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25.04.2015 , 22:29 Uhr
Eine freiheitliche Gesellschaft sollte Vielfalt ertragen können. Dazu gehört auch das Kopftuch. Und ich stimme dem grundlegenden Tenor des Interviews blind zu, dass ein Kopftuch eigentlich keine Rolle spielen, sondern auf die "inneren Werte" geachtet werden sollte.
Allerdings haben mich Sätze wie dieser: "Eigentlich ist es ja ein emanzipatorischer Ansatz, als Frau zu sagen: Ich möchte bestimmte Körperregionen nicht zeigen" dann doch irritiert.
Denn: Das Kopftuch an sich ist rein gar nichts Emanzipiertes. Es ist einfach nur ein Kleidungsstück mit fragwürdiger, da auf der Unterdrückung von Frauen basierender Historie.
Ich finde es wirklich sehr schwierig, wie neuerdings alle möglichen Symbole, die patriarchalen Strukturen entsammen, zu etwas "Feministischem" umgedeutet werden sollen. Seien es Kopftücher oder meinetwegen Beyonces, die ihren halbnackten Po in die Kamera halten. Feminismus ist heutzutage ja ungefähr alles, wenn man nur will. Relativierung in Reinform.
Also ich meine: jede soll bitteschön machen, was sie will. Zu 100%. Und jede kann auch hardcore emanzipiert dabei sein, ob mit Kopftuch oder ohne. Aber ich sehe die Emanzipation nicht im Kopftuch (oder anderen Äußerlichkeiten), sondern im Handeln und Denken. Insofern versteh ich nicht, wieso diesem Stück Stoff derzeit so viel selbstermächtigende Bedeutung zugesprochen wird, wenn es m.E. doch auf ganz andere Sachen ankommt.
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