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19.02.2015 , 10:00 Uhr
Auf der krampfhaften Suche nach einem alternativen Motiv, sucht man die Gründe in seiner Persönlichkeitsstruktur, das offensichtliche blendet man dabei vorsorglich aus. Denn gerade wenn man sich die Biografie und den Charakter von Karl-Heinz Kurras vergegenwärtigt, ist es umso schwerer zu glauben, dass ausgerechnet dieser Mann ohne Befehl oder Weisung gehandelt haben soll. Er ist das Paradebeispiel eines Befehlsempfängers, obrigkeitsgläubig, kleinkarriert und gehorsam. Als widerspruchloser Geist und Waffennarr war er ein ideales Werkzeug. Man hat in den Stasiakten keinen Hinweis für eine Weisung durch das MfS gefunden. Und weil etwas nicht in den Akten der möglichen Anstifter steht, kann es also auch nicht gewesen sein. Eine eigentümliche Logik. Das MfS hat vor dem Mauerfall auch versucht die Spuren des Auftragsmordes an dem Dissident Bernd Moldenhauer zu verwischen. Warum sollte man das bei einem ungleich brisanteren Fall nicht ebenfalls getan haben? Das stärkere Motiv, der Tathergang und die Agententätigkeit von Kurras sprechen zumindest für einen Auftragsmord. Um das so zu sehen, muss man wirklich kein Konservativer sein.
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