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08.04.2015 , 10:10 Uhr
Bei Artikeln dieser Art muss man zwischen den Zeilen lesen, oder sich auf ganz wenige Kernaussagen konzentrieren, wie z.B. diese:
«So blieb Russland als Gegenpol zum Westen an der Ägäis immer präsent. Dies war nicht zuletzt der Grund dafür, dass Athen so schnell in die EU aufgenommen wurde».
Genau, dies war der Grund… Und auch dafür, dass Rumänien und die baltischen Staaten überschnell in die EU aufgenommen wurden, was übrigens diesen Ländern keine Prosperität brachte. Die Feindseligkeit gegen Russland war und bleibt das Hauptmotiv dafür, dass die EU so obszön – und auch blutig – mit Georgien und der Ukraine flirtet. Man fragt sich: Was ist eigentlich aus der Idee des gemeinsamen europäischen Hauses geworden, in dem die Europäer und die Russen friedlich zusammenleben sollten? Herr Donath gewährt auch da den Einblick:
„Auf jeden Fall trägt das Desinteresse des europäischen Zentrums dazu bei: Russland wurde in seiner Modernisierungskapazität überschätzt und sich selbst überlassen, Griechenland als Randexistenz für zu leicht befunden“.
Soll heißen: Das gemeinsame Haus wurde von der westlichen Hybris zerstört. Trotz der verheerenden wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bilanz der letzten 20 Jahre hält sich der Westen immer für einen Lehrmeister der Welt. Lächerliche Realitätsferne? Eher, ein gefährlicher Größenwahn.
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