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04.02.2014 , 00:31 Uhr
Sie beschreiben das Missbrauchsproblem ziemlich treffend. Es ist Jahre später kaum noch zu beweisen, dass ein Missbrauch stattgefunden hat. Zumal viele Betroffene Jahre und Jahrzehnte brauchen, um sich zu erinnern. So verrückt das auch klingen mag.
Genau deshalb tut man sich ja auch so schwer damit, die Verjährungsfristen ganz aufzuheben. Dahinter steckt ein ganz einfacher juristischer Grund: Es dürfte den Gerichten in den wenigsten Fällen möglich sein, die Fälle zweifelsfrei aufzuklären. Zeugen fehlen und die Aussage eines Psychologen, dass das Opfer deutliche Merkmal von Missbrauch zeigt, sind als Beweis kaum belastbar. Der Täter kann sich letztlich immer noch damit rausreden, vom Opfer mit jemand anderem verwechselt zu werden.
Genau deshalb ist Kindesmissbrauch aber auch so wiederwärtig. Er lässt sich mit den Mitteln des Rechtstaates kaum ahnden.
Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft das Leid der Betroffenen anerkennen und ihnen jede Hilfe zukommen lassen, die sie sich wünschen.
Wer Betroffene kennt und zudem sensibel genug ist, ihre teilweise ungwöhnlichen Verhaltensmuster zu erkennen, der wird Betroffenen auch glauben. Das ist auch deshalb ungemein wichtig, weil einem Opfer nicht zu glauben zu einer Retraumatisierung führen kann.
Es ist mehr Sensibilität gefragt. Mehr Zivilcourage und Aufmerksamkeit gegenüber unseren Mitmenschen.
Und ganz wichtig: Bei einer Vermutung Betroffene nicht direkt darauf ansprechen !!! Abwarten, bis sie selbst davon erzählen, dann aber volle Aufmerksamkeit und Zuwendung geben.
zum Beitrag04.02.2014 , 00:08 Uhr
Alice Schwarzer hat in vielen Debatten mit ihren Kommentaren – und ja, häufig auch Angriffen – oft ins "Schwarze" getroffen. Sie hat allerdings fast nie bemerkt, dass sie jene Mechanismen von Macht, die sie zurecht kritisierte, selbst ausübt. Sie ist zur kritischen Selbstreflextion nicht in der Lage. Wie aber kann man von anderen Menschen fordern, wozu man selbst nicht fähig ist?
In der Bibel gibt es die Geschichte einer Prostituierten, die gesteinigt werden soll. "Derjenige von Euch, der ohne Sünde ist" soll Jesus da gesagt haben "der werfe den ersten Stein".
Frau Schwarzer wirft gerne Steine, vergewissert sich aber selten, ob sie im Glashaus sitzt. Aus diesem Grund ist es mir immer schwer gefallen ihr zu folgen, selbst wenn ich ihre Argumente richtig fand. Ich war mir nie sicher, ob sie wirklich an einer Lösung der beschrieben Probleme interessiert war, oder ob es ihr nicht vielmehr darum ging Recht zu bekommen und die Diskussion "zu gewinnen".
Wenn man Probleme lösen möchte, dann wirft man nicht den ersten Stein. Dann versucht man seine Kontrahenten für die eigene Idee zu sensibilisieren, nicht, sie dafür zu verurteilen, dass sie anders denken. Dann weiss man, dass der Mensch mir gegenüber Erfahrungen gemacht hat, die sein Denken geprägt haben, so wie ich selbst Erfahrungen gemacht habe, die mein Denken prägen. Aus dieser Einsicht heraus versucht man eine Lösung zu finden. Man beharrt nicht auf Standpunkten, sondern versucht zu verstehen, warum derjenige, der mir gegenübersitzt, so denkt wie er denkt. Nur so finde ich die Punkte, an denen ich ansetzen kann, um die Haltung meines Gegenüber zu verändern.
Wenn ich wirklich etwas Verändern möchte, wenn es für mich das Wichtigste ist gemeinsam Positives für alle zu erwirken, dann bin ich auch offen dafür, das zu verstehen.
Und das macht den Fall von Frau Schwarzer so traurig. Es wird dieser Tage überdeutlich, dass sie lieber Recht bekommt, als an wirklichen Lösungen zu arbeiten.
zum Beitrag24.11.2013 , 17:17 Uhr
Zitat Anfang:
"Nein, das Problem unseres linken Oberlehrers ist nicht, dass seine Analyse der gegenwärtigen Situation nicht zutreffend wäre. Sein Problem ist, dass er keinen besseren Vorschlag, keinen stärkeren, keinen intensiveren Glauben, keine Alternative anzubieten hat. "
Zitat Ende
Das Problem des Journalismus besteht heute vielfach darin, dass die gesellschaftlichen Probleme zwar treffend beschrieben und kritisiert werden, der Journalismus seinerseits aber nur selten Lösungen anzubieten hat.
Warum aber sollte ich einem Journalisten über den Weg trauen oder etwas auf sein Urteil geben, wenn er für die Formulierung seiner Kritik eben jenen Mechanismus bemüht, den er im Rahmen eben dieser Kritik verurteilt?
Ich verstehe den Artikel daher so: Nicht um die Worte als solche geht es dem Autor, sondern um den sprachlogischen Mechanismus dahinter. Die Worte sind nur die Leinwand, auf der das Prinzip erkennbar werden soll.
Fragt sich nur noch welches Dilemma der Autor eigentlich beschreiben möchte: Das "der Linken" oder sein eigenes.
Sofern es ihm wirklich um die Linken geht tut er mir leid. Entpuppt er sich damit doch als noch "schwächer" als jene, die er zu kritisieren sucht.
zum Beitrag28.10.2013 , 22:32 Uhr
Die Rechnung geht nicht auf. Wenn wir hier unsere teuren Autos fahren und in den Flieger steigen, dann zahlen die Folgekosten auch die armen Menschen in den Trockenzonen der Welt.
Klar ist z. B. Bio im Laden teurer ist als konventionell. Aber eben nur, weil die Folgekosten von konventionell (Wasser, Böden, Artenviefalt) nicht auf die Kartoffel aufgeschlagen werden, sondern als externe Kosten von allen zu tragen sind. Wer mehr verbraucht lebt indirekt also auch auf "Kosten der Anderen".
Und das ist jetzt keine Moralkeule, sondern einfach mal ne schlichte, nachprüfbare Feststellung. Wenn man die Wirklichkeit nicht mag, weil sie die eigene Bequemlichkeit stört, dann ist da so. Ich habe schließlich nicht gesagt, dass es falsch ist auf Kosten Anderer zu leben. Den Schluss muss jeder für sich selbst ziehen.
zum Beitrag28.10.2013 , 19:16 Uhr
Ich finde Ihren Kommentar nicht wirklich überzeugend. Zum einen ist die Sprache viel zu kompliziert, was den Eindruck erweckt, als würden Sie verschleiern wollen, dass Sie selbst nicht so genau wissen, was genau Sie eigentlich meinen.
Und dann dieses merkwürdige PS. Was haben den RTL oder Pro7 damit zu tun? Ist das jetzt ein Hoch auf das „Schubladen-Denken“ ?!
Da ich in Schleswig-Holsteinischen Landtag arbeite, kann ich Ihnen außerdem versichern, dass Schwarz-Grün so gar nicht passt. Landwirtschaftspolitik, Energiepolitik, Fischereipolitik, Familienpolitik, Verkehrspolitik. Alles grüne Kernthemen und überall Fehlanzeige. Die kommen da beim besten Willen nicht zusammen. Und all dass bei einem Umwelt- und Energiewende-Minister Robert Habeck, der nun wirklich kein linker Spinner ist. Der ist Realist durch und durch.
Die CDU wettert wochenlang gegen den Knickschutz und treibt die Landwirte gegen den Minister auf die Straße. Und was sagt Robert Habeck dann im Plenum zur CDU: „Die Jäger schießen keine Rebhühner mehr, weil es sie in Schleswig-Holstein nicht mehr gibt. Weil sie keine Deckung mehr finden! Sie glauben doch nicht, dass ich mir das Ausdenke! Das sagen mir die Jäger.“ Die CDU will davon nichts hören, dass sie ihrer eigene Klientel gegen ihre eigene Klientel ausspielt. Habeck ist denen viel zu intelligent, viel zu schlüssig in der Argumentation. So was mögen die bei der CDU gar nicht.
In Brunsbüttel habe ich Habeck mit Peter Altmaier getroffen. Sie reden sachlich miteinander, kommen aber kaum auf einen Nenner. Der eine will Energiewende jetzt, der andere Energiewende später.
Nee nee, Politik ist sehr viel vielschichtiger, als Sie sich das denken. CDU und Grüne, das kann noch dauern...
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