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15.12.2014 , 18:00 Uhr
Persönlich halte ich die Forderung nach Frieden nach wie vor für gerechtfertigt und die Argumente der "Kriegesbefürworter" für keineswegs stichhaltiger, nur weil sie in der sogenannten gesellschaftlichen Mitte vertreten werden. Wie gesagt, ich möchte Putins Rolle nicht außer Acht lassen. Allerdings glaube ich, dass die Unreflektiertheit teilweise aus genau dieser Situation mündet: die Medien haben über Monate viel zu einseitig über den Konflikt berichtet. Die Reaktion darauf ist nun eine Glorifizierung Russlands. Das ist allerdings nicht gleichbedeutend mit der Sehnsucht nach dem starken Mann, die ein ums andere Mal als Motiv unterstellt wird.
Vertrauten die Verantwortlichen - Politiker wie Redakteure - auf das demokratische System, wären sie nachgerade verpflichtet, der Bevölkerung ein runderes Bild zu präsentieren und sich diese ihr eigenes Urteil fällen lassen. Dass dies nicht geschieht, macht mich stutzig. Den Unmut, den ein solches Verhalten auslöst, kann ich nachvollziehen. Die Reaktion ist bedauerlicherweise oft hilflos.
Andererseits ist die Kritik, die an der Mahnwachen geübt wird, ebenso undifferenziert. Frasen wie "verkürzte Kapitalismus-Kritik" kann ich nicht mehr hören. Was soll das denn sein?
So wenig sympathisch mir K. Jebsen sein mag, empfinde ich die von ihm geübte Kritik doch größtenteils als berechtigt. Ihr durch Diffamierung von Einzelpersonen oder gar der gesamten Friedensbewegung zu begegnen, wie der Autor des Artikels dies tut, schadet einer demokratischen Kultur, bei der ich mich, mit Verlaub, frage, ob wir sie je erlernt haben.
Mir wäre eine inhaltliche Diskussion auch im Parlament allemal lieber, als dass Menschen, die sich für die Wahrung des Friedens einsetzen, dafür aufs Übelste geschmäht werden. Denn gerade aus dem viel zitierten 3. Reich sollten wir doch gelernt haben, dass Freiheit auch immer die Freiheit Andersdenkender ist. Ansonsten bleibt von ihr wenig mehr als eine Farce im Stile eines George W. Bush.
zum Beitrag15.12.2014 , 16:22 Uhr
Ich stimme dem Autor in Teilen zu. Auch ich empfinde die unreflektierte Wahrnehmung Putins und Russlands als sehr problematisch. Daraus allerdings den Schluss zu ziehen, dass die Friedensbewegung sich selbst überholt oder ihren Sinn verloren hätte, ist schlicht hanebüchen. Statt Pauschalurteile abzugeben - wie es über die Montagsmahnwachen geschieht, deren Teilnehmer explizit ausschließlich für sich selbst sprechen und nicht für eine sogenannte Bewegung - wäre eine reflektierte Auseinandersetzung mit den Forderungen, die Herr Drewermann aufstellt, sicherlich sinnvoller. Probleme verschwinden bedauerlicherweise nicht dadurch, dass Journalisten versuchen sie wegzuschreiben.
Eine Auseinandersetzung mit den Montagsmahnwachen und der Kritik an selbigen finden Sie hier:
http://www.elyseoswelt.de/montagsdemos-mahnwache-fuer-den-frieden-oder-neue-rechte/
zum Beitrag