Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
16.01.2015 , 17:31 Uhr
Kurz gesagt: Eine Aufwertung führt in Deutschland wie in der Schweiz zu mehr Wohlstand, günstigeren Importen, billigeren Auslandsreisen und einer stabilen Binnenkonjunktur. Das ist die wirkliche Lehre der Erfolgsgeschichte des Schweizer Frankens.
zum Beitrag16.01.2015 , 17:31 Uhr
Die Schweiz ist nicht hilflos Spekulationen ausgeliefert und hat auch nicht kapituliert wie oft behauptet wird. Von Anfang an war der Mindestkurs als vorübergehendes Instrument gedacht, das abgebaut werden sollte, wenn es für die Schweizer Volkswirtschaft günstig ist. Da der Euro in den letzten Monaten immer schwächer wurde und stark gegenüber dem Dollar an Wert verlor, haben die Schweizer der Währungsstabilität den Vorzug gegeben und die künstliche Subventionierung der Exportindustrie plus Schwächung der Kaufkraft der Bevölkerung beendet. Sie wollten ihre starke Währung nicht durch den Euro nach unten ziehen lassen. Hätten die Schweizer den Mindestkurs nicht aufgegeben, wäre der Franken eine Ramschwährung geworden, was schlecht für die Kaufkraft und den Wohlstand der Schweizer Bevölkerung gewesen wäre. Schon drei Jahre Mindestkurs haben eine überfällige Aufwertung und eine Zuwachs an Realeinkommen für die Bevölkerung unnötig gedeckelt.
Der große Gewinner ist der einfache Schweizer: Er kann jetzt durch die Aufwertung die Früchte des Erfolges der Schweizer Wirtschaft einfahren, indem er durch eine höhere Kaufkraft, billigere Importe und günstige Auslandsreisen profitiert. Der Lebensstandard des Durchschnittsbürgers steigt und das ist eine gute Nachricht. In Deutschland hingegen wird die Exportindustrie durch den viel zu schwachen Euro künstlich subventioniert, Kaufkraft und Löhne werden auf einem Level gehalten, das 30-50% zu niedrig ist. Die Erfolge der Exportindustrie bleiben so in den Taschen der Exportunternehmen und werden nicht an die Bürger weitergegeben, die durch den zu schwachen Euro eines großen Teils ihres Einkommens und ihrer Kaufkraft beraubt werden.
Die Lehre der Schweizer Abkopplung vom Euro ist also genau das Gegenteil von Ulrike Herrmanns Vorschlag: Deutschland sollte die D-Mark wiedereinführen, damit die Bürger endlich am Erfolg der Wirtschaft teilhaben können und nicht künstlich arm gehalten werden.
zum Beitrag16.01.2015 , 14:53 Uhr
Es ist schon ein Kunststück, aus der Tatsache, daß der Euro eine immer schwächere Weichwährung wird und der Franken eine der stärksten und sichersten Währungen weltweit ist, Argumente für den Euro und gegen den Franken herauszulesen.
Der Franken ist der Wirtschaftskraft der Schweiz angepaßt, während der Euro für Deutschland viel zu schwach ist. Er zieht die Realeinkommen der Bevölkerung herunter und verteuert Importe und Auslandsreisen deutlich. Seit 2002 hat die Kaufkraft der Deutschen gegenüber den Schweizern um mehr als 35% nachgelassen. Die Schweizer haben Deutschland in Sachen Wohlstand, niedriger Arbeitslosenquote und Kaufkraft weit hinter sich gelassen. Profiteure dieses Prozesses sind die Schweizer Bürger und Arbeitnehmer, die real an Kaufkraft dazugewonnen haben, Verlierer ist der Durchschnittsdeutsche, dessen Geldbörse durch den viel zu schwachen Euro immer dünner wird. Es ist interessant, daß die Linken in Deutschland und der Schweiz sich zum Sprachrohr der staatlichen Subventionierung der Exportindustrie machen und sich damit für eine niedrige Kaufkraft der Arbeitnehmer aussprechen. Der Euro Mindestkurs hat die Bürger der Schweiz beraubt. Daher ist die Franken-Aufwertung dringend überfällig und ein Segen für den Schweizer Durchschnittsbürger: Alle Importe wie Öl, Gas, Rohstoffe usw., die die Schweiz als rohstoffarmes Exportland benötigt, werden billiger, Auslandsreisen werden deutlich erschwinglicher und Kaufkraft und Binnenkonsum steigen beachtlich. Währenddessen wird die Kaufkraft der deutschen Bevölkerung durch den Euro weiter heruntergezogen.
Umgekehrt wird also ein Schuh draus: Die Deutschen sollten sich an der Schweiz an Beispiel nehmen und zur D-Mark zurückkehren, dann wäre auch die Franken-Überbewertung kein Problem mehr, weil es eine starke Konkurrenzwährung gäbe und deutsche Touristen sich durch die deutlich angestiegene Kaufkraft wieder mehr Schweiz-Reisen leisten könnten.
zum Beitrag