Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
28.02.2015 , 20:35 Uhr
Ich bin Verlagslektor und heute bei der Arbeit auf genau dieses Problem gestoßen - "wider besseren Wissens" oder "wider besseres Wissen". Mein erster Instinkt war "wider besseren Wissens" und in der Tat ergibt die Google-Bücher-Suche (Google-Suche, eingeschränkt auf Buchveröffentlichungen) folgendes Resultat: 17.200 Ergebnisse für "wider besseren Wissens", lediglich 1.300 Ergebnisse für "wider besseres Wissen". Der Sprachgebrauch spricht also ganz eindeutig für die hier in den Kommentaren so gescholtene Genitivvariante. Das allein zeigt, dass diese Variante nicht einfach falsch ist. Auf lange Sicht entscheidet der Sprachgebrauch über das, was richtig oder falsch ist. Warum ändern sich die Regeln, die im Duden stehen, bei jeder Ausgabe (zumindest im Detail)? Weil Sprache im Wandel ist! Im Moment steht im Duden, dass die Präposition "wider" nur mit Akkusativ verwendet werden darf, aber das ist schlicht und ergreifend ... ungenau. Das Beispiel "wider besseren Wissens" zeigt eindeutig, dass auch die Kombination mit dem Genitiv in bestimmten Fällen o.k. sein kann - und irgendwann wird das wahrscheinlich auch im Duden stehen. Um zu sehen, wie sich selbst etwas scheinbar Striktes wie die korrekte Grammatik ändern kann, reicht es, Goethe oder Schiller zu lesen - da muss man bei manch verwendetem Kasus aus heutiger Sicht schmunzeln.
zum Beitrag