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10.02.2015 , 18:53 Uhr
Sehr geehrte Frau Schmidt,
so Leid mir Ihre Situation tut, so frustrierend die vielen Absagen sind und so gemein das jetzt klingen mag: Haben Sie vor Beginn des Studiums wirklich nicht gewusst was auf Sie zukommt?
Dass Sie mit Bestnote in Ihrem Fach nichts erreichen, ist kein Einzelfall und auch der gut gemeinte Ratschlag, es doch mit Lehramt zu versuchen würde Ihre Situation nicht verbessern. Auch der landesweit beste Geschichts-Lehramt-Abgänger des Jahres 2012 hat bspw. zunächst keine Anstellung gefunden.
Denn das muss man klipp und klar sagen: Bei vielen vielen geisteswissenschaftlichen Fächern die man heute studieren kann ist das Verhältnis von tatsächlichem Bedarf in der Wirtschaft und Absolventen extrem verzerrt. Man braucht die ganzen Experten der Kunst-, Literatur-, Altertums-, Judaistik-, Gender-, Politik-, Kultur-, Theater-, Medien-, ... Wissenschaftler einfach nicht.
Ich finde es fatal, wie sich jedes Jahr Tausende in solche Studienfächer stürzen und sich fünf Jahre damit vertrösten, sie seien doch Generalisten. Das ist in meinen Augen nur eine schön formulierte Ausrede für: Mich braucht eigentlich niemand so wirklich.
Ich will niemandem die Begeisterung oder Qualifikation für sein Fach absprechen aber irgendwann muss man doch auch mal weiter denken als bis zur nächsten Klausur oder eben zur Promotion. Und wenn ich dann von Philosophie-Studenten höre, dass ernsthaft davon ausgehen, später großen Firmen eine Firmen-Philosophie zu erdenken, muss ich davon ausgehen, dass die Dozenten daran nicht ganz unschuldig sind. Es wäre wahrscheinlich notwendig. im ersten Semester auch mal deutlich anzusprechen, wie der Arbeitsmarkt denn tatsächlich aussieht und dann auch Fälle wie Ihren zu diskutieren. Auch wenn man damit in Kauf nimmt, dass danach nur ein Zehntel weiter studiert.
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