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09.08.2020 , 11:24 Uhr
Das Problem bei eher prinzipiellen Debatten über ökonomische Fragen, so auch hier im Beitrag und den Kommentare, ist, dass der Begriff Kapitalismus, selbst nach jahrzehntelangen Diskurs immer noch nicht richtig verstanden wird. Es wird von einem kapitalistischen System im Text gesprochen, der Kapitalismus ist aber kein System, jedenfalls kein Wirtschaftssystem, dieses ist die Marktwirtschaft. Kapitalismus ist ein Wirtschaftsstil, eine Art und Intention des Verhaltens, nicht die prinzipielle Gestaltung des Rahmens in dem die ökonomischen Aktivitäten ablaufen. Auch Zentralverwaltungswirtschaften können in einen kapitalistischen Wirtschaftsstil abdriften, was die Verwirrung über System und Stil weiter vergrössert und einer strategischen Konsensbildung in der Debatte und den daraus abzuleitenden Handlungen für Veränderung nicht zuträglich ist. Der Fokus ist auf die problematischen kapitalistischen Handlungsnormen zu richten, nicht gegen das dezentral ko-ordinierte marktwirtschaftliche System zu richten Zusätzlich ist die Verwendung des Begriffes Kapitalismus aufgrund seiner eindeutigen marxistischen Prägung sehr problematisch. Es wird nie klar ob die entsprechenden Protagonisten, die von Kapitalismus reden, meinen, ob damit die marxistischen Vorstellungen erneut umgesetzt werden (Diktatur des Proletariats, also keine Demokratie, und Zentralverwaltungswirtschaft) oder ob andere prinzipielle ökonomische Konzepte verfolgt werden sollen.
Unter diesen Umständen (mangelndes theoretische Verständnis und mangelnde Klarheit der Konzepte) sollte am besten auf die in letzter Zeit inflationär verwendete Wortgewalt des Begriffes Kapitalismus insgesamt verzichtet werden. Wir brauchen eigene, neue Konzepte und Begriffe und keine falsch verstandenen und falsch verwendeten aus dem 19. Jahrhundert.
zum Beitrag26.05.2020 , 16:40 Uhr
Hallo, koennten Sie mal erklaeren, was sie mit MMT meinen? Zum allgemeinen Verstaendnis ist es nicht sehr sinnvoll solche Abzuerzungen ohne weiteren Kommentar zu verwenden.
zum Beitrag09.10.2016 , 13:22 Uhr
Ein durchaus interessanter Artikel, der leider nur zeigt, dass auf der abstrakteren Ebene volkswirtschaftlicher Konzepte weiterhin sehr viel Konfusion herrscht.
Es ist nicht sinnvoll Globalisierung staendig mit Internationalisierung einer Volkswirtschaft zu verwechseln. Globalisierung hat eine spezifische politische Agenda, die determiniert, wie die internationale Oekonomie funktionieren soll. Eine exportorientierte oeonomische Strategie, die im Beispiel China sehr erfolgreich funktioniert, ist damit nicht ein Beleg fuer angebliche Vorteile der Globalisierung.
Das Gegenteil von 'Globalisierung' ist nicht 'Links'. Es gibt viele gesellschaftliche Stroehmungen, die sich gegen die normative Verzerrungen neo-liberaler Konzepte, die ja faktisch nicht neo und auch nicht liberal sondern konservativ sind, wehren. Wo sind zum Beispiel progressive Kraefte in diesem Zusammenhang, progressiv ist nicht mit 'links' gleichzusetzen.
Ob westliche Gesellschaften automatisch kapitalistisch sind ist zu bezweifeln. Dieses mag vielleicht fuer angelsaechsische Laender gelten, ist aber fuer Laendern wie Deutschland und mit Sicherheit fuer Frankreich schlicht abwegig. Die Konfusion mag dadurch entstehen, dass nicht zwischen dem Wirtschaftssystem Marktwirtschaft und dem Wirtschaftsstil Kapitalismus unterschieden wird und damit jeder Marktwirtschaft gleich die selbe oekonomische Intention unterstellt wird.
Solche Defizite im Verstaendnis und auch der begrifflichen Definitionen sind es, die es unmoeglich machen eine progressive Alternative zum bestehenden oekonomischen Dogma systematisch zu entwickeln. Der grosse strategische Wurf, der ein hoeheres Abstraktionsniveau und besseres Verstaendnis der Zusammenhaenge erfordert, wird so nicht gelingen.
zum Beitrag11.09.2016 , 12:40 Uhr
Ihr Kommentar geht an der oekonimisch wissenschaftlichen Realitaet vorbei.
Es geht nicht um die Fragen, dass es alternative Sichtweisen gibt. Bei mehr als 2000 Personen, die in Deutschland im Bereich Oekonomie forschen, wenn man dass den so nennen kann, ist es unwahrscheinlich, dass es nicht auch einmal eine abweichende Darstellung gibt. Diese abweichenden Meinungen weden aber kaum wahrgenommen und stellen dem tendenzioesen Mainstrean nicht eine gleichberechtigte Alternative entgegen und dieses ist das Problem.
Als wissenschaftlich ausgebildeter Mensch, was Sie vermultlich sind, sollten sie dieses auch wissen: 'Beispiele beweisen nichts.'
Wenn Sie also angesichts einer fast totalen Dominanz einer ideologisch gerichteten oekonomischen Sichtweise (Konservatismus im knokreten Fall), diesen Tatbestand bestreiten oder zu relativieren versuchen, haben Sie selbst entweder keinen richtigen Ueberblick ueber den Zustand der oekonomischen Forschung, oder Sie sind selbst Anhaenger der gleichen Ideologie, ob nun bewusst oder unbewusst.
zum Beitrag01.06.2016 , 16:11 Uhr
Der Kommentar geht nicht an der Realitaet vorbei. Teile ihres Textes zeigen mangelndes oekonomisches Verstaendnis.
Niemand bestreitet beispielsweise, dass die franzoesische Oekonomie Wettbwerbsfaehigkeit verloren hat. dieses liegt aber daran, dass im Vergleich zu Deutschland, die franzoesischen Loehne staerker gestiegen sind. Genau dieses wird im Artikel sehr richtig beschrieben und die Agenda 2010 in das Reich der oekonomischen Maerchen geschickt. Wettbewerbs- und Innovatonsfaehigkeit muessen direkt durch geeignete wirtschaftspolitische Massnahmen erreicht werde und eben nicht durch 'Arbeitsmarktpolitik' wenn dieser Begriff richtig verwendet und verstanden wird.
Fraglich bleibt auch ihre These warum festangestellte Mitarbeiter (und dann gerade vom Mittelstand) nicht mehr finanziert werden koennen. In einem Wirtschaftssystem mit freier Preisbildung koennen solche pauschalen Probleme entweder gar nicht auftreten, weil die hoeheren Kosten in die Preise ueberwaelzt werden und wenn dennoch das Lohnniveau zu hoch sein sollte, haben wir es eben gerade wiederum nicht mit einer 'Arbeitsmarkt' Frage zu tun.
Wuerde die franzoesische Regierung deshalb die abwegigen Arbeitsmarktreformen aufgeben, sich auf die tatsaechlichen Probleme konzentrieren und auch gleichzeitig anstreben, dass alle europaeischen Laender gemeinsam eine solche Politik betreiben, anstatt mit eigenen relativen Lohnsenkungen die Probleme in Europa nur zu verschieben, dann koennte einiges erreicht werden. Hierzu benoetigt es aber gerade den richtigen oekonomischen Sachverstand und entsprechende strategische Weitsicht, den ihr Kommentar im Kontrast zum Artikel leider vermissen laesst.
zum Beitrag30.07.2015 , 11:56 Uhr
@ SOMMER GREGOR
Ihr Kommentar zeigt eindruecklich dass Sie von der gesamten Materie absolut nichts verstehen.
Das gesetzliche Rentenversicherungssytem (Generationenvertrag) ist ein reines Umverteilungsverfahren. Die jetzigen Beschaeftigten zahlen in eine Solidarkasse ein, die jetzigen Rentner erhalten diese Transferzahlungen. Man kann viel darueber diskutieren, ob diese Umverteilung gerecht oder richtig ist, es bleibt aber nichts anderes als eine Umverteilung. Hier kann damit folgerichtig rein gar nichts 'verbrannt' werden.
Das Umverteilungsverfahren ist einfach nur ein pragmatisches Verfahren, welches sogar wegen dieser Einfachheit Weltkriege ueberstehen kann, ein Rentenversicherungssystem bei dem Pensionsfonds angespart werden ist hingegen schon nach der ersten Finanzkrise erledigt. (ganz zu scheigen von den volkswirtschaftlichen Fragen wo diese immensen Summen die gespart werden produktiv eine Verwendung finden koennen - die Zinsen wachsen ja nicht einfach an den Baeumen wie manche zu glauben scheinen-, und wie stark die oekonomische Entwicklung gestoert wird, wenn staendig gewaltige Summen dem Wirtschaftskreislauf durch Ersparnisse entzogen werden)
Wenn Sie so inkompetent sind, dass Sie diese prinzipiellen Probleme des 'privatwirtschaftlichen' Rentensystems nicht erkennen, sollten Sie hier keine Kommentare schreiben!
zum Beitrag31.05.2015 , 14:51 Uhr
Die Kooperation zwischen Europe und Suedamerika ist eine der wichtigsten strategisch-oekonomischen Kooperationen die entwickelt werden sollten.
Es ist allerdings wiederum bedauerlich, dass die theoretische Durchdringung oekonomische Themen in den Artikeld der TAZ mangelhaft bleibt.
Es gibt nach wie vor keine EURO-Krise, auch wenn diverse TAZ-Redakteure/Autoren dieses nicht zur Kenntnis nehmen koennen. Es gibt eine Schuldenkrise in Europa, was etwas gaenzlich Anderes ist.
Auch 'kapitalistische' Systeme gibt es nicht, 'Kapitalismus' ist ein Wirtschaftsstil nicht ein Wirtschaftssystem, so wie auch die Verwendung des Begriffes 'freie' Maerkte problematisch ist. Wer oder was ist denn hier ueberhaupt frei?
Unabhaenging solcher Defizite wird hier eine der wichtigsten Themenbereiche progressiver Oekonomie angesprochen, es bleibt zu wuenschen, dass de TAZ diese oekonomische Verbindung zu Lateinamerika durch weitere Artikel zu einem Themenschwerpunkt im Bereich Oekonomie macht. Es ist tatsaechlich einer der ertragreichsten Bereiche, will man dazu beitragen, eine wirkliche Alternative zu bestehendem oekonomischen Mainstream-Konzepten entwickeln.
Diese beinhalten auch ausdruecklich die im Artikel angesprochenen kooperativen Elemente, die systematisch in der europaeischer Wirtschaftpolitik zerstoert werden, damit die bestehenden hierarchisch-konservativen Strukturen erhalten werden koennen. (Siehe Griechenland und die Erhaltung deutscher Export-Ueberschuesse)
zum Beitrag12.04.2015 , 10:38 Uhr
Sehr schoener Beitrag, der letztendich die wesentlichen Erkenntnisse der Keynes'schen Transfer Theorie darstellt. Mehr an oekonomischem Verstaendnis braucht man nicht, um die Absurditaert der Position der deutschen Regierung zu erkennen.
Schade nur, dass wiederum der gaenzlich falsche Begriff der 'Eurokrise' Verwendung findet. Eine Eurokrise hat es nie gegeben, es handelt sich um eine Schuldenkrise in Europa.
Es mag dem Stammtisch nicht gefallen, dass man den Euro faktisch nicht fuer die Krise verantwortlich machen kann. Die andauernde Verwendung der Vorsilbe EURO, ist aber bedauerlich, weil sie diesen Eindruck erweckt und damit nur hetzenden politischen Kraeften nach dem Mund redet.
Schade, dass Frau Herrmann diesen doch sehr wichtigen Punkt einfach nicht zu verstehen mag.
zum Beitrag02.04.2015 , 11:46 Uhr
"Statt von jährlichen gehen die CEPR-Experten nur von einmaligen Effekten aus. Und das auch erst 2027."
Dieser Punkt ist nicht ganz richtig wiedergegeben. Die CEPR Studie behauptet, dass das europaeische BIP im Jahre 2027 um 119 Mrd EUR gewachsen sein wird in Vergleich zum Referenzjahr der Studie. Von 2027 an wird das BIP weiterhin in jedem Jahr groesser sein und noch weiter wachsen, es ist also nicht ein Einmal-Effekt.
Das Proble der CEPR Studie ist, dass basierend auf einem nicht nachvollziehbaren Modell diese Berechnungen gemacht werden und insbesondere nicht differenziert wird wie stark die EU Oekonomie auch ohne TTIP wachsen wird. Die unterstellten 119 Mrd EUR sind fast allein durch den 'normalen' Wachstumstrend erreichbar, somit kann die Studie nicht belegen wo der entscheidende Vorteil von TTIP liegt.
Dieses Zahlenmaterial ist aber ohnehin gaenzlich irrelevant fuer die Debatte. Es gibt einen grossen Konsens, dass mehr Handel zu einer oekomomischem Belebung fuehren kann, falls die Wirkung von TTIP gering sein sollte ist dieses nur ein Punkt nicht so viel Zeit auf dieses Projekt zu verwenden. Die relevante Frage ist, dass fuer mehr Handel die Standards nicht gesenkt werden muessen und auch nicht Grossunternehmen einseitig das Recht zur Definition was richtig sein soll gegeben werden muss, dieses ist aber gerade die Problematik der Schiedsgerichte.
Es ist daher nicht sinnvoll staendig ueber den Handel zu sprechen, wo es in Wirklichkeit um Standards geht. Beides ist gleichzeitig sinnvoll regelbar, es muessen nur die ideologischen Tendenzen aus der Debatte herausgehalten werden. Ist man hierzu bereit, kann sehr zuegig ein sinnvolles Handelsabkommen erreicht werden, diese beinhaltet aber nicht die neo-liberale Tendenz die oeffenliche Gestaltung der Oekonomie gegen die Wand zu fahren, um einseitig Interessen der wenigen multi-nationalen Unternemen durchzusetzen, was nebenbei ja auch gar nicht klassischem Wirtschaftsliberalismus entspricht.
zum Beitrag17.03.2015 , 16:40 Uhr
Na also! Geht doch. Seit einiger Zeit mal wieder ein Kommentar zu oekonomischen Fragen, der einwandfrei und ohne jeden Fehler die Thematik anspricht.
Vermutlicherweise liegt diese auch daran, dass ein Mitabeiter der taz diesen Kommentar geschrieben hat und nicht reaktionaere vermeintliche Experten aus dem oekonomischen Mainstream unreflektiert hier ihre tendenzioesen Meinungen verbreiten duerfen.
zum Beitrag21.02.2015 , 11:20 Uhr
Schade, dass auf einen guten Kommentar for Eric Bonse, dem man nicht in allen Details oder Formulierungen zustimmen muss, durchweg nur undurchdachte, reflexhafte Leserkommentare abgegeben werden.
Mit etwas oekonomischem Verstand ist leicht festzustellen, dass die von Deutschland propagierte Strategie nicht sinnvoll ist und auch langfristig fuer ganz Europa zur Belastung wird. Hier hat Wolfgang Schaeuble recht, es geht um ganz Europa, aber in einem Sinn, der sich ihm noch nicht richtig erschliesst. Die deutsche Europapolitik ist nicht volkswirtschaftlich durchdacht, sondern eher auf der buergerlichen Kindersstube und davon abgeleiteten Disziplinsvorstellungen basierend. Die Maerchen der Brueder Grimm bilden aber nicht die richtige kulturelle Basis fuer die heutigen oekonomischen Probleme, Verstand wird schon noch gebraucht.
Hinweise, dass 'die Griechen' es verbockt haben und die Vertraege einhalten sollen, sind kein durchdachter Vorschlag fuer die existierenden oekonomischen Realitaeten und reflektieren zudem nicht ueber die Inhalte der Vereinbarungen, es wird einfach nur gedankenlos nachgebetet.
Wenn dann auch noch duemmlichste Begriffe wie 'Gutmenschen' Verwendung finden, erkennt man, dass nur der uninformierte Poebel die dringend veraenderungsbeduerftige deutsche Position aus nationaler Engstirnigkeit heraus rechtfertigen kann.
zum Beitrag08.02.2015 , 13:20 Uhr
Teil 2
In der aktuellen Situation, mit sehr gesunkenen Energiepreisen, von Deflation zu sprechen ist daher relativ abwegig, wenn dieser Trend gerade schwach negative Preissteigerungswerte hervorbringt. Selbst wenn es einen deflationaeren Trend geben sollte, ist nicht bekannt, ob solche Trends staerkere Selbstverstaerungstendenzen aufweisen als inflationaere Entwicklungen, wie immer wieder in der oeffentlichen Debatte unterstellt wird. Es bleibt bei der allgemeinen unsachlichen Hysterie ueber geldorientierte Phaenomene gerade in Detschland, wo solche Nervositaet auf besonders fruchtbaren Boden zu fallen scheint.
Es ist wesentlich wichtiger die genaue Charakteristik, Ursache und Wirkung und Dynamik der Entwicklung zu erkennen.
Faktisch haben wir keine Deflation. Trotz staerkster Lockerung der Geldpolitik haben wir keine angeblich immer nach klassischer pawlow'sche neoliberaler Vorstellung automatisch auftretende Inflation dieser Politik. Ein Tatbestand, der auch den letzten Monetaristen nun aussterben lassen sollte aud auch weitreichende Auswirkungen hat auf die wirtschaftstheoretischen und -politischen Vorstellungen und Konzepte des oekonomischen Mainstreams.
Der allgemeine Preistrend (wesentlich mehr als nur geldbasierende Inflation/Deflation) ist durch sehr schwache Nachfage ruecklaufig. Die Ursache liegt wie so immer bei wesentlichen oekonomischen Fragestellungen im realen Bereich, der Finanzsektor bildet dieses dann entsprechen ab.
Fuer die praktische Wirtschaftspolitik gilt daher die Fokusierung auf genau diese realoekonomischen Fragen, wie regionale Handelsbilanzungleichgewichte, Stoerung des oekonomischen Kreislaufes durch Vermoegenungleichgewichte mit entsprechenden Bilanzpositionen in Luxemburg und anderen Schurkenstaaten, reale Arbeitslosigkeit und prekaere Beschaeftigung als Belastung der Nachfrage und weniger oeffentliche Verwirrung durch vorabendliches pseudo-kompetentes Boersenfernsehen zur Volksverdummung.
zum Beitrag08.02.2015 , 13:19 Uhr
Teil 1
Einige Ergaenzungen zu einem sonst gelungenen Kommentar:
Es ist sicher fraglich ob die Steinbrueck'schen Definitionsversuche zur Deflation von Bedeutung sind. Obwohl er selbst Volkswirt ist und daher viele Dinge besser wissen sollte, sind seine Kommentare doch immer vom selben Defizit gepraegt. Die deutesche Sozialdemokratie im 21. Jahrhundert gehoeren nicht zum intellectuall-progressiven Spektrum der Gesellschaft, als Konsequenz kann nur links-tuetteliges zustande gebracht werden.
Unabhaengig davon ist es aber nur bedingt sinnvoll Inflation und die viel seltenere Deflation von ihrer originaeren geldtheoretischen Definition auf alle Preisentwicklungen zu uebertragen. Urspruenglich meinet man mit diesen Begriffen 'Krankheiten des Geldes' also prinzipielle geldtheoretische- oder praktische Problem, die man eben nicht direkt am Geld aber an desssn Wert ueber die Preise erkennen konnte. Jede Preisentwicklung als inflationaer oder delationaer zu erklaeren laesst die Grenze zu Marktentwicklungen der Preise verschwimmen. Die Verwirrung ist damit vorprogrammiert. So wie es allein definitiansgemaess keine Hauspreisinflation gibt, so sind gerade sehr volatile Aktienmaerkte mit Sicherheit nicht der richtige Indikatorraum fuer Inflation oder Deflation.
zum Beitrag02.02.2015 , 13:06 Uhr
Sehr gelungener Artikel, allein der letzte Paragraph fasst die strategischen Handlungsoptionen praezise zusammen.
Bleibt nur zu hoffen dass es noch Restbestaende progressiver Kraefte in Deutschland gibt, die die Moeglichkeiten nutzen koenne, anstatt im oekonomischen Mainstream zu verharren.
zum Beitrag31.01.2015 , 12:01 Uhr
Dear Kommentar erklaert leider nicht, was er im wesentlichen behauptet.
Warum muss/wird Griechenland aus den Euro gedraengt wenn es Zahlungsunfaehig wird. Wieso ist ein Land in einer anderen Waehrung dann wieder zahlungsfaehig oder besser dazu in der Lage mit den gegebenen oekonomischen Problemen klar zu kommen. Wenn das so einfach wahre, koennte jeders ueberschuldete Land die Waehrung wechseln und das Problem ist geloest.
Es scheint noch immer der Fall zu sein, dass die europaeische Schuldenkrise als eine Waehrungskrise verstanden wird, weil vele Menschen noch nicht ihren Frieden mit dem Euro gefunden haben. Dieser Kommentar spricht zwar nicht faelschlicherweise von eine 'Eurokrise' wie es bei den meisten deutschen Journalisten der Fall ist, aber er scheint dennoch diesem falschen Gedanken verhaftet sein. Um es klar zu machen: Es gibt keinen Grund, warum Griechenland den Euro verlassen sollte/muss/oder davon Vorteile hat.
Zusaetzlich werden einige recht merkwuerdigenBemerkungen zur Spieltheorie gemacht: Warum gerade Anhaenger dieser Theorie hochintelligent sind bleibt wohl das Geheimnis des Kommentators, zusaetzlich sagt die Spieltheorie nicht, dass bei Entscheidungen herumgepokert oder gezockt wird oder werden sollte hier wird einer Eulenspiegelei gleich der Begriff zu worktlich verstanden, was amuesant ist, den Sachverhalt dieses Analyseansatzes aber nicht richtig darstellt.
zum Beitrag30.01.2015 , 15:26 Uhr
Launisch-reaktionaeres Interview ohne jede Refevanz fuer die oekonomisch-gesellschaftliche Situation Griechenlands.
Ein ideenloses Nachbeten von Allgemeinplaetzen.
1. Die Privatisierung ist selbstverstaendlich ein irrelevanter Nebenschauplatz. Der einmalige Zufluss der Verkaufserloese hat rein gar nichts mit den mittel- bis langfristigen realoekonomischen Veraenderungsnotwendigkeiten zu tuen.
2. Der Vorschlag durch niedrige Arbeitskosten jedes auch noch so veraltete Produkt verkaufen zu koennen ist die altbekannte Ueberbetonung des Preises der alles von selbst regelt bei jeder oekonomischen Analyse.
Unkreativ, irrelevant and auf den Erhalt bestehender Strukturen und Abhaengigkeiten ausgerichtet - ich hoffe ihr zahlt dem Interviewten nicht auch noch ein Honorar fuer diesen Unsinn!
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