Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
24.06.2016 , 17:10 Uhr
Einer meiner Freunde lebte vor 15 Jahren für zwei Jahre als Gastwissenschaftler in London. Ich war in dieser Zeit Europabeauftragter einer deutschen Großstadt, verdiente also mein Geld mit der Verbreitung des "europäischen Gedankens", der Einwerbung von Fördergeldern und der Vertretung der Stadt in EU-Projekten. Wenn ich in dieser Zeit mit meinem Freund telefonierte und ihn nach der europäischen Befindlichkeit der Briten fragte, antwortete er stets lakonisch: "Schmeißt sie raus." Er meinte damit: Sie pfeifen auf die EU als politische und Wertegemeinschaft und suchen stets nur ihren Vorteil beim Mitmachen in der EU. Ich hatte bei meiner Zusammenarbeit mit Briten in EU-Projekten das Gefühl, dass mein Freund recht hatte. Sie waren brilliant in der Wahrnehmung von Fördertöpfen und fabelhafte Kollegen. Aber das Gefühl, mit ihnen auf "common grounds" eines gemeinsamen professionellen Selbstverständnisses zu arbeiten - wir arbeiten alle gemeinsam für das Vorankommen Europas oder so ähnlich - kam nicht auf, never ever. Sie waren exzellente Lobbyisten für ihre Kommunen oder Regionen, wettbewerblich orientiert statt kooperativ, "Wachstum" war das Schlüsselwort, Daseinsfürsorge war ihr "Herrseibeiuns" des old europe.. Bei der jetzt anstehenden Sisyphusarbeit der Neuordnung von Tausenden Verträgen zwischen EU und UK wird viel Erkenntnisgewinn für die EU abfallen: Was für einen Mist haben wir uns eigentlich 40 Jahre lang gefallen lassen.
zum Beitrag02.04.2015 , 11:14 Uhr
Selten hat man an eine Bundesregierung so schändlich vor den Interessen der Energiewirtschaft einknicken sehen. Jetzt liegt es an den MdBs, dem Gesetz wieder den Sinn zu geben, den es ursprünglich haben sollte: Rechtssicherheit für ein weitestgehendes Fracking-Verbot zu schaffen. Aufpassen, liebe SPD, Fracking ist ein heißes Thema, das dich tief unter die 25% drücken kann, wenn du weiter so eierst.
zum Beitrag20.03.2015 , 12:52 Uhr
Statt die Griechen mit dem Geld wurschteln zu lassen wie sie wollen, könnte die EU ihrem Mitgliedsland aus dem postfeudalen Zustand heraushelfen, indem sie ihm die gleiche Expertise für policy-making, governance usw. zur Verfügung stellt, die sie Beitrittskandidaten schon seit langem gönnt. Wenn die Experten dann nicht mit der Sturheit und Arroganz der Troika auftreten, sondern dem Land wirklich dabei helfen, solide Steuer- und Gesundheitssysteme, verlässliche compliance-Regeln und ein Kataster einzuführen, wird dem Land wirklich geholfen.
zum Beitrag16.03.2015 , 12:47 Uhr
Die Griechen lehren uns Formen der Solidarität, die hier - im Land der Vollkaskomentalität - abhanden gekommen sind oder (noch) nicht gebraucht werden. Derweil konzentriert sich bei uns das Interesse an Griechenland auf einen korrekt einzuhaltenden Schuldendienst. Die interkulturelle Ignoranz vieler deutscher Politiker verstellt dem "Mainstream" den Blick dafür, dass die Gesellschaften der 'lateineuropäischen' Länder uns in ihrer Selbstorganisation oft etwas voraus haben, das man nicht in Euro und Cent berechnen kann.
zum Beitrag