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23.05.2015 , 14:26 Uhr
Die Veröffentlichung journalistischer Inhalte direkt über Facebook ist ein weiterer Schritt des Konzern auf dem Weg das offene Internet zu verschlucken. Aus einem schon prinzipiell pluralistischen, offenen Medium wird so ein kommerzielles, proprietäres Firmenprojekt. Das kann abgesehen von den Aktionären der Firma niemand wollen.
Für die Verlage, dies es bisher nicht schaffen, ihre Inhalte durch die Onlineangebote zu monetarisieren, scheint das Angebot von Facebook zu diesem Zeitpunkt aber verständlicherweise die Lösung eines langewährenden Problemes zu sein. Letztlich helfen Sie hiermit aber mit, sich ihrer Existenzgrundlage zu berauben:
Sind die Nutzer es einmal gewohnt, ihre Nachrichten von Facebook zu erhalten, verschwindet die Bedeutung der Medien und der Journalisten, die diese Inhalte liefern. Sie werden austauschbar, wertlos – und werden von Facebook entsprechend behandelt werden. Abgesehen von allen berechtigten moralischen Bedenken gegenüber dem Konzern, kann das Begeben in die Abhängigkeit des übermachtigen Konkurrenten also auch kein nachhaltiges, funktionierendes Geschäftsmodell für die Verlage liegen.
Klar ist: der Weg zum funktionierenden Geschäft bei journalistischer Unabhängigkeit in Zeiten des Onlinejournalismus gleicht der Quadratur des Kreises. Sich in die offenen Arme von Mark Zuckerberg aber ist der erste Spatenstich am eigenen Grab.
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