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06.06.2025 , 16:24 Uhr
Danke für den Hinweis. Ich habe in dem Zusammenhang eine Literaturempfehlung für Menschen, die sich weiter mit der Materie beschäftigen wollen: Jonathan Taplin: The End of Reality. How four Billionaires are selling a Fantasy Future of the Metaverse, Mars and Crypto. Anders als Douglas Rushkoffs "Survival of the Richest" ist der Titel in der Darstellung der historischen Hintergründe fundierter. Der Leser erfährt einiges über die Enstehung des rechten Libertarismus und die sog. Technokraten der 30er Jahre, zu denen der Großvater Elon Musks zählte. Für mich war neu, dass diese Personen den italienischen und deutschen Faschismus lautstark unterstützt haben. Von daher ist die Nähe E. Musks zur AfD wenig erstaunlich, zumal er seinem Großvater einen großen Anteil an seinen ökonomischen und politischen Überzeugungen bemisst. Auch die wie aus einem schlechten SF-Roman hergeleiteten Visionen (Marskolonisation, Metaverse u.a.) werden ausführlich vorgestellt. Paradox daran ist, dass die Gestalten, die den Fortschritt der globalen Kommunikationsmedien vorantreiben, selber psychisch auffällig sind und über wenig Sozialkompetenz verfügen. Nicht, dass ich was gegen Neurodivergente hätte.
zum Beitrag09.05.2025 , 14:20 Uhr
Leider hat die Linke zur Zeit keine adäquaten Ideen, wie man die in der nahen Zukunft anstehenden Probleme lösen will. Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der (qualifizierten) Arbeiterschaft bereits zur AFD abgedriftet ist. Die Nationalsozialisten hatten es auch geschafft, diese v.a. durch die Verschleierung bestehender Widersprüche für sich zu gewinnen. Der Grundunterscheidung Kapital/Arbeit wurde zu einer Unterscheidung zwischen schaffenden/raffenden Kapital umgebogen. Damit hatte man einen Sündenbock (nämlich die Juden), die man als Verursacher des Elends anprangern und anschließend ausplündern konnte. Heutzutage hat man die Erwerblosen und Migranten, auf die man auch als prekär Beschäftigter herabsehen und eindreschen kann.
Durch Digitalisierung und KI werden zahlreiche Jobs für sog. Geringqualifizierte wegfallen. Aufgabe der Linken kann nicht der reine Erhalt dieser Jobs sein, da diese nur die Existenz sichern, aber den tätigen Menschen geistig verkümmern lassen. Eine erneute Hinwendung zu K. Marx scheint nicht komplett verkehrt, denn der Kapitalismus sorgt für die Entwicklung der Technologie, die benötigt wird, um die Mehrheit der Arbeitenden von diesem Joch zu befreien.
zum Beitrag07.04.2025 , 16:22 Uhr
"„Die meisten Politiker sind eigentlich erstaunlich klug“, meint Titanic-Redakteur Torsten Gaitzsch rückblickend."
Bei Chr. Lindner bin ich mir in dem Punkt nicht ganz sicher. Friedrich Merz hatte sicher fundierte Einsichten und Gründe, um die sog. "Schuldenbremse" umgehend wie eine heiße Kartoffel fallenzulassen.
Der anschließende heftig-disruptive Rekurs auf die Ideen und Hauptvertreter des Libertarismus ging dann aufgrund von schwerwiegenden Verwechslungen mit dem Liberalismus auch noch intellektuell komplett in die Hose und fand entsprechend wenige Devotees. Für die Aufnahme in den Club der class-a-performer reicht die Verinnerlichung des Ayn-Rand-Mantras „Achievement of your happiness is the only moral purpose of your life, and that happiness, not pain or mindless self-indulgence, is the proof of your moral integrity, since it is the proof and the result of your loyalty to the achievement of your values.“ nicht aus. Deshalb verweigerte E. Musk auch den ersehnten Ritterschlag.
Ansonsten fand ich das Titelbild von der Idee und Umsetzung wenig geschmackssicher. Es gab bereits deutlich tiefsinnigere. Von daher wirkt das Agieren Lindners ziemlich hilflos.
zum Beitrag17.07.2024 , 16:15 Uhr
Das Staaten und Gesellschaften und Eliten brauchen, um funktionieren zu können, wird niemand ernsthaft in Abrede stellen. Die politisch linke Kritik an den Eliten sollte sich meiner Meinung nach auf die Zusammensetzung der (vermeintlich) Dazugehörigen und deren Lebensgeschichte, auf die Zugangsvorausetzungen sowie auf die gebräuchlichen Legitimationsstrategien beziehen.
Da die Bildung zumindest der wirtschaftlichen und politischen der Eliten in der Regel demokratischen Verfahren entzogen ist, kommt ab diesem Punkt schnell Ideologie ins Spiel, um bestimmte Herrschaftstechniken zu verschleiern. Laut der herrschenden wirtschaftsliberalen Auffassung is die herausragende Leistung der Hauptselektionsmechanismus, um in die Elite aufzusteigen und sich darin zu etablieren. Leider kollidieren Anspruch und Wirklichkeit zu oft miteinander, so dass der Eindruckt entsteht, dass viele Manager und Politiker nicht durch einen fairen Wettbewerb sondern durch Hinterzimmergespräche nebst vorteilhafter familiärer Abstammung in ihre Spitzenpositionen gekommen sind. Warum gehören sonst so wenige Angehörige der Arbeiterklasse dazu? Na gut, das Gesagte kann man als Beitrag zu einer Neidebatte abtun.
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