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27.07.2025 , 21:22 Uhr
Lieber Herr Uhl, vielen Dank für Ihre Nachricht. Wenn man sich die Akten im Auswärtigen Amt anschaut, dann sieht man, dass die Vorstellung vom "Wandel durch Handel" in den 1990er Jahren gerade im politischen Raum doch sehr präsent war - es war gerade in dieser Zeit vor allem ein Rechtfertigungsnarrativ angesichts von Tiananmen 1989; Motto: Das wird schon werdenm wir wollen jedenfalls weiter Handel treiben, ohne uns um das Menschenrechts-Thema kümmern zu müssen. Und interessanterweise zieht sich das Narrativ vom "Wandel durch Handel" gerade in der Union noch bis weit in die 2010er Jahre. Dass diese deutsche bzw. europäische Haltung eine naive Illusion war, ist geschenkt. Und natürlich haben Sie völlig Recht: Man war seit den 1980er Jahren in China, weil man dort billig produzieren konnte; dass China westlichen Staaten auch im Hightech-Bereich inzwischen Konkurrenz macht, ist eine Entwicklung, die China lange vorbereitet hat und im Kern auch verdient hat - trotz massiver staatlicher Subventionen. Insofern ist China in der Tat am Ende so geworden "wie wir". Vor diesem Hintergrund ist das Stereotyp von der "Gelben Gefahr" nun aber leider wieder sehr präsent... Beste Grüße!
zum Beitrag27.07.2025 , 11:53 Uhr
(2/2) Außerdem benenne ich explizit strukturelle Probleme innerhalb der EU, die einer geschlossenen Haltung gegenüber China bisher im Weg stehen. Dabei schlage ich konkret vor, Entscheidungsstrukturen zu reformieren, um Europas Handlungsfähigkeit effektiv zu verbessern.
Kurzum: Mein Beitrag möchte die bestehende Debatte nicht bloß reproduzieren, sondern kritisch vertiefen, blinde Flecken sichtbar machen und konstruktive Handlungsempfehlungen formulieren.
Nochmals vielen Dank für Ihre Rückmeldung – ich hoffe, mein Anliegen ist dadurch klarer geworden!
zum Beitrag27.07.2025 , 11:52 Uhr
(1/2) Vielen Dank für Ihren Kommentar, lieber Herr Uhl! Ihren ironischen Einwand, mein Beitrag gebe lediglich Positionen etablierter Think-Tanks und des politikwissenschaftlichen Mainstreams wieder, möchte ich gern aufgreifen, um meine eigene Perspektive noch klarer hervorzuheben.
Natürlich knüpfe ich an zentrale Argumente der aktuellen Debatte zur europäischen Chinapolitik an – etwa den Abschied von der lange dominierenden Idee des „Wandels durch Handel“ oder die Forderung nach einer geschlosseneren europäischen Haltung gegenüber China. Zugleich gehe ich jedoch bewusst über eine bloße Zusammenfassung hinaus, indem ich diese Positionen kritisch hinterfrage und gezielt Schwachstellen herausarbeite.
Unter anderem setze ich mich differenziert und abwägend mit den Zielkonflikten auseinander, denen Europa aktuell gegenübersteht. Ich argumentiere ausdrücklich gegen simplifizierende Feindbilder, warne zugleich aber vor einer naiven Fortsetzung bisheriger Praktiken. Stattdessen plädiere ich für eine europäische Chinapolitik, die souverän, realistisch und konsequent eigene Interessen und Werte vertritt, ohne in Alarmismus oder Polarisierung zu verfallen.
zum Beitrag