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28.04.2024 , 16:54 Uhr
Das ist einfach absolut falsch hier alle über einen Kamm zu scheren und Aussagen zu treffen, die so nicht zutreffen.
Ich kenne mich nur im Obstbaumbereich aus darum fokussiere ich mich auf diesen: Dort wird neben dem biologischen Obstbau, bei dem auch einige Spritzmittel wie Schwefel und Kupfer genutzt werden, ein weiterer praktiziert. Der konventionelle oder "nicht-biologische" Teil setzt auf integrierten Pflanzenschutz (kurz: IP). Das bedeutet, dass zunächst versucht wird Nützlinge zu unterstützen Schädlinge in Schach zu halten bspw. durch Ansitzstangen, Blühmischungen und das Bereitstellen von Behausungen bspw. für Ohrenzwicker. Denn der Einsatz von Pestiziden, Fungiziden, Herbiziden etc. kostet Geld, das nicht noch zusätzlich auf Produkte geschlagen werden kann, da sonst mit der Konkurrenz aus Billigländern wie Spanien, Brasilien etc. nicht mit gehalten werden kann. Es wirkt allerdings so als würde oft gespritzt, weil gezielt gegen Schädlinge gespritzt wird und es früher Universalspritzmittel gab, die einfach alles abgetötet haben (inklusive der Nützlinge).
In jedem Landkreis gibt es für die Landwirte Ansprechpartner, die eng mit diesen zusammenarbeiten und auch Tipps geben. Es wäre für einen Obstbauern maximal schädlich nicht auf Insekten zu setzen, weil beispielsweise bei Süßkirschen die Ernte um 80% einbrechen kann. Jedenfalls hat das der Imkereiverband herausgefunden und es gibt nun mal nicht an jedem Standort Honigbienen ganz abgesehen davon, dass Wildbienen deutlich spezialisierter sind und es die Mischung macht. In nahezu jeder Obstbaumanlage gibt es daher Blühstreifen um Insekten anzulocken oder auch Randstreifen mit höherem Gras, um den Nagerdruck innerhalb der Obstbauanlage zu senken.
Würde man immer nur mit der Chemiekeule draufhauen, bekämpft man die Auswirkungen eines Problems nicht aber dessen Ursachen. Alle Landwirte, die ich kenne und mit denen ich mich unterhalte sind sich dessen bewusst.
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