Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
12.01.2025 , 23:32 Uhr
Nachtrag zu Völkerkunde und Randständigen:
Leider gab und gibt es viele Völkerkundler:innen im Dienste von Mächt(ig)en, früher z.B. im Rahmen von Kolonialismus und Vietnam-Krieg. Das macht Ihre Forderung umso wichtiger, dass (eine auf die Menschenrechts begründete) Ethnologie Macht- und Herrschaftsverhältnisse in Frage stellen und sich eher für die Belange der Randständigen (ob ganze Ethnien oder Bevölkerungsgruppen) stellen sollte. Diesen Ansatz verfolgen Action Anthropolgy, Aktionsforschung, Survival International und Gesellschaft für bedrohte Völker.
Dann folgt ein doppelter Widerspruch:
1. Burhard Garweg und RAF-Militante gehören nicht zu schutzbedürftigen Randständigen. 2. Menschen, die befürworten, für emanzipatorische Ziele Terrormethoden anzuwenden, m ü s s e n dafür kritisiert werden. Denn mit ihrer Rhetorik und ihren Taten schaden sie allen linken Bewegungen massiv, in denen sich so viel mehr Menschen friedlich, gewaltfrei und liebenswürdig engagieren.
zum Beitrag12.01.2025 , 22:59 Uhr
Ihre Meinung, Thomas Müller, in Ehren, aber weder mit der profitablen Nutzung des Herrschaftssystems hat's wie von Ihnen geraten geklappt, noch mit dem "Sich gut Einrichten". Aber lieber zur Debatte:
Müssen alle, die an oppositionellen linken Bewegungen aktiv beteiligt sind, radikal sein? Was ist das konkret? Heißt radikal, Probleme des K.apitalismus an den Wurzeln zu packen? Oder bedeutet es, Menschen für die eigene Sache umzulegen oder dies zu rechtfertigen? (Garweg sind die RAF-Meuchelmorde in seinem ellenlangen Text kein Sterbenswörtchen wert...)
Für die Methoden imperialismus- und kolonialismus-kritischer Bewegungen, die sich für eine bessere Welt engagieren, gibt es doch Grenzen und Grenzziehungen zu diskutieren, ist doch sinnvoll und notwendig. 'Einen Weg zu gehen, um einen guten Einfluss auf das 'Reallabor' Erde auszuüben', ist ein schönes Ziel und 'die Wahrheit komplett zu erfassen' ein unmögliches.
Aber es ging und geht doch weniger um Legalität oder beliebige Ansichtssachen, sondern eher um die Frage, ob eine bessere Welt mit brutalen und unmenschlichen Methoden erreicht werden kann oder ob mit Terrormethoden der Weg in den Totalitarismus vorprogrammiert ist.
zum Beitrag09.01.2025 , 22:28 Uhr
Danke für Ihre Rückmeldung, Herr Lewin!
Es ging weder um Mutprobe, schon gar nicht mit Maus, noch um Schultergeklopfe, sondern wäre mir schlicht „gegen die Natur“ gegangen, den un(selbst-)kritischen Text Garwegs stehen zu lassen. Unerträglich wäre der Eindruck, dass wir taz-Lesenden und schnell Weiterblätternden seinem kruden Pamphlet zustimmen würden, nur weil wir zu gelangweilt und genervt waren, ihm zu widersprechen. Seit über 50 Jahren begleit(d)et dieses „RAF-Propaganda-Geschwurbel“ meine Generation nun schon: vom gerechten und solidarischen Kampf für eine bessere Welt… naja… immer mal wieder mit den übelsten Methoden, Typen und Idolen... aber... naja... wenn’s der guten Sache dient...
Ich finde, zu einem glaubwürdigen Linkssein gehört, Menschenrechte zu verteidigen, sich gegen totalitäres Denken, Reden, Handeln sowie gegen Vereinnahmung durch Radikale zu wehren. Menschen, die es rechtfertigen, für Ideologie oder Glaube über Leichen zu gehen und andere Unmenschlichkeiten à la RAF passen nicht zu einer humanen Linken. Im persönlichen und sozialen wie auch im politischen Raum sind Grenzziehungen immer mal wieder nötig und hilfreich!
zum Beitrag