawlowschen Reflexen zu tun. Sie bestehen in der taktischen Weinerlichkeit von scheinbar Dauerbeleidigten, die aus ihrem prätendierten Opferstatus glauben eine Waffe machen zu können. Von rechts sind die Errungenschaften der Aufklärung durch direkte Attacken bedroht, und auf der "Linken" muss man die Neigung zum Verrat an der Aufklärung registrieren. Wenn einem am Fortbestehen einer aufklärerischen Tradition gelegen ist, weiß man vielleicht immer noch, was schlimmer ist. Aber den Populismus bekämpft man nicht mit Populismus. Den erkennt man u. a. in einem Drängen auf reflexionsfreie Konformität. Wie kann man das sonst noch nennen, wenn man sich Anerkennung durch das Grüßen von Gesslerhüten verdienen muss?
zum Beitrag16.02.2020 , 15:21 Uhr
Mit Identitätspolitik gehen sich Gruppen regressiver Linker, die einer besinnungslosen Tribalisierung verfallen sind, gegenseitig auf die Nerven und machen sich öffentlich lächerlich. Das Ergebnis ist die Schwächung einer Bewegung, deren Stärkung unter den gegebenen Umständen gerade not täte. Das Ganze ist ein Produkt der Pestmoderne, die das Aufkommen eines unerträglichen Relativismus gefördert hat, wie er sich in den letzten Ausläufern der Judithbutlerei niederschlägt.
zum Beitrag25.01.2015 , 13:10 Uhr
Frau Sezgin variiert am Ende ihres Beitrags die Bemerkung Max Webers, er sei "religiös unmusikalisch". Damit konnte er sich auf taktvoll-selbstironische Weise religiöse Belästigung vom Halse halten und sich den Religionen als Soziologe widmen. Es ist ein wenig unfair, diese Denkfigur gegen den Nichtreligiösen umzukehren und mit ihrer Hilfe den Typus der "Religionsbanausen" zu erschaffen. Die Rede von der religiösen Unmusikalität diente genau genommen der sauberen Trennung zwischen dem, worüber man vernünftig reden kann und dem, worüber vernünftig zu reden nicht möglich ist. Die Religiösen mögen über Nichtreligiöses vernünftig reden können. Aber das '"sacrificium intellectus" werden sie beim Reden über Religion nicht zurücknehmen. Die Beziehung zwischen Religiösen und Nichtreligiösen wird darum nie ganz symmetrisch sein können.
zum Beitrag24.01.2015 , 18:12 Uhr
Vor hundert Jahren schrieb der französische Soziologe Émile Durkheim: „Die Religion hat einen Sinn, den auch der unbeugsamste Rationalist nicht verkennen kann. Ihr Hauptziel ist nicht, dem Menschen eine Darstellung der physischen Welt zu geben. Denn wenn das der Fall wäre, dann könnte man nicht verstehen, wie sich hat erhalten können; da sie in dieser Beziehung nichts als ein Netz von Irrtümern ist. Sie ist vor allem ein Begriffssystem, mit dessen Hilfe sich die Menschen die Gesellschaft vorstellen, deren Mitglieder sie sind, und die dunklen, aber engen Beziehungen, die sie mit ihr haben.“ Wenn Durkheim Recht hat, muss nach hundert Jahren die Frage lauten: Will ich in einer Gesellschaft leben, die sich auf einem „Netz von Irrtümern“ aufbaut? Oder will ich, wenn ich etwas glauben soll, das so entschiedene Wahrheitsansprüche erhebt, diese nicht einer gründlichen Überprüfung unterziehen? Kann diese Überprüfung eine andere als eine rationale sein? Und ist ein negatives Ergebnis Zeugnis eines intellektuellen Versagens? Oder ist man nur der Verpflichtung gerecht geworden, die sich aus einer Situation ergibt, die aus allen, die sich mit einer solchen Frage auseinandersetzen, Häretiker macht, weil man sich vor eine Wahl gestellt sieht? Sie begründet treffen zu wollen, zog einstmals den Bannfluch nach sich.
zum Beitrag24.01.2015 , 17:53 Uhr
Vor hundert Jahren schrieb der französische Soziologe Émile Durkheim: „Die Religion hat einen Sinn, den auch der unbeugsamste Rationalist nicht verkennen kann. Ihr Hauptziel ist nicht, dem Menschen eine Darstellung der physischen Welt zu geben. Denn wenn das der Fall wäre, dann könnte man nicht verstehen, wie sich hat erhalten können; da sie in dieser Beziehung nichts als ein Netz von Irrtümern ist. Sie ist vor allem ein Begriffssystem, mit dessen Hilfe sich die Menschen die Gesellschaft vorstellen, deren Mitglieder sie sind, und die dunklen, aber engen Beziehungen, die sie mit ihr haben.“ Wenn Durkheim Recht hat, muss nach hundert Jahren die Frage lauten: Will ich in einer Gesellschaft leben, die sich auf einem „Netz von Irrtümern“ aufbaut? Oder will ich, wenn ich etwas glauben soll, das so entschiedene Wahrheitsansprüche erhebt, diese nicht einer gründlichen Überprüfung unterziehen? Kann diese Überprüfung eine andere als eine rationale sein? Und ist ein negatives Ergebnis Zeugnis eines intellektuellen Versagens? Oder ist man nur der Verpflichtung gerecht geworden, die sich aus einer Situation ergibt, die aus allen, die sich mit einer solchen Frage auseinandersetzen, Häretiker macht, weil man sich vor eine Wahl gestellt sieht? Sie begründet treffen zu wollen, zog einstmals den Bannfluch nach sich.
zum Beitrag18.11.2014 , 22:09 Uhr
Kleine Preisfrage an die, welche der Ansicht sind, dass Blumenthal und Sheen dadurch glaubwürdiger werden, dass sie Juden sind: Für wen war Otto Weininger der einzige anständige Jude? Na?
zum Beitrag07.11.2014 , 15:00 Uhr
Dann wollen wir Hürlimanns Begrifflichkeit mittels Übersetzung ins Gemeinverständliche ein bisschen verbessern: areligiös=Religionskritik übend, solange beim Islam eine Ausnahme gemacht wird; antirassistisch=den "Rassismus der Antirassisten" (s. die entsprechende Debatte in "Perlentaucher" vor ein paar Jahren) praktizierend; antifaschistisch=den Faschismusverdacht im Interesse des eigenen guten Gewissens aufs verschwenderischste allgemein erhebend; homophil=mit Schwulen solange Solidarität übend, wie sie nicht ins islamistische Fadenkreuz geraten; multikultibejahend=durch besinnungslosen Kulturrelativismus kulturspezifischem Dominanzstreben bzw. intoleranten Parallelgesellschaften Vorschub leistend. Soweit die Präzisierung. Jetzt darf man auf die einschlägigen Pawlowschen Reflexe gespannt sein.
zum Beitrag07.11.2014 , 12:04 Uhr
Der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann, mit dessen Konservatismus ich keineswegs übereinstimme, beklagt im heutigen Zürcher "Tagesanzeiger" den europaweiten "Versuch, ein neues Menschenbild durchzusetzen." Er fährt fort: "Es ist der areligiöse, antirassistische, antifaschistische, homophile, multikultibejahende Toleranzler. Schlimm daran sind nicht die einzelnen Eigenschaften, diese Eigenschaften sind durchaus richtig, schlimm ist, dass diese Schablone voraussetzungslos als gültig erklärt wird. Wenn Sie darüber diskutieren möchten, werden Sie sofort feststellen, dass die Toleranzpropagandisten alles andere als tolerant sind. Abweichler werden von einer Phalanx aus Politkommissaren, Richtern, Pädagogen, anonymen Internetjägern und Medienbütteln abgeurteilt." Solche Äußerungen kann man mit einiger Berechtigung problematisch finden. Aber mal ganz ehrlich: Es ist doch was Wahres dran. Sind die, auf welche die Aufzählung im letzten Satz gemünzt ist, in den Kommentaren unter Artikeln wie diesen gar so schwach vertreten?
zum Beitrag02.11.2014 , 16:33 Uhr
Die Frage ist: Welche Elemente religiöser Überlieferungen sind für geschichtlich begründete Gewaltbereitschaft anschlussfähig? Koran und Hadithe haben, wie es scheint, in dieser Hinsicht einiges zu bieten, machen darin aber wohl auch keine große Ausnahme. Textstellen aus dem Zusammenhang zu reißen ist ebenso Interpretation wie ihre Kontextualisierung. Korangelehrte wie Islamkritiker mit oder ohne Anführungszeichen können weder das eine noch das andere vermeiden. Dass die "Politik des Westens" geeignet war oder ist, eine Interpretation im Sinne von Frieden und Toleranz - und das kann nur eine historisch-kritische sein - wahrscheinlicher zu machen, kann man nicht behaupten. Nicht bestreiten kann man andererseits, dass der Islam zur Zeit weltweit ein sehr hässliches Gesicht zeigt. Selbstverständlich ist jeder Muslim erst einmal vor der Unterstellung zu schützen, er habe durch die bloße Tatsache seines religiösen Bekenntnisses, schon Anteil daran - ebenso wie vor den möglichen sozialen Folgen einer solchen Unterstellung. Aber die Beantwortung der Frage, was und wer zu einer Religion gehört, ist unabhängig von den Rechtsgutachten der einschlägigen Autoritäten. Sonst würden Ketzerkriege, Inquisition und Hexenverfolgung auch nicht zur Kirchengeschichte gehören. Es ist zu befürchten, dass eine Verharmlosung der zur Zeit sichtbar werdenden Tendenzen islamisch geprägter Kulturen auf eine Art taktischer Exkommunikation einer großen Zahl der in ihnen lebenden Menschen hinauslaufen würde. Das wäre ebenso bequem wie absurd.
zum Beitrag01.11.2014 , 12:12 Uhr
Nach Lichtenberg ist es unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem damit den Bart zu versengen. Wieder einmal wird in diesem Forum die Auslöschung der Fackel verlangt, statt dass man denen den Gebrauch der Barbierschere empfiehlt, die den Zunder am Kinn tragen. Das Geschnatter der kapitolinischen Gänse, die von allen Seiten den Angriff rassistisch-kulturalistischer Verschwörer auf die gefährdete Burg des totalen Religionsfriedens wittern, kann einem schon gewaltig auf die Nerven gehen. Deniz Yücels differenzierter Beitrag könnte ein Anlass für sie sein, endlich einmal Ruhe zu geben, aber nein, das Geschnatter geht weiter. Aber derlei Belästigung muss man wohl wegstecken.
zum Beitrag23.09.2014 , 11:34 Uhr
Ich habe nichts definiert, sondern eine Definition getestet. Das Testergebnis war eine reductio ad absurdum; die scheinbar griffige Formel hat sich als Gummibegriff erwiesen. Was derart umfassend brauchbar scheint, ist eben überhaupt nicht zu gebrauchen - es sei denn, dem Begriff wird eine umständliche Gebrauchsanweisung beigelegt, die für nur zu trivialen Reflexen fähige Aktivisten unlesbar ist. Der Test hat meinen Verdacht bestätigt, dass zahlreiche anerkannte Sozialwissenschaftler im Bestreben, ihre politische Korrektheit zu demonstrieren und das gute Gewissen ihrer Klientel zu bestätigen, das Prinzip der soliden wissenschaftlichen Begriffsbildung sträflich vernachlässigen. Sie begreifen anscheinend nicht, dass man sich in den Angelegenheiten, in denen sie sich engagieren - was teilweisse durchaus achtbar ist - , keine solche Blöße geben darf.
zum Beitrag22.09.2014 , 14:39 Uhr
Wer den Universalitätsanspruch der Menschenrechte bestreitet, vertritt einen Wertrelativismus, der jedem friedlichen Zusammenleben in jeder denkbaren Gesellschaft den Boden entzieht. Diese Position lässt sich außerdem nicht widerspruchsfrei aufrecht erhalten. Die Diskussion über einen angeblichen "Fundamentalismus der Aufklärung" oder gar "Aufklärungsfaschismus" ist aufgrund dieses logischen Defekts als erledigter Fall zu betrachten.
zum Beitrag22.09.2014 , 14:08 Uhr
Hier der Link zu einem Text, nach dessen Lektüre sich jeder Zurechnungsfähige auf die Verwendung des Begriffs "Islamophobie" verzichten dürfte:
http://www.heiko-heinisch.net/der-begriff-islamophobie/
Und was "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit betrifft, so könnte man sich einmal folgendes überlegen: Ich habe z.B. etwas gegen Nazis. Nun bilden Nazis eine Gruppe, und diese Gruppe besteht - in gewisser Weise - aus Menschen. Ich erfülle dann wohl in klassischer Weise den Tatbestand gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Oder haben die Verwender dieses Begriffs, die Hurrelmann, Heitmeier, Benz, Rommelspacher et alii nicht mehr alle Pfannen auf dem Dach?
zum Beitrag22.09.2014 , 12:23 Uhr
Jedes menschliche Individuum - sofern es sich nicht als fundamentalistischer Stinkstiefel outet - hat einen Anspruch auf einen gewissen Vertrauensvorschuss. Man sollte immer voraussetzen, dass Menschen besser sind als ihre Religion. Eine "Religion des Friedens" gibt es nicht. Man konnte eine Kriminalgeschichte des Christentums schreiben, und die noch zu schreibende Kriminalgeschichte des Islam wird den Muslimen noch beträchtliche hermeneutische Nüsse zu knacken geben. Aber ein "wahrer Islam" wird genausowenig dabei herauskommen wie aus christilich-theologischen Bemühungen das Destillat eines "wahren Christentums" hervorgehen kann. Und man verschone uns vor dem Unsinnsbegriff "Islamophobie"!
zum Beitrag22.09.2014 , 12:11 Uhr
Jedes menschliche Individuum - sofern es sich nicht als fundamentalistischer Stinkstiefel outet - hat einen Anspruch auf einen gewissen Vertrauensvorschuss. Man sollte immer voraussetzen, dass Menschen besser sind als ihre Religion. Eine "Religion des Friedens" gibt es nicht. Man konnte eine Kriminalgeschichte des Christentums schreiben, und die noch zu schreibende Kriminalgeschichte des Islam wird den Muslimen noch beträchtliche hermeneutische Nüsse zu knacken geben. Aber ein "wahrer Islam" wird genausowenig dabei herauskommen wie aus christilich-theologischen Bemühungen das Destillat eines "wahren Christentums" hervorgehen kann. Und man verschone uns vor dem Unsinnsbegriff "Islamophobie"!
zum Beitrag07.04.2014 , 18:38 Uhr
"Fundamentalistisch-faschistisch sind Parteien und Regime, die keinen religionsfeindlichen Charakter haben, sondern sich ganz im Gegenteil auf religiöse Prinzipien berufen und im Bündnis mit religiösen Organisationen eine Politik betreiben, die sowohl mit religiösen wie mit eindeutig faschistischen - antidemokratischen, antikommunistischen, antisemitischen - Ideologemen begründet wird. Betroffen sind ihre Gegner und Feinde im innen- und außenpolitischen Bereich, die sowohl im direkt religiösen wie im übertragenen politischen Sinne dämonisiert werden, um gegen sie einen, „Kreuzzug“ oder „Jihad“ genannten, „Heiligen Krieg“ führen zu können."
Wenn der als Experte hinreichend ausgewiesene Wolfgang Wippermann mit dieser Definition richtig liegt, droht aus dieser Richtung in vielen islamischen Ländern Gefahr, und die Frage nach der Gefährdung westlicher Demokratien durch Islamisten ist eine Frage des Ausmaßes. Darüber sollte man ohne Unterstellungen und die Ablenkung durch den Hinweis auf "Islamophobie" streiten.
zum Beitrag07.04.2014 , 13:44 Uhr
Es ist vielleicht sogar unverzeihlich. Weder Islam noch Islamkritik verdienen Rabatt. Aber man sollte eben auch keinem von beiden die Berechtigung bestreiten. Die informelle Zensur, von der die Rede ist, mag es nicht geben, aber manche Teilnehmer des Forums sprechen sich je geradezu schon für eine formelle aus. Sie liegen damit auf einer Linie mit den Angriffen auf die Meinungsfreiheit in vereinzelten Beiträgen im "Manifest der Vielen", das sich so den Verdacht zuzieht, einer "Diktatur der beleidigten Leberwürste" das Wort zu reden. Mit der Parole "Sarrazin, halt's Maul!" dürfte man erheblich zur Steigerung der Auflagen dieses Unsympaths beigetragen haben. Das einzige Motiv: man will sich als "Engel der Verfolgten" aufspielen und übersieht großzügig die Verfolgung, der Kritiker und Apostaten in vielen islamischen Gemeinschaften weltweit ausgesetzt sind. Ein an sich fragwürdiger Kampfbegriff wie "Gutmenschentum" gewinnt allmählich an Überzeugungskraft.
zum Beitrag06.04.2014 , 17:13 Uhr
Man kann sich fragen, wie viele der Forumteilnehmer sich noch auf das vor 8 Jahren veröffentlichte "Manifest der 12" einigen könnten ( http://www.welt.de/print-welt/article201259/Manifest-der-12-Gemeinsam-gegen-den-neuen-Totalitarismus.html ). Dass es damals ausgerechnet in der "Welt" veröffentlicht wurde, spricht nicht dagegen, sondern nur dafür, dass Therry Chervel Recht hatte, als er schrieb: "Die Linke hat in der Frage des Islamismus ihre Grundsätze aufgegeben".
zum Beitrag27.11.2013 , 18:51 Uhr
Es ging hier nicht darum, eine Wette zu gewinnen. Und noch weniger darum, eine Religionsgemeinschaft als "an sich friedlich" oder "an sich mörderisch" zu charakterisieren. Von einen solchen "An sich" kann keine Rede sein. Wenn hier - aus langjähriger Erfahrung - gegen die Nachricht und Kommentar nicht ohne Tücke vermischende journalistische Tätigkeit eines Herrn Bax polemisiert wurde, hatte das folgenden Grund: Es gibt einen Konflikt im Rechtsverständnis, der von fast allen Forumteilnehmern ignoriert wird, die Frage, welche Rechte des Schutzes bedürfen. Sind es die Rechte von Individuen gegenüber kulturell oder religiös bestimmten Gemeinschaften oder die Rechte solcher Gemeinschaften, die Individuen zu religiöser und kultureller Konformität zu zwingen und die Gesellschaft zu veranlassen mehr von den entsprechenden Konformitätsregeln zu akzeptieren, als ihr gut tut. (Das vom taz-Feuilleton unterschlagene Buch von Heiko Heinisch und Nina Scholz "Europa, Menschenrechte und Islam - ein Kulturkampf?" widmet sich dieser Frage mit bisher nicht erreichter Gründlichkeit.) Herr Bax hat in diesem Konflikt immer wieder eindeutig Partei ergriffen und alle, die Religionsfreiheit nicht als gruppenspezifisches Unterdrückungsprivileg verstehen wollen, unter Faschismusverdacht gestellt. Er glaubt Thilo Sarrazin und seinen Anhängern so unähnlich sein wie nur möglich, weil er sich anstrengt, dessen Negativbild abzugeben. Das kann nicht gelingen: Man sieht die Umrisse.
zum Beitrag26.11.2013 , 19:03 Uhr
Weidner hält es für möglich, dass "die Vorstellung von einem Faschismus der Aufklärung aus dem Bereich begrifflicher Absurdität in denjenigen der Denkbarkeit" rückt. Die Formulierung ist nur scheinbar vorsichtiger als die Ihre, denn sie unterscheidet nicht zwischen einer Toleranz, Anerkennung und Humanität garantierenden Aufklärung und der pseudoaufgeklärten Camouflage, unter der - das ist zuzugeben - Muslimhass nicht selten auftritt. Zu den Gründen, aus denen ich Herrn Bax nicht ausstehen kann und ich es für unwahrscheinlich halte, für Sie nennenswerte Zuneigung zu können entwickeln, gehört es, dass Ihnen m. E. dieses Unterscheidungsvermögen abgeht. Das veranlasst Sie das Vorhandensein fundamentalistischer Militanz in der muslimischen Kultur weitgehend zu leugnen und eine in ihrer widersprüchlichen Vielfalt fast unüberschaubare Religionsgemeinschaft zu romantisieren. Es gibt keinen "wahren Islam". Nichts ist irgendetwas "an sich". In Ihrem Kampf um eine humanitätskompatible Auslegung ihrer religiösen Basistexte haben es muslimische Theologen schwer genug. Leute wie Sie und Daniel Bax machen ihnen ihr Geschäft nicht leichter.
zum Beitrag26.11.2013 , 14:52 Uhr
Soll das heißen, dass Sie eine Wortbildung wie "aufklärungsfaschistisch" einfach so durchwinken? Um das klarzustellen: Nicht jeder Angriff auf die religiösen Überzeugungen von Muslimen ist legitim. Aber einer Religionskritik, die nach den Maßstäben der Aufklärung erfolgt, mit jenem Unbegriff das Recht zu bestreiten, ist eine Haltung, auf die das im zweiten Wortbestandteil enthaltene Urteil zurückfällt. Und was Herrn Abdel-Samads angeblichen Faschismusvorwurf gegen den frühen Islam betrifft: Hier handelt es sich um eine bewusste Fehlinterpretation von Bax & Co.: Es geht um im Sinne eines heutigen religiösen Faschismus verwendbare Koranstellen wie diejenigen, die in die Charta der Hamas Eingang gefunden haben. Wer die gelesen hat, wird mir kaum mehr Schwarzweißmalerei vorwerfen können.
zum Beitrag25.11.2013 , 17:14 Uhr
Wer ernennt eigentlich Islamkritiker? Muss jemand, der das Recht, Religionen zu kritisieren ohne das von Bax und Co. verhängte Islamtabu zu beachten, darauf warten, dass ausgerechnet das Kartell vorbehaltloser Islamapologeten ihm eine Ernennungsurkunde ausstellt? Im übrigen möchte ich daran erinnern, was Thierry Chervel schon vor längerer Zeit im "Perlentaucher festgestellt hat: Die Linke hat in der Auseinandersetzung mit dem Islamismus ihre Prinzipien verraten. Hier noch ein Hinweis auf eine in der taz verschwiegene Publikation: Heiko Heinisch/Nina Scholz: Europa, Menschenrechte und Islam- ein Kulturkampf? (Bitte Fragezeichen beachten) Wien 2012.
zum Beitrag25.11.2013 , 17:04 Uhr
Um die Ironie nicht zu bemerken, wenn ich von einem "ungläubigen Satan" spreche, muss man schon sehr einfachen Geistes sein.
zum Beitrag25.11.2013 , 16:28 Uhr
Aufklärungsfaschistisch - das ist der Originalton der scheinbar wohlmeinenden Parteigänger des Islamismus, wenn Sie "Haltet den Dieb!" schreien. Ihre guten Wünsche für Herrn Abdel Samad sind wenig glaubwürdig.
zum Beitrag25.11.2013 , 15:12 Uhr
Ihre Art, sich des Themas anzunehmen, Herr Bax, spricht für sich. Vor einigen Monaten verwendeten Sie im Zusammenhang mit dem Entführungsopfer den Begriff "Wichtigtuer". Wenn Sie ihn jetzt als "gern gesehenen Talkshow-Gast" und "Stichwortgeber für Henryk M. Broder" bezeichnen, ist daran abzulesen, dass Sie das mutmaßliche Schicksal Hamed Abdel-Samads als etwas durch frevelhaftes Treiben Wohlverdientes betrachten. Statt darüber nachzudenken, ob Ihnen durch Ihre publizistische Behandlung von Islamkritikern nicht eine Mitverantwortung für die Stimmung zukommt, der sie nicht nur bei taz-Lesern ausgesetzt sind, machen Sie einfach damit weiter. Vermutlich sind Sie jetzt zufrieden.
zum Beitrag25.11.2013 , 15:01 Uhr
"Gern gesehener Talkshow-Gast", "Stichwortgeber" für den ungläubigen Satan Henryk M. Broder, und der Mann ist Ihnen zufolge, wie vor ein paar Monaten zu lesen war, sowieso nur ein "Wichtigtuer" - das alles sind natürlich todeswürdige Verbrechen. Die befriedigten Untertöne in Ihrem Artikel, Herr Bax, sind ebensowenig zu überhören wie ihr widerwärtiges Echo im Kommentar Ihres Fans.
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