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11.02.2015 , 18:07 Uhr
Das ist die Kehrseite des Sozialstaates. Da unsere Wirtschaftsordnung nicht lediglich sozial ist, sondern auch marktwirtschaftlichen Prinzipien gehorcht, ist das (leider) so.
Kündigungsschuz, Sozialauswahl, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall etc. führen dazu, dass ein Unternehmen bei Neueinstellungen lieber einen 30-Jährigen als den 50-Jährigen einstellt. Der 30-Jährige ist leichter kündbar, leistungsfähiger, seltener krank.
Schön ist es gewiss nicht, wenn der 50-jährige Familienvater vor dem Nichts stehts, Kredite fürs Haus bezahlen muss. Aber den Unternehmer muss man auch verstehen. Er folgt den Regeln der Ökonomie
zum Beitrag11.02.2015 , 18:02 Uhr
Es geht um Wahrscheinlichkeiten.
Ist es wahrscheinlicher, eine Anstellung als Maschinenbauingenieur zu erhalten oder als Theaterwissenschaftler? Habe ich in meinem Studienfach die Möglichkeit eines "Plan B", also etwa leichterer Sprung in die Selbständigkeit etc.?
Solche Fragen sollten sich Abiturienten schon stellen
zum Beitrag11.02.2015 , 17:59 Uhr
Aus den meisten Kommentaren ist indes echtes Mitgefühl heraus zu lesen. Verbunden mit dem warnenden Hinweis an künftige Studierende auch den Arbeitsmarkt bei der Studienwahl im Blick zu haben. Keine Ausbildung wird einem garantieren, eine gut dotierte Stelle zu erhalten. Es geht also um Wahrscheinlichkeiten.
Übrigens wären tatsächlich viele Menschen besser beraten, nach dem Abitur eine Berufsausbildung aufzunehmen. Im Vergleich zu vielen Akademikern ist man dann bis zu zehn Jahre eher im Beruf und kann den Hochschulabschluss oder eine Technikerausbildung nachholen.
zum Beitrag11.02.2015 , 17:53 Uhr
Ohne dem Hohn sprechen zu wollen: Aber wenn sie tatsächlich für anderes geeignet wären, würde die Markt nicht eine Verwendung finden? Wenn ein Unternehmen einen soliden Generalisten braucht, dann kann es aus tausenden Juristen und BWLern wählen, die vermutlich mehr Rüstzeug mitbringen.
zum Beitrag09.02.2015 , 18:20 Uhr
Selbstverständlich wäre es schön, mehr Gelder in derlei Projekte zu investieren. Aber ich frage Sie mal, haben Sie in letzter Zeit mal Ihre alte Schule besucht? Ist Ihnen aufgefallen, wie der Putz von den Decken fällt, es schimmelt, von den Toiletten ganz zu schweigen? Haben Sie auch schon mal zwei Monate auf einen Arzttermin gewartet? Wissen Sie auch, dass unsere Generation niemals einen Cent Rente kriegen wird? Dass sich die Verhältnisse eher noch dramatisch verschlechtern werden (demographischer Wandel).
Will sagen, wir haben allerlei öffentlichen Investitionsbedarf. Mit ein bißchen Steuererhöhung ist dem nicht beizukommen. Deshalb sollten sich junge Leute nicht darauf verlassen, gesellschaftlich subventionierte Stellen zu ergattern. Die werden künftig immer knapper ausfallen.
zum Beitrag09.02.2015 , 18:11 Uhr
Bzgl. der Teilzeitstellen, die faktisch Vollzeitstellen sind, gebe ich Ihnen Recht- Unrecht haben Sie indes, was Korrelation von Arbeitslosigkeit und akademischer Ausbildung betrifft. Wenn der Arbeitsmarkt keinen Bedarf hat, wer soll die Leute bezahlen? Sicher, einige könnten noch in Unis und Bildungseinrichtungen unter kommen. Aber nicht in diesen Massen, wie sie derzeit die Unis als Geisteswissenschaftler verlassen
zum Beitrag09.02.2015 , 18:08 Uhr
Was lässt Sie meinen, dass die Kinder hier nicht hätten studieren können? Soweit ich das in meinem Bekanntenkreis beurteilen kann, lebten sehr viele von Bafög und Nebenjobs und haben es ohne reiche Eltern geschafft.
zum Beitrag09.02.2015 , 17:56 Uhr
Sie sprechen gewiss für einen recht großen Teil unserer Gesellschaft und die geschilderten Umstände sind durchaus frappierend.
Es ist wohl unstreitig, dass nicht hinreichend viele bezahlte Stellen für Geisteswissenschaftler vorhanden sind. Freilich gibt es sog. Nischenplätze für die Besten eines Fachs (5 %). Was bleibt dem Rest? Dauerpraktika, Teilzeit, geringqualifizierte Tätigkeiten, Hartz IV.
Ganz gleich, wie man zum herrschenden Wirtschaftssystem stehen mag, man hat sich doch an diesem zu orientieren. Auch der Arbeitsmarkt ist geprägt durch Angebot und Nachfrage. Deutschland ist (zum Glück, vgl. EU-weite Krise) immer noch ein Industrieland. Vor allem also Automobilindustrie, Maschinenbau, Chemie. Daran sollte auch ein junger Mensch vor Aufnahme des Studiums denken.
Freilich ist jeder Mensch mit allg. Hochschulreife Herr seiner Entschlüsse. Indes geht Freiheit stets mit gewisser Verantwortung einher. Wenn man also vor Aufnahme des Studiums positive Kenntnis davon hat, dass es selbst bei guten Noten schwierig auf dem Arbeitsmarkt wird, sollte man 1) sehr von sich überzeugt sein, um bei den oberen 5 % zu landen oder 2) einen tauglichen Plan B in der Hinterhand haben. Man kann auch etwas studieren, womit man bessere Aussichten auf Anstellung hat und sich nebenbei mit seinen Interessen beschäftigen. So aufreibend sind die meisten Studiengänge nun auch wieder nicht. Mir blieb immer noch Zeit, mich eingehend mit meinen „Lieblingen“ Goethe und Kant sowie mit Geschichte zu beschäftigen.
Das Vorstehende mag man als gefühllos deklarieren. Indes ist Fakt, dass für Hunderttausende Geisteswissenschaftler kaum volkswirtschaftliche Verwendung besteht. Übrigens auch im Sozialismus nicht. Ein Studium ist kein Selbstzweck, es muss auch nicht jeder studieren. Entscheidend ist, dass man daraus etwas zu machen imstande ist. Schließlich sollte man auch einmal an die Gesellschaft denken, die einem das jahrelange Studium zu einem gewissen Teil finanziert.
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