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27.05.2015 , 21:06 Uhr
Bin dabei.
zum Beitrag07.11.2013 , 11:55 Uhr
Ich bitte Sie, meinen Text genau zu lesen. Erstens bin ich weit davon entfernt, Mathegenies per se Sozialkompetenz abzusprechen, denn ich habe hier exemplarisch von einem Menschen gesprochen, welcher zwar enormes Fachwissen, gleichzeitig aber keine sozialen Kompetenzen erworben hat, zweitens habe ich diesem nicht unterlassene Hilfeleistung unterstellt, sondern aufgezeigt, dass einen Fachwissen in einer Situation, in welcher Empathie, Zuwendung und Trost gefragt sind, nicht weiterbringt und drittens geht es hier sehr wohl um die Geringschätzung der Sozialkompetenzen. In dem Buch Prechts, welches Herr Kramer so vehement bekämpft, tritt dieser dafür ein, der Vermittlung sozialer Kompetenzen höhere Priorität einzuräumen als dem Anhäufen von Fachwissen. Generell geht es bei dieser Grundsatzdiskussion darum, welche Aufgaben die Schulen mit welcher Gewichtung in Zukunft haben sollen. Herr Precht moniert zu Recht, dass in der Vergangenheit mit jeder neuen Regierung den Schulen eine neue Bildungsreform übergestülpt worden ist, ohne dass jemals ein Ziel formuliert wurde, auf welches hin sich die Schule entwickeln soll. Mit der Erkenntnis, dass im Schnitt vom erlernten Schulwissen bei jedem Schüler lediglich etwa 2% haften bleiben und angesichts der gigantischen Überfülle des theoretisch verfügbaren Wissens, ist es vernünftig, darüber nachzudenken, die Schüler stärker durch die Vermittlung sozialer Kompetenzen auf ihr Leben vorzubereiten, dazu gehört z.B. das Erarbeiten von Problemlösungsstrategien, das Erlernen gewaltfreier Kommunikation, das Formulieren konstruktiver Kritik, das Einstehen für Überzeugungen, Zivilcourage, etc.
Herr Kramer ist offensichtlich nicht dieser Meinung, aber anstatt konstruktiv einen Gegenentwurf in den Raum zu stellen, würdigt er die Arbeit Prechts als ‚diffuse Grundsätzlichkeit’ und ‚schwammiges Plädoyer für ein irgendwie freieres Lernen’ herab.
zum Beitrag06.11.2013 , 17:48 Uhr
Herr Kramer, was mir an Ihrem Artikel übel aufstößt, ist die Geringschätzung der sozialen Kompetenzen. Das Abitur wird zu Recht nicht mehr als Reifezeugnis bezeichnet, weil es durchaus möglich ist, die Schule mit einem 1er-Abi zu verlassen, ohne jegliche Sozialkompetenz erworben zu haben. Damit können Sie in unserer Gesellschaft eine glanzvolle Karriere hinlegen. Wenn Sie eine autistische Gesellschaftsform als Ideal ansehen, ist also am beste-henden Schulsystem in der Tat nichts zu bemängeln. Im Gegenteil, man könnte sogar eine Menge Geld einsparen, wenn man die soziale Komponente, sprich: die Lehrer, durch Maschinen ersetzte. Was macht aber unser Mathegenie, wenn es wirklich mal auf den Menschen ankommt und nicht auf sein erworbenes Wissen? Als Ersthelfer bei einem Verkehrsunfall beispielsweise könnte er dem Schwerverletzten bis zum Eintreffen des Notarztes vorrechnen, dass der Unfall hätte verhindert werden können, wenn er 20 km/h langsamer gefahren wäre.
Soziale Kompetenz kann nur von sozial kompetenten Lehrern transportiert werden und ist für unser Zusammenleben viel wertvoller als jegliches Fachwissen, von welchem jeder Einzelne angesichts der ungeheuren Menge des Wissens, das die Menschheit angehäuft hat, ohnehin nur homöopathische Anteile erwerben kann. Um auf meine Zeugnisse zurückzukommen: Vielen Dank an die vielen sozial kompetenten Lehrer, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, dass nicht noch mehr Schüler eine HartzIV-Karriere machen müssen.
zum Beitrag06.11.2013 , 13:15 Uhr
Man kann den Eindruck bekommen, dass genau das nicht gewollt ist, weil es dann keine Schulverlierer mehr gibt und dann niemand mehr dazu genötigt werden kann, den Müll runter zu bringen.
zum Beitrag06.11.2013 , 12:56 Uhr
Natürlich müsste in einem Schulsystem, das keine Versager produzteren soll, da, wo die Eltern ihrem Bildungsauftrag nicht nachkommen können, die Schule in die Bresche springen. Das Totschlagargument, nach welcher ein solches System nicht zu bezahlen wäre und ins Phantasiereich abgeschoben wird, greift im Falle der Precht’schen Schule nicht, da er mit Recht anmerkt, dass der Erhalt von Kindergeld bei einem jährlichen Familieneinkommen von mehr als 70.000 € nicht zu rechtfertigen ist. Vor dem Hintergrund von milliardenschweren Bankenrettungspaketen würde es zudem einer Bankrotterklärung der Politik gleichkommen, wenn man die eklatante Schieflage zwischen dem jetzigen Zustand des Schulsystems und den wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie eine optimale Schule aussehen müsste, ignorierte und gleichzeitig behauptet, die Bildungspolitik habe Priorität.
zum Beitrag06.11.2013 , 12:11 Uhr
Sehr geehrter Herr Kramer, haben Sie das Buch Prechts überhaupt gelesen? Herr Precht stellt fest, dass die Art und Weise, wie die Schüler in unserem Schulsystem belehrt werden, in krassem Gegensatz zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen steht, wie Schüler lernen müssten. Unser Schulsystem nimmt in keiner Weise Rücksicht auf den Entwicklungsstand, die Interessen oder das Alter des einzelnen Schülers, geschweige denn darauf, dass Lerninhalte in einem Sinnzusammenhang gelernt werden müssen, um haften zu bleiben. Das Aneignen von isoliertem Wissen führt nur zum ebenfalls von Herrn Precht angeprangerten Bulimielernen. Auch hängt der Lernerfolg entscheidend von der Motivation der Schüler ab. Ich denke, dass Prechts Plädoyer für erlebbares Lernen in Projekten statt des heute immer noch vorherrschenden Frontalunterrichts für jeden nachvollziehbar auf ein nachhaltig positives Ergebnis zielt. Und das Wichtigste dabei: die Zahl der Schulversager würde gegen Null tendieren, wenn jeder Schüler gemäß seiner Talente und seinem Entwicklungsstand gefördert würde, ganz zu schweigen von den unzähligen positiven Nebeneffekten, wie dem Wegfall von Versagensängsten, Notendruck, Überforderung der Eltern. Es herrschte Chancengleichheit für jeden, egal aus welchem Elternhaus er stammt. Ein Effekt, den die Precht’sche Schule mit sich bringen würde und der mir persönlich am Herzen liegt ist, dass für Jedermann ersichtlich würde, dass es keine dummen Kinder gibt, sondern dass sie dazu gemacht werden, denn die neurobiologischen Voraussetzungen aller Kinder, so sie nicht hirnorganisch geschädigt sind, sind zunächst alle gleich. Erst durch unterschiedliche Förderung werden Eliteschüler oder Versager daraus. Wenn also ein Schüler ein Zeugnis voller 5er hat, ist er nicht dumm, sondern das Schulsystem hat versagt. Wenn Sie, Herr Kramer, das Gegenteil behaupten, dann lade ich Sie zu einer Tasse Kaffee ein und zeige ich Ihnen mal meine Schulzeugnisse. […]
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