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11.02.2020 , 18:02 Uhr
Die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis 2023 wäre vermutlich auch in Kernntnis von manipulierten Laborergebnissen erfolgt. Die Diskussionen und der Streit über die Risiken der Glyphosatverwendung werden von den Befürwortern in verantwortlichen Positionen schon lange nicht mehr auf rein naturwissenschaftlicher Basis sondern überwiegend nach wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten geführt. Die bei den meisten Menschen feststellbaren Glyphosatwerte sollten längst zu einer lebensrealitätsnahen Risikobewertung und einem Verbot dieser Substanz geführt haben.
zum Beitrag26.11.2019 , 15:30 Uhr
Die protestierenden Landwirte sollten endlich konkret mit Fakten und Zahlen belegen, welche Maßnahmen des Agrarpaketes der Bundesregierung sie in ihrer Existenz gefährden. Eine gebetsmühlenartige Wiederholung von nicht verifizierbaren Argumenten und das beschwörende Jammern, die Menschen und vor allem die Politiker in diesem Land hätten kein Verständnis für die Sorgen der Landwirtschaft, ist eher nicht zielführend. Die Frage ist, ist die Landwirtschaft durch die dringend und unvermeidbar notwendigen Grundwasser- und Naturschutzmaßnahmen tatsächlich in ihrer Existenz gefährdet, oder ist das bisherige fast grenzenlose Wachstum und die Gewinnmaximierung in Gefahr. Die jetzige Protestbewegung wird von sehr vielen Landwirten mit "echten" bäuerlichen Betrieben nicht unterstützt. Wer keine grünen Kreuze an die Felder stellt oder sich an der vom Verband der agrarchemischen Industrieunternehmen (ca. 60 Mitglieder) initierten Aktion "Ernte in Gefahr" nicht beteiligt, fühlt sich oft einem Gruppenzwang ausgesetzt. Das immer wieder vorgetragene Argument, als Landwirt würde man selbstverständlich die Natur schützen, weil man auf sie angewiesen sei, ist nur eingeschränkt glaubhaft. Landwirtschaft mit ausufernden Monokulturen und riesigen Massentierhaltungen wird heute eher retortenhaft und nicht natur- und umweltbezogen betrieben. Der ehemalige Bauernpräsident Heeremann hat vor Jahrzehnten auf einem Bundesbauerntag festgestellt, dass die Betriebs- und Ernteergebnisse im abgelaufenen Jahr gut seien, man aber "verhalten stöhnen" solle. Daran hat sich bis heute nur geändert, dass die protestierenden Bauern jetzt, dem Zeitgeist folgend, mit drastischeren Aussagen und Protesten das "verhalten stöhnen" zu Ausdruck bringen. Im übrigen übersehen die Protestler, dass die Bevölkerung auf die bisherigen Protestaktionen relativ gelassen reagiert hat. Die Zeiten, dass man, mit Ausnahme von Politikern, für die Situation der Bauern Verständnis zeigt, sind vorüber.
zum Beitrag26.11.2019 , 00:35 Uhr
Die finanziellen Strafandrohungen der EU haben erst jetzt die Bundesregierung dazu gebracht, der Nitratanreicherung im Grundwasser mit moderat verschärften Düngeregeln entgegenzuwirken. Das war der eigentliche Auslöser für die derzeitigen Proteste der Bauern, die sich nicht gehört und in ihrer Existenz bedroht fühlen. Dass Grundwasserschädigungen entweder irreversibel sind oder nur in extrem langen Zeiträumen rückläufig sind, wird geflissentlich ignoriert. Die Glyphosat Verwendung, die ab 2022 verboten werden soll, wurde als weiteres Argumente in die Proteste einbezogen unter Ignorierung der Gefährlichkeit dieses Totalherbizids für Menschen und Fauna und Flora. Fachlich betrachtet unterliegt die Verwendung von Glyphosat dem Irrglauben, den Einsatz anderer mehr selektiv wirkender Herbizide reduzieren zu können. Da die immer in Böden vorhandenen Samen von Unkräutern und Wildkräutern, durch Glyphosat nicht beeinträchtigt werden, werden in den Ackerpflanzenbeständen dann doch in kaum reduziertem Umfang die herkömmlichen Herbizide eingesetzt. Auch das Argument, durch eine verringerte Bodenbearbeitung die CO 2 Emmissionen zu reduzieren, geht ins Leere, da in der Praxis die Bodenbearbeitung allenfalls unwesentlich eingeschränkt wird. Zu den "fake News" unter Bauern gehört die sinngemäße Aussage, Glyphosat sei so ungefährlich, dass man es trinken könne. Die Landwirte, die jetzt so lautstark protestieren sollten sich fragen, ob sie es nicht aufgrund einer "Wachsen und Weichen" Einstellung mit zu verantworten haben, dass die Zahl von "echten" bäuerlichen Familienbetrieben immer weiter rückläufig ist. Die Landwirschaft ist im Vergleich zu allen anderen Wirtschaftszweigen privilegiert nach Bodenschutz- und Naturschutzrecht. Für die im Rahmen der EU-Direktzahlungen durchzuführenden Umweltmaßnahmen werden EU Subventionen gewährt. Sind die bei den Protesten eingesetzten Traktoren steuerbefreit? Gibt es gesellschaftlich konsensfähige Problemlösungsvorschläge der Landwirte?
zum Beitrag25.04.2015 , 00:41 Uhr
Volle Zustimmung!
Die meisten Glyphosate werden in der Landwirtschaft nicht nach guter fachlicher Praxis eingesetzt. Die für eine ordnungsgemäße Landwirtschaft zuständigen Behörden sehen stillschweigend weg, wenn im Frühjahr und Herbst inzwischen fast alle Ackerflächen vor der Neuaussat oder Neubepflanzung mit glyphosathaltigen Totalherbiziden in gelb oder rotbraun leuchtende ökologische Wüsten verwandelt werden. Honigbienen und andere Insekten fliegen die frisch gespritzten Felder auf der Suche nach dem für sie lebensnotwendigen Wasser an. Die Bienen und ihre mit dieser Spritzbrühe versorgte Brut sterben dann an diesem Totalherbizid, das im Regelfall bisher nicht als bienengefährlich eingestuft ist. Ein Bienenvolk benötigt in der Phase der größten Brutaktivität von April bis Juni bis zu drei Liter Wasser pro Tag. Der Tatsache, dass Bienen nicht nur beim Sammeln von Nektar und Pollen, sondern auch beim Sammeln von Wasser mit den toxischen Stoffen der Pflanzenbehandlungsmittel konfrontiert werden, müßte bei der amtlichen Zulassung nun endlich auch Rechnung getragen werden. Bevor der langwierige Prozess eines Glyphosatverbots durchgestanden ist, wäre es jetzt schon möglich, den Verbrauch dieser Mittel mit einer Landbewirtschaftung nach guter fachlicher Praxis ganz erheblich zu reduzieren. Die Perversion der jetzigen Praxis wird beispielhaft deutlich, wenn ein mit einem Totalherbizid behandelter Acker mit einem relativ hoch subventionierten ökologischen Alibi-Blühstreifen umsäumt wird.
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