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27.02.2015 , 02:09 Uhr
Das kann und muss man aber auch weiterdenken finde ich. Natürlich sollten Stellen nicht nach Hautfarbe vergeben werden, auch wenn das wahrscheinlich noch viel häufiger geschieht als man denkt. Aber nicht-rassistisches Handeln bedeutet für mich zB. nicht unbedingt das Ausblenden der Hautfarbe. Im Gegenteil, ich glaube dass dieses Ausblenden eher zu Rassismus beiträgt weil damit die besonderen Dinge mit denen Menschen mit anderen Hautfarben tagtäglich zu kämpfen haben ja auch ausgeblendet werden. Und genau um den Punkt geht es ja auch in Black Studies, Postolonialismus etc. - dass eben die Perspektiven und Stimmen von schwarzen Menschen gesehen und gehört werden. Ich als weiße Deutsche kann da vielleicht Empathie und Solidarität haben, aber ich habe nie erleben müssen wie das ist, wenn man wegen seiner Hautfarbe dumm angemacht wird oder wie das ist, als in Berlin geborene und aufgewachsene schwarze Frau regelmäßig gefragt wird wo man denn 'wirklich' herkommt. Dazu bedarf es der Wahrnehmung und Stimme von Leuten die wissen wie das ist und mehr. Und ich stimme da voll Tahir Della zu: das ist kein Thema was man losgelöst von den politischen Kämpfen um Rassismus erforschen kann, auch, oder gerade nicht hier in Deutschland.
Es ist schade dass es hier so wenige oder wenig sichtbare kritische Platformen und Stimmen zu dem Thema gibt. Aber anstatt eine komplett weiße Forschungsgruppe zu gründen die sich 'Black Knowledges' - geformt und weiterentwickelt von Leuten die dafür wirklich kämpfen mussten - aneignet, wäre es vielleicht eine Idee Stipendien an 'Academics of Colour' aus Deutschland zu vergeben die sich mit dem Thema aus einer deutschen und nicht amerikanischen Perspektive auseinandersetzen.
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